Phileasson Prachtausgabe 2: Schwertwölfe (5e Echtleder)
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""Praioslobs Herzschlag setzte aus¸ als er seinen Gott sah.
Nicht in Gestalt eines Adlers¸ nicht als erhabenen Greifen oder gestrengen Richter auf einem Thron aus Licht. Als er den Harfenklängen hinaus auf den sandigen Strand des Sees folgte¸ sah er das vollkommene Wesen in Form einer von goldenen Locken umflossenen Frau¸ einer Elfe¸ deren grazile Finger den Saiten eine Melodie höchster Schönheit entlockten. Wie hätte es auch anders sein sollen? Nichts¸ was die Götter geschaffen hatten¸ ganz gleich¸ ob belebt oder unbelebt¸ hätte diesem Wesen
einen Wunsch vorenthalten können. Alles musste dieser Elfe
zu Gefallen sein oder vor Schmerz und Enttäuschung über die
eigene Unzulänglichkeit vergehen. Praioslobs Brust schmerzte¸ und er spürte Tränen seine Wangen hinablaufen. War er am Ziel seines Lebens angekommen? Hatte er alle Mühen überstanden¸ um diese Frau schauen zu dürfen? Was für ein großzügiger Lohn!
Augenblicklich brach ihm der Schweiß aus. Was¸ wenn jetzt jemand all die kleinen Unzulänglichkeiten und großen Verfehlungen entblößte¸ die Praioslob in seinem Leben unterlaufen waren? Sogleich würde man ihn bestrafen¸ ihn aus der Nähe dieser Frau fortschicken¸ zurück in eine Welt ohne Vollkommenheit. Denn genau das war die Elfe: vollkommen. Ihre Gestalt¸ in ein einfaches Kleid aus Bausch gehüllt¸ ohne jede Stickerei¸ denn
etwas Perfektes benötigte keine Schnörkel. Ihre funkelnden
Augen¸ das symmetrische Gesicht mit den feinen Linien der
hohen Wangenknochen und die in verspielten Spitzen auslaufenden Ohren.
Die heilige Zahl des Praios war die Eins¸ denn wo die Wahrheit und das Gute waren¸ da gab es nichts daneben. Neben dieser Frau konnte ebenfalls nichts bestehen. An ihr war alles richtig¸ alles schön¸ alles unverbesserlich.
Auch ihre Stimme. »Sanyasala feyiama¸ feydha Niamh biangala vallatadir«¸ sang sie mit zwei einander umspielenden Melodien¸ und obwohl Praioslob die Worte nicht verstand¸ glaubte er¸ sie mit jeder Faser seines Körpers aufzunehmen. Mehr noch¸ er hatte das Gefühl¸ dass seine Muskeln¸ seine Sehnen¸ sein Fleisch frohlockten und antworten wollten¸ wie auch sein Verstand dieser Frau zuflog.""
Aus ""Die Phileasson-Saga Band 3: Die Wölfin""
Diese Begegnung mit der Hochelfe Niamh Goldhaar aus der Phileasson-Saga haben viele Spielgruppen so oder ähnlich erlebt - und sie dürfte den Teilnehmern für immer in Erinnerung geblieben sein. In den Romanadaptionen der Kampagne von Bernhard Hennen und Robert Corvus erhalten wir einen neuen Blickwinkel auf die legendären Geschehnisse um Kapitän Phileasson¸ der in einer Wettfahrt gegen seinen Kontrahenten Beorn den Blender antritt¸ Aventurien zu umrunden und dabei schicksalhafte Entdeckungen macht. Wir erfahren viele neue Details¸ gerade über Beorn und lernen neue Figuren kennen. Aber gleichzeitig sind alle altbekannten Elemente enthalten und wohlige Nostalgieschauer sind garantiert.
Nun wird es Zeit¸ diese fantastischen Romane angemessen zu würdigen. Das geschieht mit einer noblen Prachtausgabe im Leinen-Einband <>"