Wolfskrieger
'Du wirst nicht mehr so stolz daherreden¸ wenn ich dir den Kopf abgeschlagen und deine stinkende Leiche in den Abgrund geworfen habe.'Nachdem ich nun schon die fünf auf deutsch erschienen Romane vom William King über die Abenteuer von Gotrek und Felix gelesen hatte¸ widmete ich mich auch mal der Trilogie um Ragnar Schwarzmähne. Anders als die Abenteuer von Gotrek und Felix ist diese Reihe nicht in der Warhammer Welt angesiedelt sondern im Universum von Warhammer 40.000. Dies ist jedoch nicht nur eine Science - Fiction Version der Fantasy Welt¸ sondern hat einen ganz eigenen Flair¸ wenn auch durchaus einige Parallelelen zwischen beiden Welten bestehen.- typischer Satz aus Wolfskrieger
In der Saga um Ragnar Schwarzmähne geht es¸ der Scharfsinnige wird es bereits erraten haben¸ um das Leben von Ragnar. Die Erzählung beginnt bei Ragnars Zeit auf Fenris¸ einer barbarischen und brutalen Welt¸ die von dauerndem Krieg und einer aggressivem Umwelt beherrscht wird. Dort trifft Ragnar auf den Eisenpriester des Space Wolfes Orden¸ der das Potenzial Ragnars erkennt. Leider zeigt sich dieses Potenzial erst bei einem Überfall auf das Lager von Ragnars Stamm¸ bei dem er als einziger überlebt. Allerdings zeichnete sich auch ein Krieger des angreifenden Stammes aus und wird ebenso für den Orden rekrutiert.
Die beiden werden in ein Ausbildungslager mit anderen Rekruten gebracht und lernen die grundlegenden Dinge des Tötens und Überlebens. William King typisch überlebt natürlich nur ein Teil der Rekruten die Ausbildung. Viele sterben kreative und detailreiche Todesarten¸ eine Spezialität von King. Nach dem Ausbildungslager beginnt dann der nächste Schritt der Ausbildung¸ denn die Space Wolfs können ja nur die Creme de la Creme der Elite der Besten brauchen. Die Anwärter erkennen zum ersten Mal wofür sie ausgebildet wurden. Sie sollen zu Space Marines werden¸ genetisch modifizierten Menschen¸ welche die besten Krieger der Menschheit sind und sie gegen Feinde von Außen wie von Innen verteidigen sollen. Nach einigen Test werden sie dann zu vollwertigen Marines¸ was unter anderem die Servorüstung und einige neue Organe einschließt. Und dann geht es schon direkt zu ihrer ersten Mission¸ eigentlich nur eine Erkundungsmission...
...aber ich kenne ja inzwischen einige Bücher von William King und es war schon vorhersehbar das es in einer Schlachterei endet. Aber mal ganz davon abgesehen das ich so was ja grundlegend nicht schlecht finde ist doch einiges andere an dem Buch doch ziemlich vorhersehbar. Die Gruppen im Ausbildungslager werden in Fünfertrupps aufgeteilt¸ und von Ragnars Truppe überleben natürlich zufälligerweise vier¸ wo doch von den vierzig Anwärtern mehr zwanzig nicht mal das Lager überlebten. Bei der ersten Mission sind es gar nur noch drei¸ aber wenn man sich mal die Zahl der anderen Überlebenden ansieht... Auch wie der zweite Mann aus Ragnars Händen stirbt ist zu sehr vorbereitet und vorhersehbar. Gut ein viertel des Buches ist der Endkampf der letzten Mission. King schafft es allerdings den Kampf wie auch das Buch flüssig und unterhaltsam zu schildern¸ so das man sich eigentlich trotz der Vorhersagbarkeit niemals langweilt. Auch konnte er wohl nach den Romanen um den Zwergenslayer Gotrek es sich nicht verkneifen einen ähnlichen Charakter einzubauen: vierschrötig¸ behaart¸ muskelbepackt und mit morbidem Humor.
Was sehr störend auffällt ist die Übersetzung des Romans. Nunja¸ eigentlich nur die Übersetzung der Fachtermini. Boltthrower heißt mit dem deutschen Fachtermini eigentlich Bolter und nicht Bolzenwerfer¸ das Thunderhawk ist kein Kampfhubschrauber sondern ein Landungsschiff und die Space Wolfes (zum Glück wurde der Eigenname beinahe durchgängig beibehalten) preisen den Imperator und nicht den Kaiser. Allerdings ist dies nicht zwangsläufig die Schuld des Übersetzers¸ da dieser bereits auf die Vorwürfe reagiert hat und bekannt gab¸ weder Games Workshop noch Heyne hätten ihn¸ trotz Bemühungen seinerseits¸ Material zur korrekten Übersetzung gegeben. Aber da die Community ja nicht schläft hat die Fanseite www.s40k.de eine Liste mit Termini Übersetzungen erstellt¸ die er von da an benutzt hat und benutzen wird. Allerdings wird dies wohl erst im dritten Band der Reihe zur Anwendung kommen.
Was bleibt ist ein brutaler¸ durchschaubarer aber unterhaltsamer Roman¸ den jeder Military-Sci-Fi-Fan mit nicht zu zarten Gemüt lesen kann. Für Fans von Warhammer 40.000 ist er eh Pflicht.
Eine Rezension von: Scorpio https://www.die-dorp.de/