Magus: Die Erleuchtung (3e)
Der Erleuchtungskrieg ist verloren!
Die heile Welt der Magier ist entgültig 'zerbröckelt'. Die Technokratie hat das Rennen zwischen Wissenschaft und Magie gewonnen und damit einem Großteil der mächtigen Magi die Tür (Todesgürtel) zwischen Erde und Horizontreiche vor der Nase zugeschlagen. Die verbliebenen jungen Magi kämpfen sich durch die Trümmer ehemaligen Glanzes und rotten sich zusammen - nicht mehr um den Menschen Magie zurückzubringen¸ sondern um das Fünkchen Magie zu retten¸ daß noch auf Erden geblieben ist...
Allerdings haben mit diesen Auswirkungen nicht nur die Magi zu kämpfen - auch die Technokraten (Magier¸ die sich einer Ausrottung der unrationalen Magie verschrieben haben und stattdessen die Wissenschaft fördern¸ die auch von Nichtmagiern benutzt werden kann) haben durch das Erstarken des Todesgürtels¸ die Selbstzufriedenheit und Innovationsangst der Schläfer (magielose Menschen) zu leiden. Doch sind ihre Strukturen weit weniger auf Magie gestützt und so gilt es jetzt vor allem ihre Macht zu erhalten¸ statt wie bei den Magi einen kompletten Neuaufbau zu starten.
Dieser neue marode Zustand des Hintergrunds¸ ein vorteilhaft umstrukturierter Aufbau des Buches und ein paar kleinere Regeländerungen¸ sind die wesentlichen Neuerungen zur 2ten Edition von Magus.
Endlich findet sich am Bandanfang eine vernüftige¸ neueinsteigergerechte Einleitung. Wie bei allen 3te Ed.-Werken wurden die Regeln um eine Liste mit Vor- und Nachteilen und eine Aufzählung von Beispiel-Fraktionen der Traditionen ergänzt¸ die früher nur im Buch der Schatten gelistet waren.
Die Akashas müssen fortan auf ihr übermächtiges Do verzichten¸ daß bislang sehr angenehm die Fertigkeiten Handgemenge¸ Meditation¸ Sportlichkeit in sich vereinte (und den Akasha zur einzigen Nahkampfbastion gegen Vampire und Werwölfe machte...).
Ansonsten sind da noch einige kleinere Änderungen¸ wie die die Verschiebung der Foki ablegen-Grenze auf Arete 6.
Auch die Resonanz (persönlicher Stil des Magus) findet sich jetzt als Eintrag auf dem Charakterblatt und wurde erstmals spieltechnisch verständlich umgesetzt¸ was jedem fortgeschrittenen Magus mehr Flair geben sollte.
Insgesamt also keine Änderungen¸ die das komplette Spielkonzept umwerfen¸ aber punktuelle Veränderungen¸ die das Spiel durchaus interessanter und ausgeglichener machen.
Ansonsten halte ich die Neuauflage aber nicht in jedem Punkt (vor allem nicht beim Layout) für 'besser' als den Vorgänger - eher gleichgut und 'etwas anders'.
Die Farbseiten am Anfang fielen zugunsten eines goldfarbigen Drucks weg - ebenso wie der Comic¸ der zur Erklärung einiger Regelmechanismen diente. Die Illustrationen sind durchgehend neu¸ aber nach meinem Geschmack nicht unbedingt 'besser'.
Viele Texte sind überarbeitet oder komplett neu geschrieben und wie im Fall der Resonanz ist das Ergebnis sehr vorteilhaft.
Fazit:
Wer die 2te Edition bereits inkl. Buch der Schatten besitzt¸ wird eher wenig Gründe für eine Neuanschaffung haben - sofern er das Ende des Erleuchtungskrieges überhaupt gut heißt und umsetzen will.
Wer neu in die Magus-Materie einsteigen will oder Magus noch gar nicht kennt¸ sollte aber ruhig zur neuen Edition greifen - das Rollenspiel ist in jedem Fall ein Knaller und einer meiner persönlichen Lieblinge ohnehin!
Wer Magus und den Erleuchtungskrieg noch nicht kennt und gerne eine ausführliche Einleitung lesen möchte¸ kann sich meine Rezension zu Magus: Die Erleuchtung 2te Edition durchlesen!.
(mit Dank an Marcel)
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de