Albtraum des Todes
DSA (Myranor): Albtraum des Todes
Autor: Matthias Freund, Lena Kalupner System: DSA (Myranor) Erschienen: 2012 Umfang: mittel (ca. 10-15 Stunden Spielzeit)
Warum habe ich das AB gelesen?
Weil ich dringend ein Abenteuer für meine morgige Tischrunde brauchte ;).
Daher: Christian, Fulko, Sturmkind: raus hier!
Plot
Die SC sollen das Verschwinden einer Optimatin aufklären und stolpern dabei über eine Albschmeichler-Plage, die das Armenviertel einer imperialen Stadt erfasst hat. Doch auch die entpuppt sich nur als die Spitze des Eisbergs - wer zieht in Wahrheit dahinter seine Fäden?
Eindruck
Mit einem Wort: Ich bin schwer beeindruckt. Das Abenteuer ist fast schon schulbuchmäßig: Als Ermittlungsabenteuer lässt es den SC viele Freiheiten, ohne völlig zur Sandbox zu werden. Es ist in sich logisch - zumindest habe ich keine nennenswerten Fehler gefunden. Die Kämpfe sind da (und nur da), wo sie hingehören, und lassen sich sogar ohne große Logikbrüche so skalieren, dass sie zur Kampfstärke der Gruppe passen. An einer Stelle gibt es einen Bottleneck, wenn die SC die falschen (oder richtigen) Leute erschlagen, ohne sie vorher befragt zu haben, aber das Problem ist lösbar.
Gut gefällt mir auch, dass das Abenteuer durch die Albschmeichler (eines meiner Lieblingsmonster aller Zeiten - denkt einfach an ein hochgiftiges Raubtier, das Opfer durch seine Niedlichkeit anlockt und deshalb aussieht wie ein Monchichi) eine besondere Note bekommt. Die NSC haben mir alle recht gut gefallen (Hey, wann hat man schon mal Gelegenheit, bei einem Grolm Liebestränke oder "endgültige Schlafmittel" zu kaufen? Und wann bekommt man schon mal von einem NSC einen besseren Arm angeboten?), und durch gleich drei irre Wissenschaftler bekommt das Abenteuer fast schon eine Art Steampunk-Note. Für einen winzigen Moment war ich daher sogar versucht, das Abenteuer in die untersten Viertel der Stadt Sharn zu verlegen, aber der Schauplatz der Haupthandlung - ein aufgegebener Militärposten, der nach mehreren Erdbeben in Trümmern liegt und jetzt als Armenviertel fungiert - hat einfach was.
Wenn ich überhaupt etwas zu bemäkeln habe, dann sind es die ersten Seiten. Die Zusammenhänge und den Abenteuerablauf habe zumindest ich beim Lesen der Einführung nicht kapiert, erst beim Durchlesen des ganzen Abenteuers sind sie nach und nach klargeworden. Und von den Abenteueraufhängern - es gibt gleich drei davon - haben mich zwei nicht so richtig überzeugt. Da stellt sich nämlich wieder einmal die Frage, warum jemand einen Auftrag, bei dem es immerhin um Leben und Tod geht, einer wildfremden Gruppe Dahergelaufener in die Hand drücken sollte. Zum Glück kann man das ja leicht abändern; ein echtes Problem ist das also mMn nicht.
Ach so, eines noch: der Titel. "Albtraum des Todes" - was für ein traurig uninspirierter 08/15-Titel für so ein schönes Abenteuer. Ich verstehe ja, dass man im Titel nicht zuviel spoilern will, aber dieser Titel passt gefühlt auf 50% aller Rollenspielabenteuer, die ich je in der Hand hatte. Wobei dieser Kritikpunkt ja fast schon wieder ein Lob ist - wenn ich weiter nichts zu mäkeln habe, dann muss das Abenteuer eigentlich ziemlich gut sein.
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Eine Rezension von: Weltengeist https://www.tanelorn.net/index.php/topic,116559.0.html