Vampir (Berufung)
von Dogio the Witch
Berufung: Vampir(in) / Vampire
Zu einem Vampir kann man sich nicht Schulen, Vampire sind auch keine eigene Rasse, sondern entstehen in der Regel aus Menschen. Um einen Vampir zu zeugen, reicht es (je nach Hintergrund) bereits aus, wenn man das Blut eines Vampirs kostet (z.B. Midgard). In anderen Welten (z.B. WoD) muß der Vampir sich aktiv entschließen, den gerade komplett ausgesaugten Menschen mit seinem eigenen Blut zu "Füttern".
Die Verwandlung des nun untoten Körpers in einen Vampir geht langsam vonstatten und dauert idR mehrere Tage oder Wochen. Dabei sind nur zum Teil die körperlichen Veränderungen gemeint, sondern vielmehr die geistigen Umstellungen, damit aus dem Gewandelten kein reißendes Monster wird.
Gehört zu den: Menschen, Untoten
Hintergrund: Vampire, oder Wesen die vampirische Eigenschaften haben, gibt es schon in ganz alten Gechichten und Märchen auf der ganzen Welt. Es handelte sich wohl meist um "blutgierige" (raffgierige ?) Menschen oder schlichtweg monströse Menschen, deren Grausamkeiten (teils als Kriegsherren) legendär geworden sind und denen man durch sich immer verändernde Märchen ein etwas verrücktes Denkmal setzte. Ein bekanntes Beispiel ist sicherlich der Kriegsherr Vlad Tepes, der seine Feinde bei lebendigem Leibe pfählen ließ - und damit vielleicht auch für die typischen Vampirzähne des Dracula Pate gestanden haben könnte. Die Zähne einnern allerdings auch an ein Raubtiergebiß und können zur Stärkung des Monster-Images hinzugekommen sein...
Beschreibung: Vampire sind - je nach Rollenspielhintergrund mehr oder weniger die bösen Gegenspieler, die von den epischen Helden gejagt werden. Vampire verfügen über zahlreiche "natürliche", aber auch über eine große Zahl mystischer Fähigkeiten. Vampire sind unsterblich, weil sie ja schon Tod sind. Man spricht deshalb beim Töten eines Vampirs beschwichtigend von "Erlösen der Seele". Vampire sind Geschöpfe der Nacht, die bei Tagesanbruch mit großen Problemen oder gar mit ihrer Vernichtung durch das Sonnenlicht rechnen müssen. Vampire besitzen daher immer einen Unterschlupf, an dem sie den Tag in Ruhe verbringen können (wobei man sich meist darüber ausschweigt, warum Untote "Schlafen" müssen).
Vampire nehmen ausschließlich Blut zu sich und verweigern jegliche andere Nahrung. Einige Vampire sind mit Knoblauchgeruch oder Kreuzen abzuschrecken, anderen macht noch nicht einmal ein Holzpflock im Herzbereich das Leben schwer... Mit einer Ausnahme eignen sich Vampire in der Regel nicht als Spielercharaktere, weil sie Aktivitäten der Gruppe auf die Nacht beschränkt.
Aus der Literatur:
Vampir. Ein untoter Mensch oder ein blutsaugendes Gespenst. Man nimmt an, daß der Ur -Vampir Lilith, die Königin der Nacht und Mutter der Dämonen war. Seinen Anfang nahm das Geschlecht der Vampire, das sich inzwischen international verbreitet hat, als Lilith's Lippen die Kehle irgendeines unglücklichen Sterblichen im Mittleren Osten berührten und sich ihre rasiermesserscharfen Zähne in das Opfer hineingruben, um das Blut einzusaugen. In großen Mengen kommen die Vampire vor allem im Land der Magyaren vor, das sich heute teils in Ungarn und teils in Rumänien befindet. Dort drangen die Vampire aus dem Nahen Osten vermutlich auf der Suche nach Blut ein während es die schnelle Entwicklung der Transportmittel im letzten Jahrhundert möglich machte, daß sich die Vampire sowohl über die Alte Welt als auch über die Neue Welt ausbreiten konnten. Obwohl es immer hieß, daß sie keine Meere überfliegen können, war es ihnen dennoch möglich. Sie mußten nur ihre Taschen mit Graberde füllen und konnten sich so auch in der Dritten Welt ausbreiten. Vampirismus wird nur durch Blutkontakt mit einem existierenden Vampir übertragen. Dieser tritt immer in Gestalt eines Menschenmannes oder einer Menschenfrau auf.
Er dringt in ein Schlafzimmer ein, drückt dem schlafenden Opfer mit großer Behutsamkeit einen Vampirkuß auf die Kehle und die skalpellscharfen Zähne ziehen dann mit chirurgischem Sachverstand die Lebenssäfte aus dem Opfer. Der Vampir labt sich an dem Blut, das ihm seine Unsterblichkeit verleiht und verschließt die Wunde, so daß nur noch zwei schache rötliche Punkte zu sehen sind. Der Vampir kehrt immer wieder zu seinem Opfer zurück um sein Blutmahl abzuhalten während der unfreiwillige Spender immer schwächer wird und schließlich stirbt. Der verderbliche Kuß des Vampirs hat aber Folgen, denn das Opfer wird selbst zum Vampir und erhebt sich nach gewisser Zeit aus dem Grab. Allerdings muß ein Vampiropfer nicht immer sterben. Es kann auch sein, daß ein Vampirkuß so folgenreich ist, daß das Opfer zum Vampir wird, während es noch lebt und dann sucht es sich sein Blut in der eigenen Gesellschaft. Ein Vampir kann als Gespenst oder als Ektoplasma durch jedes Hindernis hindurchgleiten und sich dahinter wieder als "Mensch" manifestieren.
Das Vampire allerdings als Fledermäuse oder andere Tiere erscheinen und in das Schlafzimmer ihrer Opfer kriechen oder fliegen ist ziemlich unwahrscheinlich. Auch nach Jahrhunderten sieht ein Vampirleichnam noch wie ein gesundes menschliches Wesen aus und zeigt keine Spur von Verfall. Falls er längere Zeit kein Blut zu sich genommen hat, wird er etwas blaß und mager schein, jedoch kann man einen langsam schlagenden Puls fühlen. Unter Umständen wird er sogar seine Augen öffnen und die Untersuchenden mit einem hypnotischen Blick anstrahlen, aus dem distanzierte Klugheit spricht. Einen solchen Vampirleichnam muß man sofort in ein neues Grab umplazieren, möglichst an einer Straßenkreuzung. Nachdem man ihn in die frische Erde gelegt hat, muß man ihm einen Stecken mitten durchs Herz jagen und ihn damit festnageln. Damit der Vampir dies über sich er gehen läßt, darf eine solche Aktion nur zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang stattfinden. Einem an einem Vampirkuß gestorbenen Menschen legt man Mohnsamen in den Sarg, schnürt ihn gut zu und legt einen Dornbuschzweig auf den Deckel, bevor das Grab zugeschüttet wird. Der beste Schutz vor Vampiren ist ein Kruzifix und eine Kette aus Knoblauchknollen, die man sich über das Bett hängt. In der Nähe von Fenstern und Hauseingängen kann man zum Schutz einen "Vampir garten" mit Wildrosenbüschen, Knoblauch, Eisenhut, Schierling und Wermut anpflanzen. In die Nähe eines durch solchen Garten geschützten Hauses werden sich keine Vampire begeben, weil sie den Geruch und die Berührung dieser Pflanzen hassen.
Vor- und Nachteile:
- Vampire haben Menschengestalt und können sich (nachts) unauffällig unter eine menschliche Gesellschaft mischen.
- Vampire sind untot. Daraus resultieren folgende Vor- und Nachteile
- Sie brauchen kein Essen, kein Trinken sondern nur Blut - das aber regelmäßig und am besten frisch vom Opfer, denn da hat es noch am meisten Kraft. Blut ist der Schlüssel ihres Untoten sein, ihrer Genesung und all ihrer mystischen Kräfte (Magie).
- Sie müssen nicht Atmen, Schwitzen, noch haben sie Schuppen, Haarausfall oder müssen auf die Toilette, sind naturblaß (außer im Moment nach der Blutaufnahme), haben keinen Herzschlag, etc. - daran kann sie ein geschulter Jäger jedoch auch leicht erkennen. Nur durch aktiven Willen können sie Atmung oder Herzschlag künstlich erzeugen.
- Ihr körperliches Aussehen verändert sich nach dem Eintritt des Todes nicht mehr (es sei denn durch Gewalteinwirkung). Auch altersmäßig bleit alles beim Urzustand. Ein Kind wird ewig im Körper eines Kindes "gefangen" bleiben und nie die Vorteile eines erwachsenen Körpers erfahren. Wunden können durch den Genuß von Blut auf den Urzustand korrigiert werden.
- Vampire müssen am Tag ruhen und das Sonnenlicht meiden, um nicht geröstet zu werden oder stark eingeschränkt in ihren Handlungen zu sein.
- Manche Vampire sind in spiegelnden Flächen nicht zu sehen (Wasser, Spiegel, Metall, etc.)
- Vampire sind hocherotisch. Durch eine Kombination von Charisma und Hypnose ist es ihnen ein Leichtes das andere (das eigene wird in der Regel etwas schwerer sein !?) Geschlecht zu betören. Allein der Biß und das anschließende Saugen am Hals bringt Orgasmusähnliche Verzückung im Opfer hervor.
- Einige Vampire beherrschen den Gestaltwandel in eine Tierform - meist Wolf, Fledermaus oder Rabe. Trotz der Wolfsform sollte man sie keinesfalls mit den Werwölfen verwechseln. Wegen des übereinstimmenden Jagdreviers aber unterschiedlichen Herkunft, sind die beiden Typen in der Regel Todfeinde. Erfahrene Vampire beherrschen auch die Verwandlung in eine Nebelgestalt.
- Der Vampir kann durch Sonnenlicht, Feuer, und zerteilen außer gefecht gesetzt werden. Dauerhaft tödlich ist aber nur das Sonnenlicht. Einige Vampire lösen sich bereits auf, wenn ihr Herz (oder der verschrumpelte Rest davon) von einem Pflock durchbohrt wird - andere lähmt das nur. Es ist schon von Vampiren berichtet worden, deren verweste oder verbrannte Reste mit einem Blutritual wiederbelebt worden sind.
Im Rollenspiel:
Fantasy: Allgemein sind Vampire immer die mächtigen - teils magischen - bösen Gegner. Die Rollenspiele folgen damit den Vorgaben der Geschichtsschreiber und Märchenerzähler aus aller Welt.
SciFi: Vampire haben sich zu den Raubtieren der Großstädte entwickelt oder durch fremde Lebensformen (Aliens) ersetzt.
Vampire: die Maskerade: Hier, in der World of Darkness, sind die Vampire die (Anti-) Helden. Die Charaktere sind allesamt Vampire, die Gruppen der verschiedensten Vampire-Arten bilden. Vampire müssen ständig auf der Hut sein, nicht den Rest ihrer Menschlichkeit durch grausame Taten zu verlieren, ansonsten droht der Abrutsch in das Bestialische und Unspielbare.
Collected by Dogio