The Book of Strongholds & Dynasties (Classic Play) (d20)
Birthright d20. das ist Empire. Hier wird nicht die Struktur eines Imperiums dargestellt sondern Regeln für das Führen einer Baronie bzw. eines Königreichs bzw. eines Imperiums. Die Idee ist elegant¸ das Realms Scale System soll sowohl für kleine Baronie wie für ganze Imperien gelten. Da ich es noch nicht getestet habe kann ich zur Praxis keine verbindlichen Aussagen treffen. Ich habe aber das WE genutzt um das Buch unter die Lupe zu nehmen. Das Buch teilt sich in ungefähr gleich grosse Teile:
1. Management eines Königreichs
2. Massenkampfregeln
3. Characters & GM Tips
zu 1) liest sich wie "Civilization - das Rollenspiel" mit "Siedler das Rollenspiel" Elementen. Die Regeln sind relativ einfach und nachvollziehbar. Jede Jahreszeit erlaubt bestimmte Aktionen wie z.B. Bau einer Burg. Dafür braucht man dann so und soviel Einheiten Holz¸ Eisen¸ Gold etc das in anderen LKandstrichen hergestellt wird.
zu 2) das Massenkampfsystem lehnt sich stark an die Kampfregeln von d20 an und ist somit intuitiv und vermutlich auch recht schnell. Ganze Einheiten werden wie ein Kämpfer behandelt.
Erscheint mir ok¸ Regelfetischisten sollten aber Cry Havoc vorziehen. Mir reicht es aber völlig¸ mehr braucht man nicht¸ wenn man improvisieren kann/möchte.
zu 3) bietet nicht viel mehr das übliche BlaBla. Der Paladin ist der perfekte König¸ der Druide keiner etc etc.
Weiterhin wird eine Noble Class entwickelt und allgemeines zum realms management (welche Minister braucht man etc etc) dargeboten¸ was gut gelungen ist.
Kritik.
1. Das Buch ist viiiiiiel zu kurz ! Es hätte mindestens 200 Seiten bedurft. Alles wird angerissen und einem ohne Beispiele einfach vor dem Latz geknallt. Das ist für erfahrene SLs ok¸ für Anfänger zu knapp.
2. die Massenkampfregeln sind sehr auf Fantasy Kampf ausgerichtet¸ dafür aber recht einfach. Ich mag die Flexibilität und Erkennbarkeit des Systems¸ vermisse aber realistische Einheiten wie Ritter etc¸ die nur angerissen sind.
Insgesamt erinnert dies bischen an Heroes of Might and Magic.
3. der letzte Teil ist¸ wie das gesamte Buch¸ pure Fleissarbeit ohne Überraschungen.
Das Buch liefert kaum Rollenspielanweisungen¸ sondern sehr viel "crunch".
Gut¸ dafür gibt es das geniale "Dynasties & Demagogues" was die Rollenspieltechnische Seite abdeckt und - in Kombination mit diesem Buch - eine wirklich geniale Kampagne ermöglicht. Für sich alleine kann ich dieses Buch kaum empfehlen aber die Kombination eröffnet Horizonte !
Wer Zeit hat sollte noch auf "Strongholds & Dynasties" von Mongoose warten¸ denn dieses Buch behandelt dieselbe Thematik wie Empire. Man wird dann sehen welches Buch besser ist.
Fazit: ein durchschnittliches Buch zu einem hochinteressanten Themengebiet. Hier bekommt man was man braucht aber auch wirklich keinen deut mehr.
Schade und trotzdem gut¸ das Empires raus ist¸ denn ich werde es sicherlich verwenden :/
Stronghold & Dynasties:
S&D ist in 3 Teile unterteilt.
1 Teil:
Strongholds. Hier werden Sinn und Unsinn von Festungen diskutiert und Bauregeln gegeben. Hier fliessen also Kosten¸ Materialien¸ Workmanship etc ein. Nach einer Einführung werden alle natürlichen und später auch magischen Bauelemente von Festungen aufzählungsweise vorgestellt. illus sind nicht vorhanden¸ nur Kartenbausätze aus denen man eine Karte der Festung zeichnen kann.
Nicht schlecht¸ gerade wenn man wie ich das Strongholds Builders Handbook nicht besitzt. Die Beispielsfestungen sind hingegen sehr mager ausgefallen.
130 Seiten
2. The mechanics of government
hier finden sich regeln¸ ideen und moves mit denen man ein königreich führen kann¸ erst hier überlappen sich die beiden Bücher¸ S&D ist aber ausführlicher. Neben den Regierungsformen werden auch die verschiedenen Staatsdiener samt Aufgaben vorgestellt. Es liest sich leider recht trocken ist aber informativ.
3. Warfare
Hier findet man - ebenso wie bei Empires - ein Massenkampfsystem. Dies ist mit 40 Seiten etwas kürzer als das bei Empires. Besitzer der Complete Serie werden es kennen. Es handelt sich hier um eine neue Version des Open Mass Combat Systems¸ die man nun angeblich auch mit Miniaturen spielen kann. Keine Ahnung¸ kann ich nicht beurteilen¸ nur ein playtest könnte das entscheiden. Das kann ich aber leider noch nicht bieten.
Fazit:
S&D ist randvoll mit Infos¸ einem Bau-Dir-Deine-Festung-Lego-baukasten¸ einem sehr ausführlichen Regierungskapitel und Massenkampf. Das ganze liest sich durchaus trocken und ist irgendwo zwischen Nachschlagewerk und Rollenspielbuch anzusiedeln. Keinerlei fluff weit und breit.
Als Werk wirklich gute 3 Punkte¸ also überdurchschnittlich. Viele würden 4 Punkte geben.
Das Deathmatch:
so¸ was ist nun "besser" ?
Empires bietet ein eingeschränkteres System der Regierungsform ein Zug pro Jahreszeit¸ während S&D offener ist und einen Zug am Tag ermöglicht. Empires ist in seinen Regeln klarer und strukturierter (und damit etwas Brettspielmässiger)¸ S&D lässt mehr offen¸ ist aber unübersichtlicher¸ dafür detaillierter.
Empires hat ein ausführlicheres Massenkampfsystem¸ dessen Güte ich leider nicht beurteilen kann. es liest sich gut. S&D Massenkampfsystem hat einen playtest hinter sich¸ bei Empires bin ich mir da nicht so sicher. Empires erscheint intuitiver und flexibler¸ S&D ist etwas regelnintensiver und wirkt starrer.
S&D ist ca. 100 Seiten dicker und ca. 10 Euro teurer als Empires ¸ hat dafür aber Festungsregeln¸ die viele schon irgendwo haben. Wer z.B. das Stronghold Builders Handbook schon hat wird vermutlich dieses Teil nicht unbedingt brauchen.
Fazit: die Bücher sind mehr oder weniger gleichwertig¸ auch wenn ich S&D 4 Punkte geben¸ da es ein Hardcover ist und ich das Baukastensystem mag. Irgendwie etwas mehr value for money als Empires¸ dafür liest sich Empires aber besser und ist nicht ganz so trocken.
Ich kann beide Bücher begrenzt empfehlen¸ eines davon sollte man sogar haben¸ wenn man seinen Spielern eine eigene Regierung ermöglichen möchte. Welches Buch man wählt hängt davon ab¸ was genau man möchte. Wer Festungsregeln will sollte zu S&D greifen¸ wer sie nicht braucht kann zum 10 Euro günstigerem Empires greifen ohne dies zu bereuen
Eine Rezension von: Ingo 'eed_de' Komenda