Star Trek - Die neue Grenze 6: Gebranntes Kind
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
The Captains Table ist eine Bar der ganz besonderen Art im Universum. Lediglich für Captains öffnet sich dies Etablissement oder andere Anführer sind in ihr gern gesehen. Das Besondere an dieser Bar ist¸ das es keinen bestimmten Ort an dem die Bar steht¸ sondern sie taucht kurze Zeit irgendwo in der Galaxis auf. In der Regel wird das erste Getränk mit einer Erzählung bezahlt. Aus diesem Grund berichtet Mackenzie Calhoun¸ aus welchem Grund er vor einigen Jahren seine Sternenflottenuniform an den Nagel hängte. Mackenzie ist nicht das erste Mal dort als Gast. Ob als entschlossener Freiheitskämpfer gegen die Danteri¸ nach einer Mission oder als Captain eines Raumschiffes. Die Kurzgeschichtensammlung¸ so möchte man das Buch bezeichnen¸ mit ihren über 20 Kapiteln¸ bringt uns Mackenzie Calhoun näher¸ als es die vorherigen Romane gebracht haben. Er erkennt¸ dass die Bar weit mehr ist als ein Treffpunkt für Anführer¸ sondern hier kann man reden und die anderen verstehen ihn¸ kämpften sie doch mit ähnlichen Problemen. Mackenzie Calhoun führt den Leser in seiner Erzählung zurück in die Vergangenheit. Gebranntes Kind ist gleichermassen Charakterstudie und Abenteuer. Das Abenteuer beginnt¸ in der Vergangenheit von Calhoun. Wir erleben wie er als einen Dantari-Soldaten tötet. Er hoffte¸ durch den Tod dieses Soldaten sich besser zu fühlen und eine Bestätigung zu erhalten¸ dass die Dantari alle Monster sind. Stattdessen blickt er in das Gesicht eines Jungen¸ der nicht viel älter ist als er. Dann geht es weiter in der Zeit¸ in der er noch Commander und der Erste Offizier der U.S.S. Grissom war. Damals war Captain Kenyon sein direkter Vorgesetzter¸ der sich durch einen persönlichen Verlust sehr zu seinem Nachteil zu verändern beginnt. Die Veränderung des Captains kann das Schiff gefährden. Weil Mackenzie Calhoun zu lange zögert¸ treibt er das Schiff und die Besatzung in eine Katastrophe.
Mackenzie Calhouns Vergangenheit wurde immer nur angedeutet¸ weniger erklärt. Dies holt der vorliegende Band nun aus der Sicht des Mackenzies nach. Im Mittelpunkt steht vor allem¸ was sich damals wirklich auf der U.S.S. Grissom ereignete und warum Mackenzie den Dienst bei Starfleet quittierte. Nachdem der Grossteil verschwiegen wurde¸ kommt endlich die ganze Wahrheit ans Licht. Der Schwerpunkt basiert auf den Eindrücken und Gefühlen Mackenzie Calhouns¸ aber man hat nicht das Gefühl¸ dass andere Charaktere in irgendeiner Form zu kurz kommen. Jede Einzelne von ihnen wird zum Leben erweckt¸ man meint¸ sie regelrecht vor sich zu sehen. Peter David schafft es¸ die Leute mit seiner ernsten Geschichte zu unterhalten und über die Fragen zu Loyalität und Rache innere Zerrissenheit und menschliche Abgründe¸ ernsthaft nachzudenken. Gebranntes Kind gehört zu den besten Romanen des Autors. Auf wenigen Seiten entfaltet sich eine beklemmende Geschichte. Dies ist keiner derr unzähligen Romane¸ die man gelesen weglegt¸ sondern man denkt doch schon mal darüber nach¸ was uns der Autor sagen will. Peter David greift dabei auch auf Figuren und Themen der klassischen Serie zurück und verknüpft dies gekonnt mit dem Hintergrund seines Hauptcharakters¸ sodass ein rundes Bild entsteht und man sehr schnell in die Handlung findet. Die Handlung selbst ist ziemlich vorhersehbar. Bewusst von Peter David angelegt¸ enden viele Kapitel lediglich mit einer Andeutung.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355