Master Class: The Noble's Handbook (d20)
Mit The Noble's Handbook ist ein weiterer Band aus der Masterclass-Reihe für D20 von Green Ronin Publishing erschienen. Auf 64 Seiten in schwarzweiß wird die Welt der Edlen und Noblen vorgestellt.
Schon das Titelbild zeigt¸ was den Leser erwartet. Ein edel gekleideter Mann mit einem goldenen Kelch in der Hand wird links und rechts von zwei prächtig gekleideten Schönheiten flankiert.
Doch warum sollte ein Spieler einen noblen Charakter spielen wollen? Auf diese Frage gibt die Einleitung bereits eine Antwort. Drei Gründe werden da angeführt. Zum einen gibt es die große Macht¸ die ein nobler Charakter hat und die auch in fremden Ländern durch seinen Status erhalten bleibt¸ zum anderen ist der Noble ein geborenen Führer und weiterhin ist er einfach vielseitig einsetzbar.
Wie auch bei den anderen Masterclass-Bände beginnt dieser Band im ersten der insgesamt sechs Kapitel mit der Vorstellung der Noblen-Klasse. Es wird in kurzen Absätzen aufgeführt¸ warum ein nobler Charakter auf Abenteuer zieht. Außerdem werden die typischen Charakteristika¸ die Einstellung¸ die Religion¸ der Hintergrund¸ die Rasen¸ das Verhältnis zu anderen Klassen und die spieltechnischen Informationen geliefert. Die Class-Skills und Feats werden vorgestellt. Insgesamt gibt es in dem Heft über zwanzig neue Feats. Sie sind bei der allgemeinen Beschreibung oder aber bei den Prestige-Klassen¸ sowie im zweiten Kapitel aufgeführt. Insgesamt gibt es davon fünf neue: Commander¸ Master Diplomat¸ Impersonator¸ Lord Knight und Mastermind. Bei den ganzen Feats ist mir negativ aufgefallen¸ dass nun einigen Feats dazu führen¸ dass man das Rollenspielen vernachlässigen könnte. Zum Beispiel der Feat Diplomacy kann eigentlich gut durch rollenspielerische Fähigkeit gespielt werden und nicht durch einen Wert ermittelt.
Kapitel zwei liefert nun die allgemeinen Regelergänzungen durch einen noblen Charakter. Es gibt neue Skills¸ darunter auch so Rollenspieltöter wie Bluff¸ und wie bereits oben angesprochen neue Feats.
Kapitel drei liefert nun einen Überblick über die Ausrüstung eines noblen Charakters. Es gibt normale Ausrüstungsgegenstände¸ wie ein Kutsche oder ein Rennpferd¸ magische Gegenstände und wundersame Gegenstäde.
Im vierten Kapitel werden nun Anregungen für eine rollenspielerische Umsetzung geliefert. Dabei versucht man zunächst die Standard-Noblen durch eine verbale Beschreibung zu Klassifizieren. So gibt es den Champion¸ den Scharlatan¸ den Lord und viele mehr.
Den nächste Abschnitt beschäftigt sich mit der Rollen eines Noblen in der Welt. Unterteilt nach dem Aufenthalt in einer Stadt¸ im Dungeon oder in der Wildnis werden kurz Anregungen geliefert. Sehr interessant speziell auch für den Spielleiter finde ich die Ausführungen zu den Events der Noblen.
Die Klassifizieren der Noblen wird mit der Auflistung von Archetypen abgeschlossen.¸ die ich für Überflüssig halten¸ da ein Spieler seinen Charakter erstellen muß und nicht das Abziehbild sein soll.
Zum Abschluß des Kapitels gibt es noch eine zweitseitige Anregung für den Spielleiter für den Spielleiter.
In Kapitel fünf wird nun weiter am Hintergrund eines noblen Charakters¸ denn was wäre ein Nobler ohne seinen Hausstand und seine Herkunft. So wird nun eine Anleitung für die Erschaffung eines Hauses geliefert und im sechsten und letzten Kapitel sind einige Häuser beispielhaft ausgearbeitet. Ein Index komplettiert den Band.
Die Zeichnungen im Heft passen meist zum Text und sind recht ansehnlich. Der Text ist gut zu lesen und in zwei Spalten unterteilt. Eine vernünftige Strukturierung vereinfacht das Suchen und Wiederfinden.
Fazit:
Beim Lesen habe ich mich die ganze Zeit geärgert. Warum? Weil ich das Heft erst jetzt in den Händen halte. Vor fast zwanzig Jahren¸ als ich noch selbst Spieler war¸ wollte ich unbedingt einen noblen Charakter spielen¸ doch damals gab es nur sieben mögliche Charakterklassen.
Daran kann man vielleicht sehen¸ wie gut mir der Band gefallen hat. Er ist nicht nur für Spieler¸ sondern auch für Spielleiter sehr gut geeignet¸ da er viele Anregungen für die Erstellung von Nichtspielercharakteren enthält.
Eine Rezension von: Thomas König