AD&D: Die Tallaender & Cormyr
1999-11
Bei Die Talländer & Cormyr handelt es sich um einen Regional-Quellenband für die Vergessenen Reiche (Forgotten Realms) von AD&D. Wer bereits die Vergessene Reiche-Box besitzt¸ wird natürlich einige der hier auftauchenden Ortsnamen bereits einmal gelesen haben - immerhin liegt hier auch das Schattental¸ in dem Elminister (die ewig sprudelnde Wissens-Quelle) lebt.
Die Talländer
An sich könnten die Talländer ein ziemlich ruhiges Fleckchen Erde sein¸ denn die freiheitsliebenden Bewohner schätzen ehrliche Arbeit und meiden Abenteuer und Kriege¸ wo sie nur können. Doch die Vergessenen Reiche sind kein ruhiger Schauplatz¸ sondern der Ort zahlreicher Abenteuer¸ Geheimnisse und Schlachten. Auch die Talländer sind da keine Ausnahme und können eine recht aufregende Vergangenheit aufweisen¸ die von kleineren Scharmützeln bis zu größeren Feldzügen reicht.
Ursprünglich gehörte das Land den Elfen¸ die in großer Zahl die Wäldern bewohnten. Die Ruine der Festung Myth Drannor ist ein stilles Zeugnis dieser Zeit. Da die Konflikte mit Orks¸ Dunkelelfen und anderen Bösewichten zunahmen¸ erlaubte man den Menschen die Talebenen abseits der Wälder zu besiedeln und damit eine weitere Verteidigungslinie zu bilden. Außerdem versprachen die Menschen den Wald der Elfen zu bewahren und auch vor weiteren Menschlichen Siedlern zu schützen.
Die Geschichte der Täler erzählt von diesen Auseinandersetzungen¸ die teils mit bösen Mächten¸ teils aber auch untereinander ausgefochten wurden. Heutzutage sind die Talländer ein lockerer Verbund der einzelnen Täler¸ die keiner gemeinsamen Stimme folgen. Alle Versuche einem gemeinsamen Herrn zu folgen wurden abgeschmettert und auch die Versuche fremder Mächte die Ländereien zu erobern scheiterten - bis heute. Vielleicht ist es gerade dieser Grad der Freiheit¸ der zahlreiche machtvolle Persönlichkeiten in die Talländer lockt¸ die dort einen ruhigen Lebensabend - oder das Abenteuer suchen. Zahlreichen Ruinen mögen machtvolle Artefakte oder Reichtümer beinhalten¸ immer wieder mal versuchen sich Orks¸ Goblins¸ Trolle und anderes Gezücht darin den Landfrieden zu stören.
Natürlich kümmern sich die Talländer nur ungern um solche Dinge¸ wenn sich stattdessen immer wieder mutige Abenteurer finden¸ die für Gold gerne ihren Kopf herhalten¸ Aber nicht nur die offensichtlich feindlichen Rassen bedrohen Frieden und Freiheit¸ auch solche Organisationen wie der konspirative Drachenkult¸ einige Rote Zauberer und die Zentarim (das schwarze Netzwerk). An der Herrschaft über die strategisch günstig gelegenen Talländer sind vor allem die Reiche Cormyr und Sembia interessiert.
Wer soviel Feinde hat und trotzdem standhaft bleiben kann¸ muß viele Freunde haben. In der Tat greifen die Harfner¸ die Sieben Schwestern¸ die Druiden und manches mal auch die verbliebenen Elfen¸ in die Geschichte der Talländer wohlwollend ein.
Regionalbände erinnern mich ein wenig an Geschichts-¸ Politik- und Erdkundebücher¸ denn sie strotzen vor Orts- undd Personennamen¸ wirtschaftlichen Zusammenhängen¸ Ertragsbeschreibungen und Vegetationsangaben - auch wenn Quellenbücher für Rollenspiel wesentlich interessantere Details aufweisen... Elminister sei dank¸ finden sich auch viele ansonsten eher unbekannten Zusammenhänge.
Das vorliegende Quellenbuch beschreibt die Merkmale vieler Täler und Ortschaften¸ anhand ausführlicher Texte und Landkarten. Natürlich werden auch die wichtigsten Bewohner kurz angesprochen.
Wer eine Kampagne plant¸ dem werden die entsprechenden Informationen über Talländer-Charaktere willkommen sein. Hier werden passende Rassen und Klassen aufgeführt.
Cormyr
Anders als die eher anarchischen Talländer ist das mächtige Cormyr ein gutes und Reich mit einer alten Monarchie und natürlich einer ganzen Reihe von Gesetzen¸ die die Freiheit des Einzelnen zum Schutze Cormyrs begrenzen - und die auch für Abenteurer gelten (Sehr lesenswert... von der Partnersuche¸ über Zahlungsmittel¸ den Umgang mit Adeligen¸ Magie und Waffen¸ uvm.)
Da Cormyr ein rasch expandierendes Reich ist¸ daß daher immer neues Land nutzt¸ bieten sich auch hier genügend Gelegenheiten für Abenteurer¸ die die Monster der Umgebung ausmerzen und die Strassen zwischen den Ortschaften sichern.
Technisches
Die Beschreibungen sind allesamt gut gelungen. Zahlreiche Illustrationen ergänzen die zweifarbigen Texte (manche Überschriften in Blau) und vor allem beim Kartenmaterial wurde die zusätzliche Farbe sinnvoll für besondere Orte eingesetzt. Die große farbige Landkarte (Vegetation und Topographie¸ als auch die größeren Handelsrouten und besonderen Bauwerke und Städte) ist eher schlicht¸ erfüllt aber ihren Zweck als Orientierungshilfe. Die Qualität der Bilder variiert stark¸ nutzt aber nur selten die technischen Möglichkeiten (meist Line-Art¸ wenig Graustufen-Gemälde). Das Hardcover trägt seinen Teil zum guten Gesamteindruck bei.
Dogio the Witch |