Star Wars Sonderband: X-Wing Rogue Squadron: Die Thronerbin (34)
Story
Nach einem erfolgreichen Einsatz der neuen Rogue Squadron taucht in den Hallen der Mannschaft der Herzog des Planeten Eiattu auf und fordert¸ dass die Prinzessin dieses Planeten zurückkehrt¸ um ihren Thron einzunehmen und den blutigen Bürgerkrieg zu verhindern. Das Team fühlt sich wie vor den Kopf gestoßen¸ als es erfährt¸ dass tatsächlich eine Prinzessin in ihren Reihen aktiv ist¸ nämlich die glatzköpfige Pilotin Plourr.
Obwohl sie den Herzog und den Adel von Eiattu hasst und ihn für den Mord an ihren Eltern verabscheut¸ folgt Eiattu dem Ruf ihres Volkes¸ zumal auch ihr Bruder Harran wieder aufgetaucht sein soll. Bei ihrer Ankunft auf Eiattu spüren Plourr und die Abgesandten der Allianz sofort den rauen Wind; eine Truppe des Imperiums scheint sich in einem Versteck verschanzt zu haben und mit den aufrührerischen Truppen Harrans gemeinsame Sache zu machen. Plourr geht den Dingen auf den Grund und forscht nach den Hintergründen für die ständigen Auseinandersetzungen. Als sie dabei permanent auf Widersprüche stößt¸ bringt sie selber ein bis dato fest gehütetes Geheimnis vor und stellt damit die intriganten Pläne des Imperiums völlig auf den Kopf.
Meine Meinung
Obwohl ein renommierter Autor wie Michael A. Stackpole hinter dieser hundert Seiten starken Graphic Novel steckt¸ ist der 34. Sonderband der "Star Wars"-Comics lediglich besserer Durchschnitt mit einigen unspektakulären Charakteren und einer wenig spannenden Handlung. Stackpole hat sich bei der Kreation des Plots vom Schicksal der Familie des letzten russischen Zaren beeinflussen lassen¸ dabei aber familiäre Machtspiele und politische Intrigen so weit in den Vordergrund gestellt¸ dass der Bezug zum eigentlichen Science-Fiction-Abenteuer kaum noch gegeben ist. Lediglich die Anfangssequenz¸ die einen Einsatz der X-Wing-Fighter darstellt¸ ist ansatzweise an das wohl berühmteste Sternenepos angelehnt¸ löst sich jedoch sofort wieder von sämtlichen Zusammenhängen der Ursprungsgeschichte.
Betrachtet man die Story indes komplett losgelöst vom "Star Wars"-Banner¸ ist sie zumindest noch ganz in Ordnung und bietet dank der zahlreichen Action-Parts zumindest etwas für Liebhaber der deftigeren Kost. Gleich mehrere blutige Auseinandersetzungen zwischen den Volksabordnungen Eiattus sowie den imperialen Truppen zeichnen die Geschichte¸ bringen sie aber nicht wesentlich vorwärts. Problematisch ist weiterhin¸ dass manche tragenden Charaktere erst recht spät in die Handlung einbezogen werden und die Auflösung einiger vergangener Geheimnisse wenig glaubwürdig erscheint¸ dabei zwar mit einem gewissen Überraschungseffekt aufwarten kann¸ insgesamt aber eher aufgesetzt und erzwungen scheint. Das ist jedenfalls nicht das übliche Spannungsniveau¸ das man von Stackpole gewohnt ist.
Die beteiligten Charaktere bleiben ebenfalls größtenteils blass. Sieht man mal von der Powerfrau Plourr alias Prinzessin Isplourrdacartha ab¸ setzt hier keine Figur Akzente bei der Gestaltung der Geschichte¸ weder die Piloten der Allianz¸ noch der seltsame Rial Pernon¸ der Vetter der Prinzessin¸ der ihr nach alter Tradition zum Gemahl versprochen ist und sich teilweise wie ein kleines Kind an die Dame klammert.
Zusammengefasst hinterlässt "Die Thronerbin" daher auch eher gemischte bis enttäuschende Eindrücke. Die "Star Wars"-Comics haben definitiv Besseres zu bieten als diese recht behäbige¸ zwischendurch gar langweilige Story¸ erst recht wenn man bedenkt¸ dass die Überschrift "Star Wars" inhaltlich kaum Rechtfertigung findet. Weil der Comic-Roman zeichnerisch ebenfalls weniger spektakulär ist¸ sollten hier¸ wenn überhaupt¸ nur Sammler zugreifen. Überzeugt hat "Die Thronerbin" jedenfalls nicht.
Eine Rezension von: Björn Backes http://www.buchwurm.info/