Spielleiter haben's schwer
2000-01
Spielleiter haben's schwer
© by Marc 'Jantiff' Hermann (mehr Bilder) | Hi! Ich komme gerade von einem Rollenspielabend und muß mal Folgendes loswerden. (Natürlich nicht wirklich ernst gemeint¸ aber jeder SL wirds verstehen) Wäre schön¸ wenn ihr das veröffentlichen könntet: Spielleiter haben's schwer Hier ein paar Weisheiten¸ die jeder Spielleiter bedenken sollte:
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- Zwei Stufe 1 Krieger bedeuten ein nicht unerhebliches Risiko für die Spieler¸ ein Drache¸ Erzmagier oder Gott dagegen nicht
- Diese werden niedergemacht.
- Es gibt einen Würfelgott¸ und der haßt SL's: Der Drache wird gegen Stufe 6 Spieler unweigerlich patzen¸ die Spieler jedoch würfeln einen kritischen Treffer nach dem anderen.
- Jedes Hindernis¸ daß sie den Spielern in den Weg stellen wird gnadenlos und ohne Skrupel niedergemetzelt
- Aber wenn es um einfachste und unwichtige Dinge geht (SL: "Der Dorftrottel schaut dich komisch an.") dann sind die Spieler stundenlang beschäftgt.
- Merke: Spieler machen sich selbst immer die größten Probleme.
- Die Beschreibung einer wunderschönen Elfenstadt oder des kaiserlichen Palastes geht den Spielern am Arsch vorbei¸ aber wenn es ein Spieler geschafft hat (natürlich schafft er es [s. Nr. 8]) eine Nutte in einer Kneipe abzuschleppen¸ brüllen alle sofort: "Ausspielen¸ beschreiben !!!".
- Im spannensten Moment des von ihnen stundenlang erfundenen Abenteuers sagt mit absoluter Sicherheit ein Spieler: "Oh¸ muß jetzt aber wirklich nach Hause. SL¸ mach' mal Schluß."
- Atmosphäre interresiert die Spieler nur¸ wenn sie einen wirklich fiesen Kater haben. Ansonsten ignorieren sie auch jeden nur ansatzweise vorgebrachten Hinweis auf Diese konsequent.
- Musik: Sie versuchen jede Situation mit passender Musik zu untermalen¸ schleppen deshalb auch immer mindestens acht CD's zu jedem Abend¸ was natürlich ignoriert wird. Sollten die Spieler aber (aus natürlich nur ihnen bekannten Gründen) eine harmlose Gruppe von Bauern abschlachten kommt immer (wwirklich IMMER): "Kampfmusik! Du mußt Kampfmusik reinmachen."
- Spieler warten immer nur auf einen logischen Fehler bei ihren Geschichten. Eigene ignorieren sie natürlich ("Warum sollte mein pazifistischer Mönch nicht diesen reichen¸ völlig unschuldigen Adligen meucheln?"). Wenn sich bei ihrem Abenteuer ein kleiner Fehler eingeschlichen hat ("Hatte der Bettler nicht den rechten Arm in einer Schlinge und nicht den linken?") dann weisen sie unweigerlich darauf hin und reiten auch den Rest des Abends mit kaum verholener Schadenfreude darauf hin.
- Ist das große Finale gekommen (Der Showdown¸ der Moment in dem sich das Schicksal der Welt entscheidet)¸ ist einer der Spieler so besoffen¸ daß er es ohne Probleme schafft¸ selbst ihre druckreife Endrede (natürlich haben die Spieler die Welt gerettet und haben nun nichts mehr zu tun. Es ist wirklich nur der Epilog) zu versauen. Zwei Tage arbeit im Arsch!
- Gesinnung gibt es bei Spielern nicht (rechtschaffend gut ist ansichtssache: Warum soll ein Paladin nicht einen guten König auf Grund von haltlosen Anschuldigungen hinterrücks ermorden?).
- Sie sind immer schuld.
Sie sollen zwar mit den Spielern spielen¸ aber die Spielen spielen immer gegen sie. Finden sie sich damit ab und denken sie daran¸ wie sie sich als Spieler verhalten.