Guernsey
"Guernsey"¸ das vierte Cthulhu-Produkt der Fantastisches Spiele GbR¸ führt uns ein weiteres Mal auf englischen Boden der 20er Jahre. Die Charaktere¸ vornehmlich Personen der höheren Gesellschaft¸ am besten Wissenschaftler¸ werden von einem Jugendfreund in sein Ferienhaus auf die Kanalinsel Guernsey eingeladen. Doch selbst im "Urlaub" finden die Charaktere keine Ruhe vor den dunklen Aktivitäten ihrer Mitmenschen...
Geheimnisse der Vergangenheit¸ okkulte Kultstätten¸ Morde?
Jeder weitere Satz zum Inhalt wäre zuviel gesagt¸ da dieses Abenteuer von der Atmosphäre zu leben scheint. (Ja scheint¸ denn ich muß zugeben¸ daß ich bisher noch keine Zeit gefunden habe¸ dieses Abenteuer selbst zu spielen.)
Der Hintergrund über die Kanalinsel Guernsey ist ein weiteres Mal des Lobes wert. Alles¸
was die Spieler möglicherweise wissen wollen über diesen nicht gerade typischen Ort des Britischen Königreiches¸ wurde sorgsam zusammengetragen und wird dem Spielleiter in lesbarer Form nahegebracht.
Der Stil des Abenteuers ist flüssig und wird in einem für diesen Verlag inzwischen typischen Aufbau¸ mit einer Übersicht über Wetter¸ Flora und Fauna¸ Geld¸ Waffen und Regierung¸ präsentiert.
Die fast ein dutzend Karten sind zwar nicht künstlerisch wertvoll¸ dafür aber sehr übersichtlich und akkurat. Ich gehe davon aus¸ daß einige der Gebäudegrundrisse
tatsächlich den Originalkarten historischer Gebäude entsprechen. Die NSCīs und Szenerien werden auf zum Teil verfremdeten historischen Fotos dargestellt¸ was sich ebenfalls bei vorangegangenen Modulen bewährt hat.
So gerne ich dieses Modul auch bejubelt hätte¸ fehlt mir doch der Grund dazu. Guernsey ist ein typisches Abenteuer von Fantastische Spiele GbR. Es bietet solide Charakter- und Ortsbeschreibungen¸ bietet aber nicht viel Neues. Guernsey lebt stark von der Stimmung¸ die es verbreitet¸ und läßt sich am besten mit speziell für dieses Szenario generierten Charakteren spielen¸ und ist somit nur eingeschränkt für Kampagnenspieler nutzbar. Die Fantastische Spiele GbR tendiert dazu¸ zwar gut zu schreiben¸ es den SLīs aber auch nicht gerade leicht zu machen¸ ihre Abenteuer in eine laufende Kampagne zu integrieren. Dies soll nicht heißen¸ das ich dieses Szenario nicht mag¸ nein¸ ich glaube nur¸ daß es innovativere Module auf dem Markt gibt.
Eine Rezension von: André Jarosch http://www.die-sns.de