Welt im Zorn
Der Inhalt
Die Werwölfe der Welt der Dunkelheit sind im Krieg. Sie kämpfen gegen Mächte¸ die die Welt verändern wollen¸ ihr das Natürliche nehmen wollen¸ das Werwölfe lieben und brauchen. Klar¸ daß sich die Streiter Gaias das nicht kampf- und tatenlos anschauen werden. Rund um den Globus bekämpfen sie ihre Feinde¸ seien es Vampire¸ die Weberin oder andere übernatürliche Wesensheiten.
"Die Welt im Zorn" beschreibt auf knapp 150 Seiten die Vorgänge in den einzelnen Kontinenten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Nordamerika und Europa¸ die auf den ersten 80 Seiten abgehandelt werden. Das Ganze ähnelt einem atemlosen Gehetze durch möglichst jedes Land. Es war wohl das Ziel der Autoren¸ zu jedem amerikanischen und europäischen Land was zu schreiben. Wie umfangreich und detailliert sowas wird¸ wenn man 80 Seiten Platz hat für knapp ebenso viel Länder kann man sich wohl denken....der Krieg am Amazonas¸ wo ja eine der Hauptschlachten tobt¸ wird sehr knapp aber ausreichend dargestellt
Afrika ist dann als Nächstes an der Reihe. Hier wird auf den kürzlich beendeten Krieg gegen ein uraltes erwachtes Wesen näher eingegangen und das Ganze aus der Sicht eines beteiligten Werwolfs beschrieben.
Indien und Asien hat man dann zusammen so viel Platz gegeben wie Europa. Schade¸ denn gerade diese exotischen Länder hätten eine tiefere Darstellung gut getan. Der durchschnittliche deutsche Werwolf kann sich Europa wohl gut vorstellen¸ aber wie die Situation in Asien ist¸ dürfte schwieriger in Erfahrung zu bringen sein. Hier hätte mehr Tiefe in der Beschreibung sehr geholfen.
Australien bildet dann den Abschluß. Auf den mystischen Kontinent wird recht knapp eingegangen¸ wobei Neuseeland und die Antarktis auch noch zu ihrem Recht kommen wollen.
Die Aufmachung
Vorsicht¸ Textwüsten! Wer auf nett aufgemachte und grafisch aufgelockerte Bücher steht¸ wird bei diesem Buch schlucken. Ok¸ es gibt so einige Illustrationen¸ aber einen Großteil seiner Zeit ackert man sich durch Seite um Seite¸ die nicht durch ein kleines Bild aufgelockert werden. Die Illustrationen sind durch die Bank gelungen und fangen das Flair des Spiels ziemlich gut ein. Einen Ausreißer nach unten gibt es dann schon noch¸ nämlich das letzte Kapitel. Wer den Zeichner ausgesucht hat¸ weiß ich nicht. Aber der Betreffende hatte wohl nicht seinen besten Tag. Die Zeichnungen passen nicht zum Rest des Buches¸ weder stilistisch noch qualitativ. Alles in Allem sind die anderen Zeichnungen aber gut¸ aber zu spärlich. Die Rechtschreibung hakt auch an so manchen Stellen¸ mehr als ich das bei Feder & Schwert sonst gewohnt bin. Das Buch läßt sich aber trotzdem gut lesen¸ auch wenn der Bruch der Erzählperspektive im Afrika-Kapitel komisch wirkt und auch nicht näher erläutert wird. Werden die anderen Kapitel eher in einem Reportagestil dargestellt¸ soll das Kapitel über Afrika wohl aus Sicht eines Werwolfs beschrieben sein. Wirkt komisch und ist nicht wirklich gelungen.
Das Fazit
Ich bin hin- und hergerissen¸ was das Fazit angeht. Die Idee¸ einmal die ganze Welt zu beschreiben¸ wie sich für Werwolf darstellt¸ ist eine gute Idee. Aber es ist alles viel zu knapp. Gerade der Versuch¸ zu möglichst jedem Land etwas zu schreiben¸ ging oft in die Hose und läßt den Leser mit einer Menge angedeutetem Wissen zurück¸ ohne in die Tiefe zu gehen. Hätten sich die Autoren auf einige wenige Spotlights konzentriert und diese ausführlicher vorgestellt¸ hätte mir das Buch um einiges besser gefallen. So bleibt"s ein Quellenband¸ der Spielleitern erste Infos über ein neues Ziel einer Kampagne gibt¸ ihm aber auch vor viel Arbeit stellt.
Eine Rezension von: Lars Heitmann