In Nomine
In Nomine Satanis / Magna Veritas beschäftigen sich mit einer humorvollen und parodischen aber ebenso kraßen Beschreibung von Himmel und Hölle¸ in deren Diener sie schlüpfen. Je nach Vorliebe spielen sie entweder in einer teuflischen oder einer himmlischen Runde mit¸ wobei die beiden Extreme sich wirklich die Hand geben können. Leben die teuflischen nur¸ um möglichst viele menschliche Seelen zur Sünde zu führen (und gehen dabei auch über Leichen - gerne auch über Engelsleichen)¸ so werden sie auf Schritt und Tritt von den vermeintlich Guten verfolgt - die jedoch im Ernstfall auch zu sehr ruppigen Methoden greifen. Vor allem In Nomine Satanis ist beim Lesen eine wahre Gaudi. Kaum ein Rollenspiel hat so hohe Wellen der öffentlichen Entrüstung abbekommen und wird immer noch (erfolgreich) frei verkauft. Problematisch war die Thematik¸ die in einer Zeit¸ wo die Presse Rollenspiel und Satanismus gerne in einen Topf warf¸ eher wie löschendes Öl aufs Feuer war. Nebenbei schwelgen die beiden inzwischen fusionierten Rollenspiele oft in der Darstellung "paodierter" brutalster Gewalt. [Dogio] In der Welt von heute tummeln sich Engel und Dämonen mit übermenschlichen Fähigkeiten¸ um den Krieg Gut gegen Böse auszufechten. In diesem satirischen Spiel erkennt man aber bald¸ daß sich die Mittel der beiden Gruppen nicht sehr unterscheiden. In Frankreich sind drei Auflagen¸ die sich vom Inhalt her nicht allzusehr unterscheiden¸ erschienen. Die deutsche Ausgabe ist die Übersetzung der zweiten französischen Auflage. In den USA ist bei Steve Jackson Games eine Version namens IN NOMINE entstanden¸ die mit dem Original nur noch das Thema Engel gegen Dämonen¸ nicht jedoch den satierischen Humor gemein hat. Spielmechanismen: Die Spielfiguren (egal ob Engel oder Dämom) haben 8 Attribute¸ die zwischen 1 (schwach) und 6 (extrem übermeschlich) liegen. Weiterhin haben die Charaktere Fertigkeiten und Gaben mit Werten von 0 bis +3. Fertigkeiten sind z.B. Motorradfahren oder schwere Nahkampfwaffe beherrschen¸ Gaben sind dämonische (bzw. himmlische) Fähigkeiten¸ wie z.B. Teleportation¸ Schlaf¸ Klauen¸ aber auch andere hilfreiche Dinge wie (un-)heilige Waffen¸ Dienerwesen oder Stützpunkte. Bei allen Würfelentscheidungen werden zunächst drei verschiedenfarbige W6 geworfen¸ dann kann man an einer einzelnen Tabelle ablesen¸ ob dieser Wurf erfolgreich war. Der Wurf einer 111 oder 666 ist dabei (je nachdem¸ ob es sich um einen Engel oder einen Dämonen handelt) ein kritischer Erfolg oder Misserfolg. Besondere Regeln beinhalten das Eingreifen der Erzengel und Prinzdämonen oder die Reaktion von menschlichen Zeugen¸ die das Einsetzen von übernatuerlichen Fähigkeiten beobachten. Review: (von Kaid Ramdani) In Nomine / Magna Veritas ist ein Spiel¸ das einem gehörig viel schwarzen Humor abverlangt. Man gerät leicht als Spieler in Versuchung (gerade¸ wenn man einen Dämonen spielt) die Sau herauszulassen und Böse durch die Welt zu laufen¸ d.h. für die meisten: massakrieren¸ rauben und vergewaltigen. Das wird dann schnell sehr langweilig¸ und man besinnt sich bald darauf¸ daß sich das wahre Böse nicht so plump zeigt¸ sondern subtil Unschuldige verführt. Genausowenig ist es langweilig einen guten Engel zu spielen¸ dies heißt nicht etwa nur alte Omas über die Straße zu führen¸ sondern im Dienste des Herren das gut verborgene Böse (notfalls mit Waffengewalt) aufzuspüren und zu vernichten (Man denke nur an die Bluesbrothers "We are on a mission from GOD"). Wer die (im Gegensatz zu den deutschen) zahlreichen französischen Szenarios kennt¸ wei߸ wie intelligent solche Spiele sein können. Man kann nur hoffen¸ das Truant bald mit den Übersetzungen beginnt. Croc / Siroz Productions / Ideojeux (1990¸ 1994¸ 1997)A modern-day-magic RPG about the ongoing War between angels and demons¸ where both sides can be ugly and treacherous in trying to win the battle of intrigue over men's souls. The original French-language game came in two parts ('In Nomine Satanis / Magna Veritas')¸ and was much more tongue-in-cheek than the American game. The mechanics of the English game are a fixed roll of 2d6 versus skill¸ with the quality of success determined by a third die (dubbed 'd666').