Doppelhelix 5: Doppelt oder Nichts
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die U.S.S. Independence folgt Notruf und erreicht die überfallene Daystrom-Station. vorfindet. Damit beginnt eins Rätsel hinter dem mehr steckt¸ als zuerst erwartet wird und die auftauchenden Romulaner und die Zerstörung der U. S. S. Independence¸ eher eine Ablenkung vom eigentlichen Thema darstellt. Commander William Riker¸ unterwegs mit der U.S.S. Independence¸ wird von Sela¸ der romulanischen Tochter von Rikers ehemaliger Kollegin Tasha Yar aus einer alternativen Zeit¸ vernichtet. Gleich darauf sitzt er in einer Rettungskapsel und muss hilflos mitansehen¸ wie die Romulaner mit den anderen Kapseln Tontaubenschießen veranstalten. Zufälligerweise werden jedoch die Rettungskapseln¸ einem Notruf der U. S. S. Independence folgend von der U.S.S. Excalibur aufgesammelt. Darauf hätte Riker durchaus verzichten können¸ denn auf dem Rettungsschiff befindet sich Shelby. Alte Erinnerungen an die Liason der beiden kommen auf. Beide¸ Elizabeth Shelby und Riker¸ hoffen darauf¸ die Begegnungen an Bord so kurz wie möglich halten zu können. Ein gewisser Admiral Nechayev macht ihnen einen Strich durch die Rechnung¸ indem er den tollkühnen Captain Calhoun mit einer Undercover-Mission betraut. Commander Riker wird daher kurzfristig das Kommando für die U. S. S. Excalibur übertragen. Mit Shelby als Erstem Offizier¸ sehr zu ihrem Ärger. Zwischen den beiden gibt es leichte Spannungen und zudem hätte Shelby das Schiff natürlich gern selbst geführt. Als Erster Offizier wäre das ihre Arbeit gewesen¸ nicht nur ihr Recht¸ sondern auch ihre Pflicht. Und welcher Offizier will schon von seinen Pflichten entbunden werden¸ das kommt eine Degradierung gleich. Riker hingegen hat Probleme mit der ungewöhnlichen Mannschaft. Die Frage ob der Hermat Burgoyne 172 schwanger ist oder nicht¸ erweist sich dabei eher als ein Running Gag in der Handlung¸ die dadurch sehr aufgelockert wird.
Die Undercover-Mission von Mackenzie Calhoun zielt auf einen thallonianischen General ab. Die Föderation ist auf der Suche nach dem Drahtzieher einer furchtbaren biologischen Waffe. Diese wurde in den Alpha- und Betaquadranten immer wieder einmal ausprobiert¸ doch die Föderation konnte in den letzten zehn Jahren Schlimmeres verhindern. Warum jedoch der General zehn Jahre Erprobungsphase für sein Projekt benötigt¸ wird nicht klar. Dieser General¸ der während der 200 Jahr-Feier der Föderation diese vernichten will¸ ist auch gleichzeitig der Drahtzieher hinter der sporadisch auftretenden Seuche.
Der wahre Drahtzieher blieb immer im Dunkeln. Es gelang dem Nachrichten-dienst¸ eine Spur zu finden. Und um sie zu verfolgen¸ benötigt man den besten Maann der Sternenflotte. Dieser Mann ist der unkonventionell arbeitende Captain Mackenzie Calhoun. Nur ist der kein Agent mehr¸ sondern der Captain eines Raumschiffes. Dennoch wird er in den Einsatz als Agent geschickt und trifft später sogar auf Picard. Die Zusammenkunft von Captain Calhoun und Captain Picard ist recht interessant. Wissen sollte man¸ dass Picard der Protegé von Calhoun ist. Picard hatte ihn auf dessen Heimatplaneten Xenex aufgelesen und ihn gefördert. Calhoun sieht in Captain Picard eine Art Vorbild. Leider wird er während des Undercovereinsatzes in dieser Hinsicht ein wenig enttäuscht. In bester Agenten-Manier schleicht er sich in das Hauptquartier des Schurken und versucht dessen Pläne zu vermasseln. Dumm nur¸ dass diese Vorgehensweise dazu führt¸ gefangen genommen zu werden. Da helfen ihm auch die kleinen Hilfsmittel nichts¸ mit denen er ausgerüstet wurde.
Als Fan der New Frontier – Die Neue Grenze - Reihe bin ich von dem Roman sehr angetan. Der ungewöhnliche Calhoun¸ hat mir schon sehr gefallen¸ als die Bücher noch beim Wilhelm Heyne Verlag veröffentlicht wurden. In der Neuauflage sollte man es auf keinen Fall dieses Buch verpassen. Für mich persönlich ist der Roman von Peter David eigentlich die Fortführung der Die neue Grenze – Serie. Sein spannender Schreibstil sorgt dafür¸ dass man das Buch schnell liest und erst aus der Hand legt¸ wenn es gelesen ist. Das Buch Doppelt oder Nichts ist solide geschrieben und bleibt bis zum Ende fesselnd. Seine Anspielungen auf verschiedene Aspekte des Star Trek -Universums machen den Roman zu einem Muss für alle Die neue Grenze -Fans und auch für alle anderen Star Trek -Fans¸ die gerne ein spannendes Buch lesen. Hauptsächlich dreht sich die Erzählung um den tollkühnen Captain der Excalibur¸ aber auch Enterprise-Charaktere finden ihren Platz. Mit Calhouns Undercover-Mission fühlt man sich schnell an Agententhriller erinnert¸ ob nun Jason Bourne oder James Bond¸ sie bekämpfen Superschurken¸ die die Welt / Welten vernichten wollen. Spannung und Action kommen nicht zu kurz.
Peter Davids Doppelt oder Nichts ist der Beginn für das Finale der Doppel Helix-Serie. Das Ergebnis überzeugt vor allem durch viele Anspielungen auf die Star Trek -Vergangenheit. Letztlich ist der Roman ein gelungenes Buch¸ auch wenn the next generation betitelt ein new frontier-Roman¸ das Action¸ Dramatik¸ Erotik¸ Humor und Spannung in wunderbarer Kombination sein eigen nennt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355