Arkham Sanitarium Player Aids (1920)
The battle against the horrors of the mythos often leaves an investigator dead or insane. In either case¸ a paper trail has formed¸ one that can lead new¸ ignorant investigators into realms of unspeakable evil.Hallo und herzlich willkommen zu einem kleinen Schlachtest zwischendurch. Der Wunsch nach der vorliegenden Rezi hegt sich schon eine Weile in mir¸ und endlich komme ich dazu¸ mir einen der größten Abzocke-Versuche seitens Chaosium vorzunehmen.
Vom Umschlag von Arkham Sanitarium
Das die amerikanischen Cthulhu-Lizenzinhaber so ziemlich alles veröffentlichen¸ was sich ohne großartige eigene Geistesleistung publizieren lässt und zumindest ein Minimum an Geld einfährt¸ das war mir ja schon lange bekannt - was für einen Abschuss sie sich aber mit dem 'Arkham Sanitarium Kit' geleistet haben hätte ich nicht mal erahnen können...
Noch immer frage ich mich¸ wie man die hier verarbeitete Idee haben konnte und wer dafür die Verantwortung trägt¸ der Kerndialog muss aber in etwa wie folgt gewesen sein:
'Hey¸ was für Supplements haben wir eigentlich noch nicht draußen?'
'Naja¸ eins zum Papierkrieg gab's noch nie...'
Nein¸ kein vergessenes historisches Ereignis¸ sondern genau der Papierkrieg den wir von den Schreibtischen ungezählter Beamten kennen. Und so kam es dann¸ 1997¸ als Frucht dieser Entscheidung¸ das 'Arkham Sanitarium Kit' heraus.
Darin versammeln sich sage und schreibe zehn Formulare aus dem normalen Betrieb der Irrenanstalt von Arkham¸ fünf Dokumente aus dem Bereich der Kriminalistik¸ vier weitere¸ wild ausgewählte Briefköpfe¸ eine Seite mit Visitenkartenvordrucken und einen Block zur Medikamenteverordnung mit sage und schreibe 25 Blatt.
Die Formulare der Anstalt sind dabei teilweise noch ganz nett¸ etwa drei ganz schön gemachte 'Tintenklekse' oder ein echt ganz hübsches 'Wahnsinnszertifikat'¸ alles andere schwankt aber von traurig bis 'eine Frechheit'.
Traurig beispielsweise die unzähligen echt bürokratischen Formulare¸ etwa das Formular für den Bericht eines Pathologen oder auch diverse Einlieferungsbescheide und Krankengeschichten zum Sanatorium.
Frech dagegen sind etwa die Briefköpfe - einfach die Namen der Institute in verschiedenen Schriftarten und eventuell noch ein unauffälliges Clipart dabei. Das kann jeder auch daheim mit seinem PC¸ seinem Drucken und MS Word¸ vermutlich sogar besser.
Ebenfalls ein Schlag ins Gesicht des zahlenden Kunden ist auch das 'Besucherformular': eine Überschrift und unzählige Zeilen - nein¸ keine Textzeilen¸ einfach Zeilen¸ die der geneigte SL dann mit Namen füllen kann.
Klar¸ so sehen Besucherformulare wohl aus¸ aber auch DAS hat man am Heim-PC binnen Sekunden selbst geschaffen.
Das wäre ja alles noch nicht so Schlimm¸ wenn das Dingen umsonst wäre. So als Download¸ den man dann eben einfach schlecht finden kann oder sich vielleicht drüber freut.
Aber nein - der Mist kostet richtig Bares¸ 14 Dollar 95 wollen Chaosium dafür haben¸ ein Preis¸ bei dem ich schon eine Goldkante erwarten würde¸ um damit noch diesen Inhalt aufwiegen zu können.
Insofern muss man für ein Endfazit nicht mal nachdenken:
Dieses Set ist Müll! Es ist das Papier nicht wert¸ auf dem es gedruckt ist und es ist schade um jeden Tropfen der dafür verbrauchten Tinte.
Wer auch nur einen Funken¸ einen kleinen Funken Ahnung von PC-Anwendungen hat¸ der kann so etwas auch mit irgendeiner Software¸ ob Word¸ Open Office oder auch ganz was Skurrilem¸ nachbauen - und da keines der Dokumente öfter als zwei Mal enthalten ist¸ bleiben sogar noch die eigenen Tintenkosten gleich.
Eine Rezension von: Thomas Michalski http://www.thomas-michalski.de/