Charaktergunst
von Sebastian Grommes
Welcher Spielleiter kennt das nicht? Immer muss einer der Spieler genau das falsche machen¸ so dass das Aben-teuer droht falsch auszugehen. Ständig müssen die Spieler ihre Spielerfiguren genau das machen lassen¸ was dem Spielleiter genau einen Strich durch die Rechung macht. Ich meine eine Lösung dazu zu haben.
Wann immer ein Spieler seiner Figur etwas aufträgt¸ was zwar nicht unbedingt gegen deren Grundsätze verläuft¸ aber was die Figur auch nicht unbedingt machen will¸ es sei denn eine außerordentliche Situation zwingt sie dazu¸ kann der Spielleiter der Figur einen CG - Punkt (Charaktergunst - Punkt) aufschreiben. Zu Anfang des Spieles hat eine Figur genau 10 CG. Wird nun nach einiger Zeit das Maß von 20 CG überschritten¸ so verweigert die Figur ihrem "Meister" einfach das zutun¸ das er gerade vorhatte. Sehr zum überraschen des jeweiligen Spie-lers¸ da der Spielleiter nicht irgendwie sagen sollte "Tja¸ das war wieder so eine schlechte Handlung. Deine Figur hat schon wieder einen CG bekommen. Du weißt¸ was das bedeutet." Nein¸ der Spielleiter sollte sich eher die CG im stillen aufschreiben und vermerken¸ damit der Spieler/die Spielerin Nach einige Zeit dann schlie0lich verdutzt aus der Wäsche schaut¸ dass den ihre Figur dazu keine Lust habe. Jedoch sollte der Einsatz dieser spe-ziellen Punkte vorher besser mit den Spielern abgesprochen werden¸ damit diese sich nicht irgendwie überrascht vorkommen.
Natürlich kann man das ganze auch umdrehen. Beschließt zum Beispiel der Spieler seiner Figur erstmal einen kleinen Urlaub zu gönnen¸ anstelle dessen sich gleich wieder in das nächste Abenteuer zu stürzen¸ verliert die entsprechende Figur einen CG - sprich¸ sie mag ihren "Meister" etwas mehr. So kann das immer weiter gehen. Übrigens gehen diese Charaktergunst - Punkte auch in den Minus Bereich rein.
Im allgemeinem dienen die Punkte aber auch der Atmosphäre. Sie bewirken¸ dass die Spielerfiguren¸ oder Hel-den¸ richtig realistisch werden¸ dass sich die Spieler in ihre Abenteurer hineinversetzen können... Zum Schluss sei noch ein Beispiel gegeben¸ wie ungefähr die CG eingesetzt¸ b. z. wann sie eingesetzt werden.
Beispiel
Der Spieler von Maph a Rys meint¸ dass sein Heiler¸ nur um ca. 50 GS zu sparen¸ direkt in alle möglichen Häu-ser rennen muss¸ um dort zu fragen¸ ob man hier einen Helfer gebrauchen könne. Ein Heiler des 13. Grades wird sich wohl kaum mit Hausarbeiten abgeben¸ um 50 GS zu sparen. Das ist wohl etwas sehr unrealistisch. Der Spielleiter entscheidet¸ dass die Charakterfigur hierfür einen Punkt CG bekommt¸ womit sie schon bei 19 wäre. Kurz darauf¸ meint der Spieler schon wieder eine ähnliche Sparaktion durchführen zu können. Der Spielleiter sieht schwarz¸ verpasst Maph a Rys einen weiteren Punkt CG¸ bis dieser schließlich beukotiert und seinem "Her-ren" die Pflicht verweigert. Der Spieler wundert sich¸ und der Spielleiter ist nun diese nervige Sparaktion los. Weiterhin gilt¸ dass wenn eine Figur einmal eine Aktion verweigert hat sie 2W6 CG - Punkte wieder verliert und damit wieder "einsatzbereit" für ihren Spieler ist.
Genauso geht es auch andersrum. Nachdem der Spieler von Maph a Rys eingesehen hat¸ dass seine Figur auch so etwas wie ein Gedächtnis ihm gegenüber besitzt¸ beschleißt er ihm eine kleine Auszeit zu gönnen und räumt Maph a Rys Ferien ein. Dieser "freut" sich und verliert 1 Punkt CG. Es scheint so als habe er seinem "Herren" verziehen...
Charaktergunst pdf