Changing Breed 7: Nagah
Vorweg gesagt hat mir das Buch sehr gut gefallen und vielleicht ist das auch gleichzteitig der grösste Schwachpunkt.
White Wolf fing mit den Werewölfen an und ich gebe zu dass einige Stämme durchaus interessant sind¸ aber auf der anderen Seite: Viele der anderen Gestaltwandler sind noch viel interessanter¸ und ich kenne mehr als einen Spieler der lieber etwas anderes als einen Wolf spielen würde.
Aber zurück zu den Rokea.
Unwelcome Guests ist der einleitende Comic¸ der im späteren Verlauf des Buches noch eine grössere Rolle spielt. Darin geht es um die Begegnung eines Rudels Garou mit einer Gruppe Rokea. Man kann sich denken dass das Ganze sehr blutig abläuft.
Die Einleitung erzählt eine eigene Geschichte¸ nämlich die von Mateo¸ dem ersten menschgeborenen Rokea und seine Begegnung mit demn meergeborenen seiner Art. Diese Geschichte wird im Laufe des Buches ständig aufgegriffen und weitererzählt¸ und ich fand sie sehr unterhaltsam.
Daneben enthält dieses Buch ein Lexicon der Rokeaausdrücke¸ ein How tio Use the Book und Sources of Inspiration¸ also das übliche was in einem Kapitel dieser Art auch zu finden ist.
In The Long Swim erfährt Mateo und der Leser die Geschichte der Rokea. Der Schöpfungsmythos ähnelt dem der Garou¸ nur spielen andere Entitäten eine Rolle¸ udn man kann sie auch nicht unbedingt den bekannten Mitgliedern der Triade gleichsetzen¸ vermutlich sidn sie jedoch ein Aspekt davon.
Am Anfang war Sea und ihre Kinder Kun¸ C'et und Qyrl. Das Leben begann im Wasser aber es begab sich auf das Land und alle drei Kinder von Sea haben andere Nischen gefunden. Natürlich wird Qyrl als Böse dargestellt¸ allerdinsg hat sie auch durchaus etwas gutes vollbracht.
Ansonsten verläuft die Geschichte der Rokea ziemlich blutig¸ aber was erwartet man von einem soclh gefährlichen Raubtier wie es ein Hai nunmal sein kann anderes. Selbst die Haie selbst stehen im Konflikt miteinander¸ aber das wird tiefer im nachfolgenden Kapitel beleuchtet.
Sunlit Waters beschreibt die Gesellschaft der Rokea. Hier erfährt man mehr über die verschiedenen Auspices der Haie (es gibt drei welche sich unterscheiden zu welcher Tages-oder Nachtzeit sie geboren wurden¸ bzw. die Stellung des Mondes).
Die Litanei der Rokea ist kurz und einfach: Überleben¸ Jagen¸ Vermehrung und Schwimmen.
Man erfährt mehr über die in den vorangegangenen Kapiteln bereits angesprochenen Betweenern (Rokea die ein Leben als Mensch in Küstzennähe dem Leben als Hai im Meer vorziehen¸ einer der 'Lehrer' Mateos ist ein solcher)und ihrer Beziehung zu den anderen Rokea (welche meist JAgd auf die Verräter machen). Des weiteren erfährt man mehr über die Rolle der Remora (Schiffshalter¸ jene Fische welche sich von grösseren Meerestieren über längere Strecken transportieren lassen) als Boten zwischen den Rorquals (Quellen für Gnosis und Glamour¸ meist in Walgestalt) und anderen Rokea.
Mateo (und der Leser) erhält Einblicke in die Verbreitung der Rokea und welche Rolle die anderen Wesen für sie spielen (meist keine).
Mateo lernt auch seine verschiedenen Formen sinnvoll einzusetzen (wobei der gewöhnliche Rokea nur vier Formen hat: Squamus/Haiform¸ Chasmus/Hispo¸ Gladius/Crinos; ein Betweener jedoch noch Zugriff auf eine Art Glabro-Form hat¸ Glabrus genannt).
Breach beschäftigt sich mit der Charaktererschaffung der Rokea¸ inclusive Tips wie ein Rokea nun wirklich gespielt werden sollte (und um es vorwegzunehmen: Rokea sind keine sinnlosen Killer¸ auch Haie sind nicht so gefährlich wie immer angenommen wird)¸ und Tips für ein stimmungsvolles Präludium (da der First Change nicht so traumatisch abläuft wie man es von den Garou her kennt). Die Stämme der Rokea werden etwas ausführlicher beschrieben (wobei es keinesfalls mit den Stämmen der Garou gleichzusetzen ist¸ sondern viel eher die Art beschreibt der ein Rokea angehört)¸ die Vorzeichen und die verschiedenen Bruten (es gibt keine Metis und Homid sind nur bei den asiatischen Same-Bito üblich).
Die besonderen Fähigkeiten der Werhaie werden beleuchtet¸ neue Fähigkeiten¸ Hintergründe (Remora)¸ Vor-und Nachteile¸ Gaben¸ Totem¸ Riten und Fetische werden beschrieben.
Auch die Same-Bito werden kurz dargestellt¸ auch wenn für diese das Hengeyokai sinnvoller ist.
Durch die besondere Anatomie des Hais (auch seine zahnartige Haut) stehen den Rokea auch noch einige neue Kampfmanöver zur Verfügung¸ aber da ich nicht so der Kampffreak bin habe ich die einfach überlesen. Der ein oder andere mag sie vielleicht interessant finden.
Den Abschluss des Kapitels bildet der Rokea-Renown. Wie eigentlich schon bei anderen Gestaltwandlern üblich unterschieden sich die Tugenden von denen der Garou: Valor¸ Harmony und Innovation.
Secrets of the Deep ist der Beginn des Storyteller-Teils. Hier werden tiefere einblicke in die Meeres-Triade gegeben¸ und auch zahlreiche fremdartige Wesen beschrieben (wobei für diesen Zweck wohl Blood Dimmed Tide besser geeignet wäre¸ vor allem wenn man den Chulorviah eine tiefere Bedeutung geben möchte). Auch auf das Menschlingproblem wird eingegangen¸ denn wie schon häufiger erwähnt¸ abgesehen von Mateo und einigen Same-Bito gibt es keine¸ aber es wird auch nicht davon abgeraten sie zu spielen¸ sie sind nur nicht so häufig (selbst bei den Same-Bito nicht).
Verschiedene Formen der Rorquals werden vorgestellt (und auch diese hatten ihren ersten Auftritt in Blood Dimmed Tide¸ mal so am Rande erwähnt). Natürlich enthält dieses Kapitel auch Ansätze für verschiedene Geschichten¸ wobei sich durchaus auch Crossover denken lassen.
Den Abschluss des Kapitels bildet ein in Australien spielendes Abenteuer: The Great Barrier. Darin wird die Geschichte aus dem einleitenden Comic fortgeführt.
Ein sehr sinnvoller Zusatz¸ der es dem Erzähler erleichtert eigene Rokeageschichten zu konstruieren¸ vielleicht siogar aufbauend auf diesem Beispiel.
The School stellt Beispielscharaktere vor¸ die sofrt als Scs oder NSCs verwendet werden können¸ sowie einige bedeutende Rokea.
Der Appendix enthält ein paar grundlegende Informationen über reale Haie¸ ist aber für jemanden der sich tiefer mit der Materie beschäftigen will¸ bei weitem nicht ausreichedn. Aber es gibt ja genügend Kliteratur über Haie¸ auch auf deutsch¸ so dass man nicht unbedingt auf die Liste in diesem Buch zurückgreifen muss.
Den absoluten Abschluss bildet dann der mehrseitige Charakterbogen.
Dieses Changing Breed Book hat mich wirtklich überzeugt¸ wobei ich mich trotzdem frage wieviele Spieler es gibt für die dieses Buch von Nutzen sein kann.
Auf der anderen Seite ist es aber auch interessant zu erfahren wie sich die in Blood Dimmed Tide angesprochenen Wesen (allen voran die Rorquals) auch in anderen Büchern einsetzen lassen.
Auf jeden Fall ist Rokea durchaus lesenswert¸ auch wenn es fragwürdig ist ob man irgendwann Verwendung dafür findet. Immerhin lässt sich The Great Barrier auch für Werwölfe umarbeiten¸ so dass man auch als gewöhnlicher Werewolf-Spielleiter etwas Pep in seine vermutlich landbezogenen Chroniken bringen kann.
Eine Rezension von: Martin