Geisterschiffe
TOD AN BORD
AUTOR
Peer Kröger & Uwe Matthes
VERÖFFENTLICHUNG
GEISTERSCHIFFE - dt. Verlag, 2005 - 30 Seiten Die Handouts auf der Homepage sind ausgezeichnet.
SETTING
KLASSISCH 1920er - Kreuzfahrtschiff Klassisches Geisterschiff Szenario - CONFINED SPACE SCENARIO
PLOT EINSTIEG
Die Chars machen eine Reise auf einem Linien- oder Kreuzfahrtschiff.
UNERKLÄRLICHES
Gewaltausbrüche und Realitätsverschiebungen
ANPASSBARKEIT
Prinzipiell ist jedes grosse Schiff, zu irgendeiner Zeit, für das Szenario geeignet.
ATMOSPHÄRE
Das Szenario ist bedrohlich aber auch recht verwirrend. Der Anspruch des in Gewalt überfliessenden Wahnsinns will nicht so ganz zünden und bleibt mehr eine Gewaltorgie, so dass sich das Ganze nicht wirklich verstörend gestaltet. Andere Auswirkungen des Wahnsinns fehlen leider. Auch jene Personen kommen zu kurz, die verzweifelt versuchen gegen den übermächtigen Wahnsinn anzukämpfen. Man sollte das Ganze atmosphärischer gestalten, d.h. alles etwas bizarrer, intensiver und nicht nur auf den Gewaltaspekt reduziert, darstellen.
AUSRICHTUNG
ACTION
KREATUREN
Azathoth (zumindest ein Teil von ihm)
ORIGINALITÄT
Einzigartig Das Ende des Szenarios kommt völlig anders als erwartet und bietet einen echten Twist.
SPIELER EINFLUSS
Der Einfluss der Chars ist hoch. Da das Szenario aber auf Action ausgelegt ist, bleiben die spielerischen Akzente der Chars überschaubar. Irgendwann sollten die Chars die Ausweglosigkeit der Situation erkennen und sich schlicht mit einem Beiboot vom Acker machen. Ob sie dann wirklich gerettet sind, liegt in der Hand des SLs.
SPIELLEITER SKILL
Das Szenario ist nicht ganz einfach zu leiten. Der SL hat sicherzustellen, dass sich die Dinge in den Zeitschleifen nicht einfach nur wiederholen. Am Besten ist es, den Plot immer leicht abzuändern und zu variieren, damit das Ganze nicht langweilig wird. Von Zeitschleife zu Zeitschleife sollten die Szenen immer hektischer und härter dargestellt werden. Zeitschleifen? Kann man mögen, muss man aber nicht. Das Szenario darf auch schlicht mit dem Tod der Chars enden, nimmt dem Szenario dann aber den Kick. Ein Deckplan des Dampfers fehlt leider. Dieser wäre zwar nützlich gewesen, ist jedoch nicht essentiell erforderlich. Das Phänomen lässt die Chars die Situationen an Bord immer wieder neu durchleben, wobei die Chars ihre Erinnerungen an das Vergangene behalten, bis sie die Kiste ungeöffnet wieder zurück ins Meer geworfen haben - nur um danach festzustellen, dass sie nur die Geister längst verstorbener Passagiere sind, die ihr altes Schicksal zu berichtigen haben. Die Grundidee hinter dem Plot ist legendär und einzigartig, wird aber manchen Spieler sowohl frustrieren, als auch überraschen. Unvergesslich.
STIMMIGKEIT
Das Szenario ist in sich stimmig.
NSCs
Gut ausgearbeitete NSCs
KAMPAGNEN TAUGLICHKEIT
One Shot, Normales Szenario (das hängt vom angestrebten Ende ab)
PREGENS
5 schön gemachte Pregens.
STERBLICHKEITSRATE
Moderat bis TPK (das hängt vom angestrebten Ende ab)
FILME ZUM THEMA
- The Others, 2001
- Ghost Ship, 2002
ACHTUNG SPOILER
Die Chars sind an Bord eines luxuriösen Passagierdampfers. Das Schiff ist auf grosser Fahrt über den Atlantik. Alle sitzen gerade im Speisesaal beim Dinner, als ein starker Ruck durch das Schiff geht. Im dichten Nebel ist es zu einer leichten Kollision mit einem alten Schoner gekommen. Ein Mann geht bei der Havarie über Bord und seine Frau schreit um Hilfe. Auch ein Rettungsboot kann dem Mann leider nicht mehr helfen und so werden alle Rettungsversuche abgebrochen. Doch statt dem Mann wird eine unscheinbare, kleine Kiste aus den Fluten geborgen. Genauso plötzlich wie das seltsame Schiff aus dem Nebel auftauchte ist es auch schon bald wieder darin verschwunden. Kurz nach diesem Zwischenfall kommt es zu unerklärlichen Phänomenen und seltsamen Erscheinungen an Bord. Der Name der Dampfers ist Charon - der mythologische Fährmann, der die Verstorbenen über den Totenfluss in die Unterwelt bringt. Und der Name des Segelschiffs lautet Pandora - die Kiste, die aus dem Meer herausgefischt wurde, ist natürlich die Büchse der Pandora. Darin befindet sich eine unscheinbare Scherbe - ein Splitter Azathoths, der das blinde Chaos repräsentiert. Und das Öffnen dieser Kiste bringt alles Schlechte über die Welt. Mühsal, Krankheit, Laster, Gewalt, Tod und... Hoffnung - damit der Mensch an eine Verbesserung seines Lebens glaubt und sich somit immer wieder von Neuem quälen lässt. Ein kleines Mädchen kreuzt den Weg der Chars, das mehr zu wissen scheint als alle anderen, das sich aber nur kryptisch äussert und das danach trachtet, sich umzubringen. Der Splitter öffnet an Bord das Tor zum Wahnsinn und bringt das Verderben über das Schiff. Bizarre Geschehnisse spielen sich fortan vor den Augen der Chars ab und entpuppen sich doch häufig als gänzlich andere Realität. Sein und Schein verschwimmen und immer wieder erscheinen Teile des Schiffs kurzzeitig verlassen, uralt, zerfallen und in verrottetem, verrostetem Zustand zu sein. Auch die Passagiere und die Crew verhalten sich eigenartig und sind fortan merklich gereizt, streitsüchtig und aggressiv. Aus nichtigen Gründen kommt es zu Handgreiflichkeiten und das Verhalten der Menschen eskaliert zunehmend; Mord und Todschlag gehen um. Ein Attentäter verursacht eine schwere Explosion, die den Maschinenraum erschüttert. Es kommt zu immer mehr Geistererscheinungen und schliesslich sind alle Menschen an Bord tot, die Chars inbegriffen. Doch dann erwachen die Chars wieder - sie sitzen beim Dinner...
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Eine Rezension von: Der Läuterer https://www.tanelorn.net/index.php/topic,99353.0.html