Fahrendes Volk (Berufung)
von Dogio the Witch

Berufung: Fahrendes Volk / Gipsy
Hinweis: Das Wort "Zigeuner" stammt sprachlich wohl von "zieh weiter Gauner!" und wird deshalb in den meisten Kulturen als Schimpfwort verstanden.

Zitat: "Du bist also ein Mann ohne Namen der nicht verhungern will, ja ? Gut, nennen wir dich einfach José ... nun fragen wir Helsa, unsere Älteste, um Rat - wenn Ihr deine Nase gefällt, kannst du dich uns anschließen. Allerdings wirst du dir dein Brot hart verdienen müssen - kräftig genug siehst Du ja aus." Gehört zu den: Menschen

Hintergrund:
Was man oft unüberlegt als Zigeuner ("zieh weiter Gauner!") benennt, ist eigentlich ein Schimpfwort für alle fahrenden Leute - ehrbare wie kriminelle. Meist verbindet man mit dem Fahrenden Volk exotisch gekleidete Leute, die in ihren "Häusern auf Rädern" von Irgendwoher kommen, für kurze Zeit ihr Tagewerk verrichten und dann wieder nach Irgendwohin verschwinden. Ihre Rastlosigkeit macht sie zwar frei von fester Steuerlast einer Stadt oder eines Landes - aber sie bezahlen diesen Vorteil oft genug mit Rechtlosigkeit und dem Verzicht auf jegliche Bürgerrechte.

Beschreibung:
Das Fahrende Volk ist eine lose Gruppe von Menschen, die ständiges Herumreisen - und die damit verbundene Staaten- und Rechtelosigkeit - einem festen Wohnsitz vorziehen. Vor langer Zeit - und auch in den meisten Fantasy-Genres - wohnt das Fahrende Volk in geschlossenen Holzwagen, die von einem oder zwei Pferden gezogen werden. In der Neuzeit weicht diese Kombination zunehmend dem PKW mit Wohnwagen oder einem Caravan.
Zum Fahrenden Volk gehören ehrbare Zirkusleute, Artisten, Händler und Handwerker - aber auch sehr viele Spitzbuben, Rumtreiber und Glücksritter. Letzteren bietet die familiär-verschwiegene, rastlose Gemeinschaft einen idealen Unterschlupf in einer immer wieder wechselnden Umgebung.
Oft scharren sich größere Gruppen (eine oder mehrere Familien) zusammen, um gemeinsam einen Zirkus zu bilden oder im gegenseitigen Schutz vor Überfällen von Jahrmarkt zu Jahrmarkt zu reisen.
Die Ankunft des Fahrenden Volkes bedeutet immer zweierlei: Große Freude an den zu erwartenden Attraktionen und erhöhte Vorsich vor den weniger Angenehmen Begleiterscheinungen einiger krimineller Elemente. Aus diesem Grund ist das Fahrende Volk zwar idR. gern gesehene Gäste, solange sie vor der Stadt ihr Lager aufschlagen - ein Aufenthalt in den sicheren Stadtmauern wird ihnen jedoch meist untersagt. Auch die Einkehr einzelner "Zigeuner" zum auffrischen eigener Vorräte oder dem Verkauf selbst produzierter Waren wird von den Einwohnern und der Stadtwache kritisch beäugt.
Leider sorgt ihr schlechter Ruf dafür, daß nahezu alle kriminellen Vorfälle in ihrer Anwesenheit erst einmal ihnen zu Last gelegt werden - zu Recht oder zu Unrecht ...

Viel Freude geht von den zahlreichen Barden, Gauklern, Artisten, Illusionisten und Wahrsagern des fahrenden Volkes aus - sorgen sie doch oftmals für die einzige Abwechslung im stupiden Leben der einfachen Bevölkerung, die zu den Festivitäten der hohen Herren wohl nie geladen wird.

Obwohl das Fahrende Volk als halbseidenes Völkchen gelten mögen, so gibt es doch eine eiserne Regel: "Betrüge/Bestehle niemals einen anderen vom Fahrenden Volk!" Verstöße gegen diese Ehre werden sehr hart durch eine eigene interne Rechtsprechung bestraft.
Auch wenn einem Täter die Flucht kurzzeitig gelingt, so wird er früher oder später einem aus der Sippe über den Weg laufen, was auch nach vielen Jahren noch eine (Blut-)Rache zur folge hätte.

Das Fahrende Volk hat eine eigene Form der Symbolschrift (sehr ähnlich der Diebesschrift), die es ihnen ermöglicht mit Hilfe von einfachen Sybolen Städte, Wege, Orte, Häuser, etc. unaufällig mit interessanten Informationen zu kennzeichnen.
So manch einer mag sich wundern, warum Hausierer immer wieder bei ihm anklopfen, nur weil er vor 10 Jahren einmal eine Bürste an der Tür gekauft hat.

Vor- und Nachteile: