Bestien in Samt und Seide (7)
In "Bestien in Samt und Seide" schildert Jack Yeovil (dessen echter Name Kim Newman ist) die grausamen Morde in der Hauptstadt des Imperiums¸ Altdorf. Die Opfer werden regelrecht zerrissen und ausgeweidet vorgefunden¸ ähnlich wie bei den Morden Jack the Rippers in unserer Welt. Als ein Fetzen eines grünen Mantels bei einem der Opfer gefunden wird¸ verdächtigt man einen Mann des Adels dieses Verbrechens. Johann von Mecklenberg¸ bereits bekannt aus "Das Gelächter dunkler Götter" sowie "Drachenfels" (beide ebenfalls von Jack Yeovil)¸ verdächtigt seinen Bruder Wolf dieser Taten¸ da dieser sich bereits früher mal in ein mordendes Monster verwandelte. Gemeinsam mit der Seherin Rosanna Ophuls und dem jungen Kriminalisten Harald Kleindienst ermittelt er auf eigener Faust während die Bürger Altdorfs von einer Organisation von Anarchisten zum Aufstand gegen den Adel gebracht werden. Nach vielen¸ vielen Hinweisen die der Autor dem Leser hinstreut¸ verdächtigt man am Ende jedes Kapitels eine andere Person. Jack Yeovil gelingt es brilliant die Sichtweisen der vielen unterschiedlichen Charaktere darzulegen¸ keiner der Charaktere ist nur gut/böse. Die Spannung wird während des Lesens immer weiter ausgebaut und immer mehr Charaktere betreten die Bühne des Geschehens. Zwischenzeitlich sind immer wieder Kapitel eingebaut¸ in denen "die Bestie" von ihrer Jugend berichtet¸ was die Spannung weiter steigert¸ den Leser aber weiterhin im Dunkel über die Identität lässt. Die Handlung entwickelt sich immer weiter bis es schließlich zu einem Höhepunkt im Aufstand der Bürger gegen den Adel kommt. Dabei laufen alle losen Charaktere und Handlungsstränge logisch ineinander und ergeben eine faszinierende Geschichte voller Tragik¸ Dekadenz und Brutalität.
Dieser Roman ist genial. So einfach kann ich dies hier schreiben¸ den es ist so! Ich habe diesen Roman in nur zwei Tagen verschlungen¸ so spannend ist er. Die Beschreibung und Ausarbeitung so vieler Charaktere gelingt Jack Yeovil meisterhaft und schafft es den Leser gekonnt in seinen Bann zu ziehen. Man will und muss am Ende einfach erfahren wer "die Bestie" ist. Dabei verstärkt er zum Finale hin die Spannung weiter durch kurze Kapitel und x-neue Vermutungen der Charaktere¸ die alle immer logisch erscheinen. Die Auflösung ist dabei so dermaßen überraschend das man dieses Buch einfach nur loben kann. Man fiebert direkt mit Johann mit¸ wenn dieser durch die Gassen rennt um einen Verdächtigen zu verfolgen oder er sich mit Adligen trifft um ihnen Fragen zu stellen. Keiner¸ und wirklich keiner der Charaktere ist Schwarz/Weiß gezeichnet¸ sei es nun der versoffene Anführer der Studentenbewegung¸ der Botschafter aus Cathay am Hofe des Imperators oder der Kapitän der Hafenpolizei.
Wer an einem Roman interessiert ist der fesselt¸ in einer düsteren Welt spielt¸ der vor einigen blutigen Szenen nicht zurückschreckt und der intelligente Charaktere zuhauf hat sollte hier unbedingt zugreifen! Jack-the-Ripper in der Warhammer Welt
Eine Rezension von: Scorpio https://www.die-dorp.de/