Cthuloide Welten 07
Cthulhu-Jünger können sich zur Zeit echt glücklich schätzen. Nicht nur¸ dass mit Pegasus ein sehr engagierter Verlag die Lizenz inne hat und mit jeder Menge hochwertiger Bücher daherkommt¸ als Bonus gibt es auch noch das hauseigene Magazin "Cthuloide Welten"¸ dass eine Fülle an Bonusmaterial sucht und qualitativ hochwertig ist.
Auch Ausgabe 7 bietet wieder 98 prallgefüllte Seiten¸ die u.a. eine ausführliche Regionalbeschreibung Dresdens und der Sächsischen Schweiz in den 20ern enthalten¸ natürlich unterstützt von einem in der Region spielenden Abenteuer¸ "Die Prophezeiung". Wie gewohnt ist die Beschreibung von Stadt und Land ausführlich¸ detailreich und mit erstklassigen Karten und Bildern unterlegt.
Des Weiteren gibt es der siebten Ausgabe des Magazins einen ausführlichen und sehr interessanten Artikel über die allseits bekannten Geistesstörungen¸ die ja so manchen Charakter das Leben schwer machen¸ wobei in dem Artikel auf die Schwierigkeiten eingegangen wird¸ die bei der rollenspielerischen Darstellung einer ernsthaften Störung des Geistes auftreten können.
Wer schon immer einmal wissen wollte¸ wie man ein Abenteuer für Cthulhu schreibt¸ dass sich an einer Folge einer Fernsehserie oder einem Buch orientiert¸ sollte sich "Nickelnkulk" zu Gemüte führen. Nicht nur dass das Abenteuer um afrikanische Kultisten in Braunschweig ein gelungenes Abenteuer ist¸ nein¸ man erfährt auch viel über die Vorgehensweise des Autors und die Entstehung des Abenteuers. Sehr hilfreich für ambitionierte Spielleiter und Nachwuchsautoren.
Was wären die 20er Jahre ohne Aleister Crowley? Der Okkultist¸ Lebemann und Autor hat bereits zu seinen Lebzeiten für eine Menge Wirbel gesorgt. Steckt hinter dem Engländer mehr als es auf den ersten Blick den Anschein hat? Mögliche Verbindungen Crowleys zum Mythos werden in einem umfangreichen Artikel geschildert und bieten Spielleitern viele Möglichkeiten¸ eine historische Person als NPC in ihre Spielrunde einzuführen.
Um einen klassischen Spielercharakter¸ den rasenden Reporter¸ geht es in einem kurzen Beitrag. Gerade in den 20er Jahren war das Leben eines Reporters kein Zuckerschlecken und der Beruf nicht sonderlich hoch angesehen. Miese Bezahlung¸ viel Arbeit und eine große Schar Konkurrenten konnten einem Journalisten damals das Leben sehr schwer machen. Wie ein Charakter mit diesem Beruf es doch zum erfolgreichen Mythosforscher bringen kann¸ wird in dem Artikel erläutert.
Ein Blick rüber nach Polen und die dortige Cthulhu-Fangemeinde¸ sowie ein Interview mit Francois Laurent¸ dem Autor und Illustrator (u.a. "Unspeakable Vault (of Doom)") runden das Heft ab - nicht zu vergessen ein neues Mythosbuch und ein kurzer Exkurs über mittelalterliche Handschriften.
Wie immer ist auch diese Ausgabe der "Cthuloide Welten" voll mit hochwertigem und nützlichem Lesestoff¸ der für Spielleiter wie Spieler gleichermaßen interessant ist. Über die exzellente Aufmachung¸ die den regulären Büchern Pegasus' in nichts nachsteht¸ braucht man kein Wort mehr verlieren¸ das ist wie immer klasse. Hätten andere System ebenfalls solch ein hochwertiges Hausmagazin¸ wäre die Rollenspielwelt um einige Highlights weiter. So bleibt es an den "Cthuloide Welten"¸ Akzente im Bereich Rollenspielmagazin zu setzen - und das schafft die Redaktion mit Leichtigkeit!
Eine Rezension von: Lars Heitmann