Descent: Reisen ins Dunkle
Mit Descent: Reise ins Dunkel macht sich ein weiteres Fantasy-Brettspiel auf¸ das schwere Erbe von Heroquest anzutreten. Der Karton ist riesig und hat mit über sechs Kilogramm ein beachtliches Gewicht. Ausgepackt wartet eine Fülle an Material auf die Spieler. In dem Karton befinden sich ein Regelheft¸ ein Questhandbuch¸ zwanzig Charaktertafeln¸ zwanzig Heldenfiguren¸ sechzig Monsterfiguren aufgeteilt in neununddreißig weiße normale Monster und einundzwanzig rote Elite Monster¸ zwölf Spezialwürfel¸ einhundertachtzig Karten (Monsterkarten¸ Overlordkarten¸ Fertigkeitskarten¸ Ausrüstungskarten¸ Kupfer-¸ Silber- und Goldschatzkarten¸ Reliktkarten)¸ ein Kompassmarker¸ ein Stadtmarker¸ einundsechzig Spielplanteile¸ zehn Türen mit Plastikstandfüßen¸ neunundvierzig Ausstattungsmarker¸ fünfundfünfzig Lebensmarker¸ vierundzwanzig Ausdauermarker¸ zweiundfünfzig Geldchips¸ sechzehn Befehlsmarker¸ dreiundzwanzig Drohmarker¸ vierundzwanzig Questmarker¸ eine Schablone Feueratmen¸ fünfundfünfzig Effektmarker¸ neununddreißig Schatzmarker¸ vier Spielzugmarker¸ zwölf Trainingsmarker und sechs sonstige Marker.
Nachdem man nun diesen ganzen schönen Berg an tollen Figuren und Spielteilen ausgepackt und auf den Tisch¸ der etwas größer sein sollte¸ verteilt hat¸ beginnt man mit der Lektüre des Regelheftes. Das ist sehr gut zu lesen und vernünftig strukturiert. Es beginnt mit einer Erklärung der verschiedenen Teilen aus der Packung. Das ist hervorragend¸ da man so sofort erfährt wofür das gerade ausgepackt benötigt wird.
Anschließend legen die Spieler fest¸ wer der Overlord und damit ihr Gegenspieler und das Böse ist. Anschließend wählen die anderen Spieler ihren Helden aus bzw. sie werden zufällig ausgelost. Nun erhält der Spieler die auf der Charaktertafel vermerkten Marker (Befehlmarker¸ Münzen und Spielzugmarker) und legt sie neben seine Charaktertafel. Nun werden die Grundfertigkeitskarten gezogen und die Startausrüstung gekauft.
Der Overlord wählt unterdessen die Queste aus¸ die gespielt werden soll. Neun Stück befinden sich im mitgelieferten Questhandbuch. Er sortiert die Schatztruhenmarker und legt die Monsterkarten aus. Anschließend baut er den Spielplan aus. Nun werden noch die Monster¸ Türen und sonstige Marker in das Startgebiet aufgestellt. Die Spieler erhalten nun die in der Queste angegeben Questmarker.
Nun beginnen die Helden der Reihe nach mit ihrem Spielzug und der Overlord kann am Ende der Runde seinen Zug durchführen. Die Heldenbestimmen dabei¸ in welcher Reihenfolge sie agieren möchten. Jeder hat aber nur einen Spielzug.
Der Spielzug eines Helden besteht aus drei Phasen. Zunächst frischt er seine Karten auf. Anschließend stellt er seine Ausrüstung zusammen¸ die er in dieser Runde einsetzen möchten. Am Schluss führt er seine eigentliche Aktion aus. Dabei hat er die Wahl zwischen vier Möglichkeiten. Er kann rennen und damit die doppelte Anzahl der Felder weit kommen¸ die er eigentlich kann. Dafür kann er aber nicht mehr angreifen. Er kann kämpfen und somit bis zu zwei Angriffe unternehmen oder aber Vorrücken. Dabei bewegt er sich bis zur maximalen Anzahl der Bewegung vor und kann dann noch einen Angriff vollführen. Der Angriff muss nicht am Ende der Bewegung liegen¸ sondern kann auch zwischendurch¸ also auf dem Weg¸ erfolgen. Als letzte Möglichkeit kann er in Alarmbereitschaft gehen und so zu einem späteren Zeitpunkt noch eingreifen.
Der Zug besteht aus drei Phasen. Zunächst nimmt der die Drohmarker und zieht Karten. Mit den Drohmarker bezahlt er die Karten¸ die er ausspielen will. Anschließend lässt er Monster entstehen und setzt die zugehörige Figur auf den Spielplan. Zum Schluss aktiviert er seine Monster. Jedes Monster auf dem Plan kann sich nun so viele Felder bewegen¸ wie auf der Karte vermerkt sind¸ und einmal angreifen.
Ein Angriff vom Helden oder vom Monster besteht auf sechs Schritten. Zunächst wird der Angriff erklärt. Anschließend wird die Sichtlinie bestimmt¸ die Reichweite ermittelt und gewürfelt. Nun wird der Angrifferfolg bestimmt und eventuell noch modifiziert. Zum Schluss wird der Schaden ermittelt.
Bei dem Kampf kommen nun auch die verschiedenfarbigen Würfel zum Einsatz¸ die mit unterschiedlichen Symbolen versehen sind und auf denen man die Reichweite¸ Energie und Schaden ablesen kann.
Damit sind eigentlich die Regeln im groben erklärt. Es gibt noch Ausführungen zu dem Umgang mit den Overlordkarten und dem Monster entstehen lassen. Unter dem Punkt gibt es noch weiterführende Anmerkungen zum Thema Begegnungen¸ Ausrüstung¸ größere Monster¸ die Stadt usw. Alles sehr nützlich hilfreich für eine längere Runde.
Das Questhandbuch bietet wie bereits erwähnt neun Questen. Die Questen sind gleich aufgebaut und auch stimmungsvoll beschrieben. Aus ihr ergibt sich auch das Spielziel für die Runde. Der Bodenplan ist abgebildet und es gibt eine Gebietsbeschreibung für die unterschiedlichen Räume.
Das Spiel ist für zwei bis fünf Spieler geeignet und je nach Queste braucht man zwei bis vier Stunden. So kann man einen sehr schönen Abend verbringen.
Das Spiel kostet lt. Herstellerseite ca. 60 Euro und das bekommt man auch als Gegenwert in Spielmaterial mit Sicherheit zurück. Der Inhalt ist riesig und beim ersten Auspacken war ich sehr überrascht soviel in der Kiste zu finden.
Auf der Internetseite des Herstellers kann man sich noch eine FAQ herunterladen. Außerdem wird dort ein Quest-Kontest veranstaltet.
Zwei Erweiterungen sind darüber hinaus in Arbeit und werden wir hier zur gegebener Zeit hoffentlich vorstellen können.
Fazit:
Descent: Reise ins Dunkel ist für mich das Weihnachtsgeschenk des Jahres. Es kombiniert sehr gut die Rollenspielelemente mit dem eines Fantasybrettspiels. Ein sehr gutes Spiel mit sehr viel Material¸ dass man als Rollenspieler auch gut Zweckentfremden kann.
Eine Rezension von: Thomas König