Dinosauriernapping
1998-11
Dinosauriernapping Ein AD&D Abenteuer für eine Gruppe von Charakteren der 1. bis 3. Stufe.
Für den Spielleiter:
Dieses Abenteuer kann in einer beliebigen mittelgroßen bis großen Stadt angesiedelt werden. Die Stadt sollte entweder einen Hafen besitzen¸ oder zumindestens an einer vielbenutzten Handelsstraße liegen und von landwirtschaftlich genutzten Gebieten und kleinen Dörfern umgeben sein. Ein solcher Ort sollte leicht in jeder Welt zu finden sein. Im Abenteuer sind für die aufgeführten Orte extra keine Namen angegeben¸ damit der Spielleiter hier die entsprchenden Ortsnamen seiner Welt einsetzen kann. Wie immer¸ sollte der Spielleiter das Abenteuer mindestens einmal sorgfältig durchlesen¸ bevor er es spielt.
In diesem Abenteuer wird mehr Wert auf interaktives Rollenspiel und Nachdenken gelegt¸ als auf reine Kämpfe. Charaktere¸ die sich ein wenig clever anstellen¸ können das Abenteuer theoretisch ohne jegliche gewaltsame Auseinandersetzung lösen¸ wohingegen Charaktere die erst zuschlagen und dann fragen wahrscheinlich nicht sehr gut fahren.
Sollte der Spielleiter allerdings gerne mehr Kämpfe wünschen¸ steht es ihm frei¸ Straßenräuber¸ wilde Tiere und räuberische Monster noch nach Belieben einzufügen¸ wenn die Charaktere über Land unterwegs sind.
Vorgeschichte
Der Händler Kurt Knödelberger kehrte vor einigen Monaten von einer längeren Handelsreise in die wilden Urwälder des Südens zurück. Unter all den exotischen Handelswaren die er mitbrachte¸ war auch ein Dinosaurierei¸ das durch eine Reihe glücklicher Zufälle die ganze Reise über heile und gleichmäßig warm geblieben war. So kam es¸ daß einige Tage nach Kurts Rückkehr¸ ein junger Triceratops aus dem Ei schlüpfte. Das erste lebende Wesen¸ das der junge Dinosaurier traf¸ war Clara¸ die zwölfjährige Tochter von Kurt¸ die im Lager ihres Vaters spielte. So prägte er sich auf das Mädchen und kuschelte sich¸ zufrieden quiekend an seine "Mama". Auch Clara fand dieses ungewöhnliche Tier niedlich und so begann eine dicke Freundschaft. Kurt war erst gar nicht begeistert. Er hatte gehofft¸ das Ei für teures Geld an einen Magier oder Alchimisten zu verkaufen¸ aber er war auch ein liebender Vater und konnte die Bitten seiner Tochter und das ängstliche Quietschen des jungen Dinos nicht abweisen. So kam es¸ daß "Trizi"¸ wie er bald genannt wurde¸ das neuste Mitglied der Familie Knödelberger¸ und bald von Allen ins Herz geschlossen wurde.
Trizi fraß Unmengen an Heu¸ Salat und vor Allem seiner absoluten Lieblingsspeise: Karotten. Er wuchs schnell heran und folgte Clara fast ständig¸ und wenn er es gerade nicht tat¸ kam er doch sofort zu ihr gestürmt¸ wenn sie ihn rief. Da er auch nicht gefährlicher war¸ als ein großer¸ gutmütiger und etwas tollpatschiger Hund¸ ließ man ihn bald frei auf dem Hof herumlaufen und er wurde schnell zu einer kleinen Attraktion.
Kurt bekam immer mal wieder Angebote von Leuten¸ die Trizi kaufen wollten¸ aber er lehnte jedesmal ab¸ denn er mochte es nicht übers Herz bringen¸ seiner Tochter ihren liebsten Spielkameraden wegzunehmen. Das letzte Angebot kam erst vor wenigen Tagen von einem Gaukler der Trizi als Attraktion für seine Show haben wollte. Auch dieses Angebot wurde abgelehnt.
Doch dann eines Abends war Trizi plötzlich verschwunden und alles Suchen war vergeblich. Eine todtraurige Clara verweigerte jede Nahrung und weinte fast ununterbrochen ihrem Trizi hinterher. Als dieser einen Tag später immer noch nicht wieder aufgetaucht war¸ obwohl mittlerweile die halbe Stadt nach ihm suchte¸ beschloß Kurt¸ eine Gruppe Abenteurer anzuheuern¸ um Trizi wiederzufinden.
Ein Angebot
Wie Kurt die Charaktere findet¸ ist dem Spielleiter überlassen. Sie können durch einen Aushang oder einen Ausrufer auf den Job aufmerksam werden¸ oder auch von Kurt oder einem seiner Untergebenen direkt angesprochen werden¸ wenn sie sich gerade in einem Gasthof aufhalten.
Über kurz oder lang werden sie jedenfalls Kurt selbst treffen. Dieser erzählt ihnen die oben Beschriebene Geschichte und bietet den Charakteren 500 GM wenn sie Trizi lebendig wiederbeschaffen. Sollten die Charaktere einen Vorschuß wünschen¸ zum Beispiel um sich noch auszurüsten¸ so ist er gerne auch dazu bereit.
Die Suche beginnt
Wahrscheinlich werden sich die Charaktere erstmal in dem Hof umsehen wollen¸ wo Trizi zuletzt gesehen wurde. Dies ist ein großer Hof der an allen Seiten von Gebäuden umgeben ist. Diese sind das Wohnhaus der Familie Knödelberger und die großen Lagerhäuser des Händlers. Es gibt nur eine Zufahrt zu diesem Hof¸ und an dieser steht gewöhnlich ein Wachtposten.
Auf dem Hof ist tagsüber immer ein reges Treiben¸ denn Fuhrleute kommen und gehen mit ihren Wagen und Karren um Waren jeglicher Art an- und abzutransportieren. Kästen und Säcke werden aus- und eingeladen und viele Leute laufen herum¸ so daß der Hof im Allgemeinen recht unübersichtlich ist.
Wenn die SC sich bei den hier arbeitenden Fuhr- und Wachleuten ein wenig umhören¸ können sie folgendes in Erfahrung bringen:
Die Fuhrleute¸ die hier arbeiten¸ stammen alle aus der Stadt selbst und transportieren die Waren zu und von den Plätzen wo sich Karawanen bilden¸ oder den umliegenden Dörfern.
Der Wachmann¸ der an dem Nachmittag¸ an dem Trizi verschwand¸ Wache am Tor gehalten hat¸ ist sich absolut sicher¸ daß Trizi nicht aus dem Hof gelaufen ist. Der junge Dinosaurier ist schon zu gro߸ als daß er unbemerkt unter einem Wagen hätte weghuschen können.
Wenn die SC sich eine Liste derjenigen Fuhrleute geben lassen¸ die an dem fraglichen Nachmittag im Hof gearbeitet haben¸ so können sie bald herausbekommen¸ daß einer von ihnen¸ ein gewisser Joshua¸ seitdem nicht mehr zur Arbeit erschienen ist.
Erkundigen sie sich bei den anderen Fuhrleuten¸ so erfahren sie¸ daß Joshua nicht sehr beliebt war. Er wurde in seiner Jugend einmal als Dieb überführt und verlor so seine rechte Hand. Kurt gab ihm diesen Job aus reiner Menschenfreundlichkeit¸ da der einhändige Mann sonst keine Arbeit mehr gefunden hätte¸ aber der Mann war stets griesgrämig und unfreundlich¸ so daß die anderen Fuhrleute nicht viel Kontakt zu ihm hatten.
Joshua wohnt in einem heruntergekommenen Viertel der Stadt in einer kleinen¸ windschiefen Hütte.
Joshuas Hütte ist relativ leicht zu finden¸ wenn die SC sich dort in der Gegend durchfragen. Joshua selber wird versuchen¸ zu fliehen¸ sobald er bewaffnete Leute bemerkt. Gelingt es den SC¸ ihn zu fangen¸ ohne ihn dabei umzubringen¸ so wird er sich sehr schnell ergeben und alles gestehen. Hat er aber das Gefühl¸ die SC wollen ihn umbringen¸ so wird er sich verzweifelt zur Wehr setzen und bis zum Tod kämpfen. In dem Fall könnten die SC eine wichtige Spur verlieren.
Joshuas Geschichte:
Einige Tage bevor Trizi verschwand¸ wurde Joshua auf dem Rückweg von seiner täglicher Arbeit von einem auffallend bunt gekleideten Mann angesprochen. Dieser nannte zwar seinen Namen nicht¸ bot Joshua aber eine Menge Geld¸ wenn er ihm den Dinosaurier beschaffen würde. Joshua willigte ein¸ denn es war wirklich eine Menge Geld. Der Mann nannte ihm einen Ort¸ wo er den Dinosaurier abliefern sollte und verschwand dann. Als Joshua das nächstemal in Kurts Hof zu arbeiten hatte¸ war er vorbereitet. In einem unbeobachteten Moment lockte er Trizi mit Karotten in eine große Kiste die er vorbereitet hatte. Diese lud er dann mit anderen Kisten auf seinen Wagen und verließ unbemerkt den Hof. Als Trizi alle Karotten aufgefressen hatte¸ und begann¸ unruhig zu werden¸ war Joshua schon weit genug entfernt. Er brachte den Dino zum vereinbarten Treffpunkt¸ wo der bunt gekleidete Mann die Kiste mit Trizi entgegennahm¸ und Joshua das versprochene Geld auszahlte. Joshua hat noch bemerkt¸ daß die Kiste mit Trizi auf einen¸ mit bunten Fähnchen geschmückten Wagen geladen würde¸ dann fuhr er nach Hause und hoffte¸ daß niemand ihn mit dem Verschwinden des Dinosauriers in Verbindung bringen würde.
Das Geld¸ das er von dem Mann erhalten hatte (500 GM) hat er größtenteils schon ausgegeben¸ um seine Schulden bei diversen Kneipen und Gläubigern zu bezahlen¸ die sonst schon angedroht hatten¸ ihm ernsthaft wehzutun¸ wenn er nicht endlich bezahlt. Die verbliebenen 50 GM wird er den SC gerne geben¸ wenn sie ihn nicht an die Stadtwache ausliefern. Sie sind in seiner Hütte unter der Feuerstalle vergraben.
Die bunte Kleidung von Joshuas Auftraggeber¸ der Fähnchengeschmückte Wagen und vielleicht die Erinnerung daran¸ wer der letzte Kaufinteressent für Trizi gewesen waren¸ sollten den Charakteren ausreichen¸ sich im Bereich von Gauklern und Schaustellern umzuhören.
Dort werden sie bald erfahren¸ daß eine kleine Gruppe Gaukler die Stadt am Abend des Tages verlassen hat¸ als Trizi verschwand.
Einer der Wächter am Stadttor erinnert sich noch recht gut daran¸ daß diese Gaukler eine große Kiste auf ihrem Wagen hatten¸ aus der ein seltsames Schnaufen und rascheln kam. Die Gaukler gaben an¸ in der Kiste befände sich ein junger Bär der noch nicht gezähmt sei¸ deswegen ließen die Wachen sie passieren¸ ohne in die Kiste zu sehen¸ denn keiner von ihnen legte Wert darauf¸ sich mit einem jungen Bären anzulegen.
Die Gaukler
Es sollte den SC keine allzugroßen Schwierigkeiten bereiten¸ der Spur der Gaukler zu folgen¸ da diese mit ihrem Wagen auf der Straße geblieben sind und in jedem Ort durch den sie reisten auch kurz aufgetreten sind. An ein seltsames Tier oder einen Dinosaurier kann sich allerdings keiner der Leute¸ die die Truppe gesehen haben¸ erinnern.
Wie bald die SC die Gaukler einholen¸ hängt vor Allem davon ab¸ wieviel Zeit sie für ihre Nachforschungen im Ort gebraucht haben¸ und ob sie beritten sind¸ es sollte aber nicht allzulange dauern.
Der Gauklertrupp besteht aus Drei Männern¸ zwei Frauen und drei Kindern. Sie sind mit einem bunten Wagen unterwegs¸ der von einem schweren Kaltblutpferd gezogen wird¸ und haben außerdem noch zwei kleine¸ dressierte Hunde dabei¸ die zwar einen Heidenlärm machen¸ aber nicht kämpfen. Die Gaukler werden sich zwar verteidigen¸ wenn sie angegriffen werden¸ aber eher versuchen zu fliehen (Notfalls unter Zurücklassung des Wagens).
Stellen die SC sie friedlich zur Rede¸ so werden sie erst alles abstreiten. Sie werden die SC auch bereitwillig ihren Wagen durchsuchen lassen¸ wo keine Spur von Trizi zu finden ist.
Wenn die SC den Gauklern Gewalt androhen¸ oder erwähnen¸ daß es ja einen Zeugen (Joshua) gibt¸ und daß sie die Sache den Örtlichen Autoritäten übergeben würden¸ werden die Gaukler den SC jedoch einen Handel vorschlagen: Die SC lassen die Gaukler laufen und informieren auch nicht die Ordnungshüter¸ bis die Gaukler noch mindestens eine Woche Vorsprung haben¸ dafür sagen sie den SC¸ was mit dem Dinosaurier passiert ist.
Sollten die SC sich nicht darauf einlassen¸ müssen sie die Gaukler anders zum Reden bringen¸ was nicht einfach ist. Die Gaukler werden eher all ihr Hab und Gut zurücklassen und fliehen¸ als sich gefangennehmen zu lassen¸ und ihnen gewaltsam die Information zu entlocken¸ ist nicht gerade eine gute Tat.
Sollten die SC die Gaukler auf irgendeine Art zum Reden bringen¸ so erfahren sie folgendes:
Die Gaukler wurden von einem reich gekleideten Mann angeheuert¸ den Dinosaurier zu stehlen. Er gab ihnen viel Geld im Vorraus¸ womit sie Joshua bezahlten.
Sie konnten den Dinosaurier jedoch nicht abliefern¸ denn schon einen Tag nachdem sie die Stadt verlassen hatten¸ brach er aus seiner Kiste aus und floh in die Wildnis. Die Gaukler suchten ihn noch einige Zeit¸ gaben dann aber die Suche auf¸ und beschlossen¸ zu flüchten¸ denn sie fürchteten¸ ihr Auftraggeber würde nicht sehr glücklich über den Verlust von Geld und Dino sein.
Sie können den SC sagen¸ wo sie ihren Auftraggeber treffen sollten¸ sie selber werden aber so viel Distanz wie möglich zwischen sich und diesen Ort bringen¸ da sie seine Rache fürchten.
Sie können den SC auch ziemlich genau sagen¸ wo ihnen Trizi entlaufen ist.
Der Mysteriöse Auftraggeber der Gaukler ist kein Teil dieses Abenteuers. Falls die SC versuchen wollen¸ ihn zu fassen¸ steht es dem Spielleiter frei¸ sich hier selber etwas zu überlegen. Die Aufgabe der SC ist es jedoch¸ Trizi wiederzufinden¸ und dafür werden sie wahrscheinlich zu dem Ort zurückreisen¸ wo Trizi den Gauklern entkam.
Die Suche geht weiter
Die Gaukler hatten in der Nähe eines kleinen Dorfes gelagert. Als sie Trizi abends füttern wollten¸ brach dieser aus seiner Kiste aus¸ rannte zwei seiner Häscher über den Haufen und verschwand in der Dunkelheit.
Wenn die SC sich in dem Dorf umhören¸ ob irgendeiner der Bauern dort ein seltsames Tier gesehen hat¸ stoßen sie zunächst nur auf Kopfschütteln. Dann jedoch kommt ein Bauer von einer etwas außerhalb liegenden Farm wütend in den Ort gefahren. Sein Hof wurde letzte Nacht von Kobolden überfallen¸ die fast seine gesamte Ernte an Karotten gestohlen haben. Wenn die SC sich mit dem Bauern genauer unterhalten¸ kann er ihnen noch folgendes mitteilen:
Die Kobolde leben schon seit vielen Jahren in einem kleinen Waldgebiet in der Nähe seines Hofes.
Normalerweise sind sie recht friedlich¸ stehlen zwar hin und wieder ein paar Hühner¸ aber das ist nicht so schlimm¸ weil sie dafür das Wild jagen¸ was sonst seine Felder abfressen würde.
Die Kobolde sind eigentlich nicht dafür bekannt¸ Vegetarier zu sein.
Bei dem Überfall ist niemand zu Schaden gekommen: Die Kobolde kamen nachts heulend und Johlend auf den Hof¸ woraufhin sich der Bauer und seine Familie im Haus verschantzten. Die Kobolde versuchten allerdings gar nicht¸ in das Haus einzudringen¸ stattdessen brachen sie die Scheune auf und stahlen die gesamte¸ gerade eingebrachte Karottenernte des Bauern¸ dann verschwanden sie wieder in der Nacht.
* Was dem Bauern noch als ungewöhnlich aufgefallen ist¸ ist die Tatsache¸ daß die Kobolde alle seltsame¸ dreigehörnte Hüte oder Helme trugen und mit einer ungewöhnlichen Begeisterung bei der Sache zu sein schienen.
Die Kobolde
Als Trizi den Gauklern entkommen war¸ rannte er eine Weile kreuz und quer durch die Nacht¸ ehe er Stimmen hörte. Er wanderte näher¸ da er inzwischen hungrig geworden war¸ und auch ein wenig Angst bekommen hatte. So stieß er auf die Kobolde vom Stamm der Dreigehörnten Echse. Diese sahen in ihm die Reinkarnation ihres Gottes¸ und begannen¸ ihn zu verehren¸ und ihm Gaben darzubringen. Unter diesen Gaben waren auch¸ mehr zufällig¸ ein paar Karotten. Als die Kobolde sahen¸ mit welcher Begeisterung ihr "Gott" sich auf dieses Gemüse stürtzte¸ beschlossen sie sofort¸ ihm mehr davon zu besorgen. So kam es zu dem Überfall auf den Bauernhof.
Es sollte für die SC nicht allzuschwer sein¸ die Höhlen der Kobolde zu finden. Eine Vielzahl Koboldspuren führen durch den Wald zu ihr¸ und selbst wenn keiner der SC spurenlesen kann¸ sollten sie nach einer mehr oder weniger systematischen Durchsuchung des Waldes auf die Koboldhöhlen treffen.
Jetzt gilt es für die SC noch zwei schwierige Probleme zu überwinden:
1. Trizi fühlt sich bei den Kobolden pudelwohl: Er hat mehr Karotten als er essen kann¸ wird den ganzen Tag gestreichelt und umsorgt und will eigentlich gar nicht weg. Vor Allem will er nicht von Leuten weggezerrt werden¸ die er gar nicht kennt.
2. Die Kobolde sind zwar ängstliche Kreaturen und ihr erster Instinkt ist es¸ vor bewaffneten¸ großen Recken wie den SC zu fliehen. Aber sollten diese Recken versuchen¸ ihren "Gott" zu entführen¸ vor Allem gegen den Willen dieses "Gottes"¸ so werden sie sich todesmutig in den Kampf stürtzen¸ und alleine ihre große Anzahl sollte den SC Schwierigkeiten bereiten.
Eine ideale Lösung wäre es¸ wenn einer der SC sich daran erinnert¸ daß Trizi auf Clara geprägt ist und immer sofort zu ihr kommt¸ wenn sie ruft. Ein schneller Reiter kann innerhalb von einem Tag in die Stadt reiten¸ Clara holen¸ und vor Abend wieder zurücksein. Claras Eltern sind damit wohl einverstanden¸ wenn die SC ihnen erklären¸ was sie vorhaben und außerdem versprechen¸ auf Clara aufzupassen. Auch Clara wird sich keineswegs sträuben¸ Trizi wiederzusehen.
Sobald Clara bei der Koboldhöhle auftaucht und Trizi sie bemerkt¸ wird er Karotten¸ Kobolde und SC vergessen und laut und begeistert quiekend auf seine "Mama" zustürmen (jetzt sollte besser niemand im Weg stehen). Er wird danach nicht mehr von ihrer Seite weichen und sich ständig schnurrend an sie schmiegen. Sobald die Kobolde dies sehen¸ geben sie jeden Wiederstand auf¸ und versuchen zu flüchten oder¸ falls das nicht geht¸ sich zu ergeben.
Wenn einer der Spieler auf die Idee kommt¸ Clara zu holen¸ sollte der Spielleiter diese Idee mit 200 extra Erfahrungspunkten belohnen.
Kommen die Spieler nicht auf die Idee¸ so müssen sie sich nicht nur mit den Kobolden herumschlagen¸ sondern auch irgendwie einen¸ sich heftig sträubenden Trizi zurück in die Stadt bekommen. (Locken mit Karotten ist noch die vielversprechendste Methode).
Sobald die SC mit Trizi (und Clara) in die Stadt zurückkehren¸ wird ein dankbarer Kurt sie Willkommen heißen¸ und ein großes Fest für sie veranstalten. Außerdem erhalten sie jetzt natürlich auch ihre Belohnung.
Wenn der Spielleiter es wünscht¸ kann er das Abenteuer natürlich noch weiter ausarbeiten: So könnten die SC noch versuchen¸ den Auftraggeber der Gaukler zu finden. Überlebende Kobolde könnten anfangen¸ Pilgerfahrten in die Stadt zu ihrem "Gott" zu unternehmen¸ was eine Menge neuer Probleme aufwerfen dürfte¸ und was mit Joshua oder den Gauklern Passiert¸ ist ja auch noch offen. Und was wird aus Trizi¸ der ja innerhalb der nächsten Jahre ziemlich groß werden wird. Vielleicht heuert Kurt die SC eines Tages an¸ ihn in seine tropische Heimat zurückzuschaffen¸ was der Anfang einer spannenden Reise werden kann. Die Möglichkeiten hier sind vielfältig.
Die Koboldhöhlen
Die Kobolde leben in einer relativ großen¸ natürlichen Höhle. Der vordere Bereich dieser Höhle dient als Wohn- Schlaf- und Lagerraum. Stroh- und Laubgefüllte Säcke dienen als Betten. Ein Feuer nahe dem Eingang dient als Licht und Wärmequelle und zum Kochen und die Vorräte der Kobolde¸ hauptsächlich Fleisch aber auch Pilze und andere Waldfrüchte lagern in Fässern und Tonkrügen. Ihr Wasser beziehen die Kobolde aus einem¸ vor der Höhle vorbeifließenden Bach.
Der Stamm besteht aus 14 Männern¸ 16 Frauen und 9 Kindern. Die Männer sind mit Speeren und Kurzbögen bewaffnet¸ die Frauen greifen im Notfall zu Knüppeln¸ die Kinder Kämpfen nicht. Die Männer tragen alle dreihörnige Hüte zu Ehren ihres Gottes. Keiner der Kobolde spricht die Menschensprache¸ allerdings versteht ein Teil der Männer Orkisch.
Nachts sind etwa die Hälfte der Männer im Wald unterwegs¸ um zu jagen¸ tagsüber hält sich der gesamte Stamm in der Höhle auf¸ da sie das Tageslicht nicht besonders gerne mögen.
Im hinteren Bereich der Höhle gelangt man¸ durch einen¸ von zwei einfachen Holz-Koboldstatuen flankierten Gang¸ in das "Heiligtum". Dieser Raum wird von der Steinernen Statue eines dreigehörnten Wesens dominiert¸ das wage Ähnlichkeiten mit einem Triceratops hat. Außerdem findet sich hier ein Haufen Karotten und mittendrin ein zufrieden schmatzender Trizi.
Untersuchen die SC die Steinstatue genauer¸ so können sie feststellen¸ daß die Augen der Statue aus Jade geschnitzt sind. Jeder dieser beiden Steine würde bei einem Juwelier 100 GM bringen. Natürlich würden die Kobolde einen solchen Diebstahl nicht unbedingt hinnehmen.
Ansonsten trägt jeder erwachsene Kobold 30 KM mit sich herum¸ ihre Waffen sind allerdings alt und gebraucht¸ und würden nicht mehr viel Geld einbringen.
Kampfwerte
Joshua und die Gaukler sind 0-Stufige Menschen mit jeweils 2 Trefferpunkten. An Waffen haben sie nur Dolche zur Verfügung.
Die Kobolde
RK: Männer: 7¸ Rest: 10; Bewegungsfaktor: 6; Trefferwürfel: 1/2; Trefferpunkte: Männer:4¸ Frauen:2¸ Kinder:1; ETW0: 20; Anzahl der Angriffe: 1; Schaden: Nach Waffe (Speer¸ Kurzbogen oder Knüppel); Größe: K; Moral: Durchschnitt (8-10); Erfahrungspunkte: jeweils 7.
Trizi
RK: 3 (Kopf und Hals)¸ 7 (restlicher Körper); Bewegungsfaktor: 9; Trefferwürfel: 4; Trefferpunkte: 30; Anzahl der Angriffe: 1; Schaden pro Angriff: 0-3 (W4-1) + Umwerfen; Größe: M; Moral: Durchschnittlich (9); Erfahrungspunkte: Trizi sollte nicht getötet werden; Intelligenz: Tier (1); Gesinnung: Neutral.
Trizi ist etwa so gro߸ wie ein Shetlandpony¸ aber wesentlich massiger. Er hat eine rosa-bräunliche Hautfarbe.
Seine Hörner sind noch nicht hart und ausgeprägt genug¸ um effektive Waffen zu sein¸ seine einzige Kampftaktik ist es¸ seinen Gegner umzurennen: Bei einem erfolgreichen Angriff muß der Getroffene einen Wurf gegen Geschicklichkeit schaffen¸ sonst fällt er zu Boden.
Trizi ist allerdings nicht sehr aggressiv und wird nur kämpfen¸ wenn er in die Enge getrieben oder gereizt wird.
Was seine Kraft angeht¸ so hat er eine effektive Stärke von 20¸ es dürfte für die SC also schwierig werden¸ ihn gegen seinen Willen irgendwohin zu ziehen oder zu schieben.
Wenn Trizi allerdings irgendwohin will¸ zum Beispiel zu seiner Lieblingsspeise Karotten¸ oder zu seiner "Mama"¸ dann sollte besser Niemand im Weg stehen¸ da er sonst umgerannt wird.
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