Militär
von Chivalric
Die Informationen zum Militär stammen zu einem großen Teil aus dem Online-Quellenbuch Joe2060 und dürfen freudnlicherweise von uns genützt werden!
Ach ja, die Herren in Grün-Braun... In den letzen Jahrzehnten hat sich die Kriegsführung fast weltweit verändert.
ABC steht für Atomare, Biologische und Chemische Waffen, und jeder moderne Staat hat Zugriff auf irgendeine Form von BC-Waffen, und sei es nur äußerst starke Insektizide.
D steht für Digitalattacken, und jeder, der 2029 mit-erlebt hat, weiß was ich meine.
M steht für rituelle magische Waffen. Damit ist weniger der Manablitz oder ein Elementar gemeint, sondern eher die rituelle Abwicklung großflächiger Magie wie sie die Indianer vor 45 Jahren praktiziert haben und wie sie heute in den Tirs, Amazonien, Sibirien, Australien und den NAN in irgendeiner Form weitergeführt wird. Auch der Masseneinsatz von Geistern und Elementaren fällt darunter. Nach-dem das USTC bei einer Übung mit der Army und der Airforce einmal über einhundert hochstufige Elementare und Naturgeister losgelassen und eine Panzerdivision sowie ein JaBo-Schwadron fast aus-gelöscht hatten (gut, sie waren nicht darauf vor-bereitet, aber trotzdem), ist der Geistereinsatz ab einer bestimmten Größe ebenfalls ein Angriff mit einer Massenvernichtsungswaffe.
S seht für Strahlenwaffen und bezieht sich auf Massenbeschleuniger, Thorhämmer und Mikro-Wellensatalliten (ja, die Japaner haben von Staats-wegen eine Flotte von Städtegrillern im Orbit, auch wenn sie in Friedenszeiten zur Energieversorgung benutzt werden). Also das ganze nette Zeug, welches fast uneinnehmbar im Orbit hockt.
Wie wird heute Krieg geführt? Erstmal ist es fast unmöglich, bis auf kleine, lokale Überraschungsschläge, physische Kriegsvorbereitungen geheim zu halten. Zu groß ist die Abhängigkeit von der Matrix, als daß nichts durchsickern könnte, wenn man weiß, wo man zu suchen hat. Ein moderner, nicht auf Ausrottung bedachter Krieg zwischen zwei Industrienationen kann innerhalb weniger Minuten entschieden sein, oder zumindest innerhalb weniger Stunden und Tage, vielleicht ein paar Wochen.
Länger dauern echte Kriege nicht mehr, denn die Kosten können sich selbst Supermächte kaum leisten.
Er fängt fast immer mit konzentrierten Kommandoaktionen schwerstvercyberter Spezialeinheiten und dem Flächeneinsatz von Deckern an. Ist dieser erste Schlag erfolgreich, ist der Krieg schon fast gewonnen. Auch wenn gewisse Strukturen der militärischen Matrix von der normalen Matrix abgesondert werden können, ist keine moderne Armee mehr ohne eine intakte Infrastruktur in der Heimat fähig lange zu funktionieren.
HSCT-Dropships können selbt auf einem Kontinent der Größe von Nordamerika überall in wenigen Stunden schwerbewaffnete Luftlandestreitkräfte absetzen, mit der Feuerkraft einer alten Panzerdivision errichten sie innerhalb einer Stunde einen Brückenkopf 500km hinter der Front, die es gar nicht mehr gibt. Und sogar suborbitale/semiballistische Raumflugkörper werden benutzt, um Truppen weit hinter der Linie (meinetwegen in der Hauptstadt) abzusetzten.
Wenn der Deckerkrieg nicht erfolgreich sein sollte, kommt es zu kurzen, aber umso heftigeren Schlagabtäuschen zwischen Luftüberlegenheitsjägern und später T-Birds, wo versucht wird, durch Taktieren die Versorgungslinien und die C3-Einheiten des Gegners zu zerstören, bevor die 'Frontlinien' wieder zusammenbrechen und Dutzende oder Hunderte von Kilometern entfernt wieder entstehen. Wenn man Glück hat, kann man dem Gegner einen Kampf aufzwingen, besonders wenn man wichtige Infrastrukturen angreift.
Ansonsten sind die Sturmeinheiten fast immer in der Lage auszuweichen. Aus diesem Grund ist auch die Bedeutung von konventionellen Streitkräften wie Panzern oder APCs zurückgegangen, sie sind einfach zu langsam. Ein einziger schwerer T-Bird kann eine ganze Panzerdivision lahmlegen, wenn er schafft, den Nachschub z.B. an Treibstoff auszuschalten.
Die Aufklärung ist noch wichtiger als früher. Aufgrund der hohen Beweglichkeit in einem Krieg ist eine Echtzeitinformation über den Standort des Gegners absolut überlebensnotwenig. Schon eine Verspätung von 30 Minuten kann einen Krieg entscheiden.
Aus diesem Grund werden ganze Horden von Drohnen und Mikrosatalliten eingesetzt, um eine Echtzeitaufklärung zu erreichen. Und natürlich wird gerade in den C3-Einheiten ein reger Gebrauch von Expertensystemen und SKs gemacht, um die hereinkommende Datenflut sinnvoll zu sortieren und auszuwerten.
Was meistens überschätzt wird, ist magische Aufklärung im konventionellen Bereich. Astralreisende bewegen sich entweder zu langsam (normale Geschwindigkeit) um Informationen rechtzeitig zu sammeln und zu übergeben. Oder sie bewegen sich zu schnell (schnelle Bewegung) und sehen soviel wie ein Blinder. Hinzu kommt, daß man sich im Astralraum genauso gut am Boden tarnen kann wie im Realraum und dass die meisten Kampfräume eine zu hohe Hintergrundstrahlung aufweisen, als daß man Magier effektiv einsetzten könnte.
Andererseits sind Magier, welche Zauber wie Geisterssonde oder Metatechniken wie Weissagung beherrschen, niemals arbeitslos, wenn auch nicht sehr beliebt.
Magier werden meisten bei Kommandoaktionen und Spezialeinheiten eingesetzt, wo ihre personen-gebundene Magie die Effektivität von SpecOps erhöhen kann. Auch als Leibwächter und Abschirmer von Gefechtsständen, Befehlshabern und besonders kritischen Stationen wie Flugzeugträgern werden sie oft gebraucht.
Im offensiven Einsatz sind Magier dagegen kaum präsent, außer bei genau geplanten Aktionen wie z.B. der Angriff auf einen stationären Gegner.
Der heutige, moderne Soldat ist vor allem eins: hochmobil. Normale Infanterie gibt es kaum noch, und wenn, dient sie nur zur Befriedung von Städten oder Regionen. Die Sturmeinheiten bestehen aus T-Bird-APC-Infanterie und Fallschirmjägern. Er besitzt mehrere Chips, welche Grundinformationen über jedes Land bieten, welches ein Feind seines Staates ist. Diese Informationen werden oft während des Fluges zum Einsatzort aufbereitet und über ein Kommunikationssystem verteilt. Schon früh fingen Armeen an, Metamenschen einzustellen, hauptsächlich Orks, welche die perfekten Soldaten bilden. Groß, stark und mit ausgeprägten Rudelverhalten.
Vielleicht ist es dem auch zu verdanken, dass in den letzen 30 Jahren viele Metamenschen, vor allem Orks teilweise bis in mittlere Befehlsränge aufgestiegen sind. Und vielleicht wird der Rassismus, welcher zweifelsohne herrscht, in den nächsten 30 Jahren abklingen, so dass auch mal ein Bruder Joint Chief of Staff werden kann. Elfen sind ebenfalls öfters als andere Metas zu finden, wohl deshalb, weil sie sich wie wir problemlos in die logistische Struktur einfügen lassen. Zwerge sind eher selten anzutreffen, aufgrund ihrer Größe stellen sie einen größeren logistischen Aufwand dar, der erst in den letzen Jahren durch Mikrofabrikation ausgeglichen werden konnte.
Trolle werden hauptsächlich im logistischen Bereich anzutreffen sein, wo sie als Gabelstapler auf zwei Beinen fungieren, oder in Rettungseinheiten, wo sie vor allem bei Katastrophen mit Schutt und Trümmern als mobile Kräne fungieren und durchaus begehrt sind. Die UCAS-Army und die NAN haben einige spezielle Sturmeinheiten, welche fast nur aus Trollen in schwerer Milspec und SMGs bestehen, und damit bei der Bekämpfung von extrem gefährlichen Terroristen, auständischen Stadtteilen und Bunkerstellungen gute Erfahrungen gemacht. In Spezialeinheiten wie den Seals, den Fallschirmjägern oder den Wildcats sieht man Trolle so gut wie gar nicht ... Trolle passen selbst beim besten Willen nicht durch ein Torpedorohr oder in die Ausstiegsschleuse von U-Booten. Von der Fallschirmspringertauglichkeit mal ganz abgesehen. So ein Lastenfallschirm fällt doch etwas auf.
Die Ausrüstung hat sich in den Grundlagen nicht sonderlich geändert, sie ist lediglich leichter, aber auch zahlreicher geworden. Neben einem multi-funktionalen, leicht gepanzerten Tarnanzug oder einer Milspec (je nach Truppengattung und Einsatz-art), einem Sturmgewehr und meistens noch einem Mehrfachschußgranatwerfer mit intelligenten Splittergranaten wie dem Ares Alpha der UCAS-Army, kommt ein Survivalkit, ein Medkit, GPS, ein Gefechtsfeldcomputer (welcher Daten aus dem Battletac-Netzwerk, den Waffen, den Sensoren und Satelliten für den Träger aufbereitet und sortiert), kodierte Funkgeräte und ein in die Helme eingebauter Datenspeicher mit Display und Restlichtverstärkung (oder passiven Infrarotsensoren), sowie eine ABCS-Schutzvorrichtung hinzu. Man hat teilweise versucht Luftunterstützung durch Drohnen auf Platoon- und teilweise auf Gruppenebene zu integrieren.
Der normale Soldat ist leicht vercybert. Zusätzlich zur normalen Cyberware erhält er meistens eine Smartverbindung mit PSS, welche auf die Armee geschaltet ist. Somit sind die gesamten Waffen, falls sich Truppen ergeben müssen, für den Gegner unbrauchbar... häßliche Sache, ganz besonders für Widerstandskämpfer, es sei denn, sie schalten ihre Smartverbindung auf die des Gegners um.
Manchmal kommen bei Soldaten mit Langzeitverpflichtung und geeignetem medizinischen und psychologischem Profil noch Retinamodifikationen wie z.B. Restlichtverstärkung oder Infratotsicht, sowie Muskelverbesserungen, Extremverdauung, Dermalpanzerung, Funk, Schlafregulator, Traumadämpfer oder eine VCR geringer Stufe dazu. Im Endeffekt unterscheidet sich der normale Soldat, egal welcher Truppengattung er angehört, nicht allzu sehr von einem normalen Bürger.
Ganz anders sieht es bei Spezial- und Eliteeinheiten aus. Zwar sind die Kosten, sowohl Nuyen- als auch essenzmäßig heftig, allerdings ist die Steigerung der Fähigkeiten so enorm, dass Militärs eher die Anzahl von Soldaten senken würden, als auf die Schwervercyberung zu verzichten. Natürlich muß man sich für mindestens 10 Jahre verpflichten, man muß einverstanden sein schwer vercybert zu werden, teilweise sogar mit Ersatzcyberware und man muß perfekte medizinische und psycho-logische Profile aufweisen, bevor man überhaupt daran denken kann, sich beispielsweise bei den UCAS-Seals ernsthaft zu bewerben.
Erfüllt man diese Vorgaben, so hat man nach Jahren des Trainings und der Operationen die Ehre, zur absoluten Cyberelite der Welt zu gehöhren. Normale Bioware und Alphaware sind höchstens unterer Standard, komplette Betaware und kultivierte Bioware ist bei den reicheren Nationen wie den Tirs oder der UCAS Norm, während sogar einige Einheiten von Megakonzernen und sehr reichen Staaten Zugriff auf Deltaware haben und die ungeheure Leistungsfähigkeit der Cyberware gnadenlos ausnutzen. Muskel- und Gehirnverbesserungen, Smartklinks, Reflexsteigerungen, Schutzsysteme gegen BC-Waffen, Augenersatz mit weitreichenden Sichtverbesserungen, integrierte Kommunikationsausrüstung mit hochwertiger Kodierung, Traumadämpfer, Hochleistungsgelenke, Schlafkompensatoren, Gehörverbesserungen und Extremverdauungen sind möglich. Auf freiwilliger Basis werden sogar Gliedmassen durch Cyberglieder ersetzt, und besonders mit Signalverstärkern, Cyberdecks, Fernsteuereinrichtungen oder Gyrostabilistoren ausgerüstet. Die Geschichte der letzen 30 Jahre zeigt, dass die meisten Soldaten von diesen Einheiten es als ein Privileg und als eine Ehre betrachten, so schwer vercybert werden zu 'dürfen', was für eine sehr erfolgreiche Indoktrination seitens der Armee sprechen dürfte.
Das gleiche gilt im großen und ganzen auch für Konzernarmeen, wobei der Maßstab wesentlich kleiner ist und der Einsatz von Deckern und Kommandoeinheiten weitaus ausgeprägter ist als bei einer staatlichen Armee.