Das Auge
DSA1 - wie wir es wirklich gespielt haben Ich bin ein völlig unverblümter 80er Jahre-Fan. Als Breakdance Sensation 1984 in die Kinos kam¸ liebte ich Breakdancing (mein Ding war Electric Boogie). Geboren und aufgewachsen in Deutschland¸ erlebte ich den Aufstieg der Neuen Deutschen Welle aus erster Hand¸ und bei Gott¸ ich liebte sie. 1984 leitete ich das erste Rollenspiel meines Lebens¸ die erste und legendäre Ausgabe von ‚Das Schwarze Auge‘. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich war mit meiner Oma im alten Hertie gewesen¸ und natürlich gingen wir in die Spielzeugabteilung. Dort¸ unaufgeregt in einem der zahlreichen Regale versteckt¸ stand eine Schachtel. Mit einem Motiv¸ wie ich es mit meinen 14 Jahren bis dahin noch nie gesehen hatte. Irgendetwas¸ irgendetwas ¸ nahm mich sofort gefangen¸ komplett und vollständig. Meine Oma schenkte mir die Grundregelbox zum Geburtstag - und seitdem kann ich mir meine Freizeit (so knapp sie auch bemessen ist) nicht mehr ohne Rollenspiel vorstellen. Es war im selben Jahr¸ als ich meinen Weg der Vollkontakt-Kampfkünste begann - viele Verletzungen¸ viele Sparringseinheiten und viele Schlägereien später bin ich immer noch aktiv und gebe Unterricht. Auch das war Liebe auf den ersten Blick. In vielerlei Hinsicht waren (und sind) die 80er Jahre für mich der Inbegriff von Geborgenheit¸ emotionaler Sicherheit und sorgloser Freiheit. Ich war zum ersten Mal in das Mädchen von nebenan verknallt¸ was für ein seltsames und wunderbares Gefühl. Meine Eltern hatten sich nach vielen Jahren des Streits zusammengerauft und ihre Liebe zueinander wieder entdeckt. Im selben Jahr entdeckte ich Alan Watts‘ Bücher und Zazen-Meditation - und auch sie veränderten mein Leben auf tiefgreifende Weise. Das Schwarze Auge ist Teil dieser Geborgenheit¸ und die damalige Mischung aus Märchenhaftigkeit¸ Mantel&Degen-Romantik und Hotzenplotzigkeit machten ein Spiel daraus¸ das es in dieser Form¸ in dieser Intensität ¸ für mich seitdem nicht mehr gegeben hat. Das Auge¸ dieses kleine Fanprodukt¸ das du gerade in den Händen hältst¸ ist meine Verneigung vor dem Urvater des erfolgreichsten deutschen Rollenspiels aller Zeiten. Uli¸ Ina¸ Klaus¸ Bryan - danke.