Abenteuer von Gotrek und Felix 4: Der Hort des Drachen
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Zwerg Gotrek Gunnarson hat geschworen¸ sein Verhängnis zu suchen und will dieses in einem großartigen¸ ruhmreichen Gemetzel finden. Die Zwerge bezeichnen diesen Wahnsinn als Religion und prägten für jene Todessüchtigen den Begriff Slayer. Auf der Suche nach einer tödlichen Gefahr und den damit verbundenen Ruhm eignen sich die Zwerge Erfahrung und Fähigkeiten im Kampf an¸ die ihresgleichen suchen. Überlebt ein Zwergen-Slayer lange genug¸ wird es für ihn immer schwieriger¸ eine gute Aufgabe und ein neues Abenteuer zu finden. Sein Verhängnis im Kampf zu finden wird immer schwieriger und die Gegner werden immer seltsamer und tödlicher. Daher ist es ganz natürlich¸ das dort¸ wo Felix und Gotrek auftauchen¸ die Fetzen fliegen. Dabei sind es seltenst die eigenen.
Gotreks Begleiter Felix Jaeger ist weniger von der Vorstellung begeistert¸ auf dem Schlachtfeld zu sterben¸ aber ein unbedachter Eid bindet den Menschen an den Zwergen. Das ständige Zusammensein entwickelt sich zu einer Art Freundschaft. So folgt er dem Zwergen in jedes noch so gefährliche Abenteuer.
Dievorliegende Erzählung ist der vierte Band der Warhammer-Saga um Gotrek und Felix und eine direkte Fortsetzung des vorherigen Romans. Die beiden ungleichen Freunde kehrten als Helden aus der verloren geglaubten Zwergenfeste Karag Dum zurück. Sie retteten nicht nur die letzten Überlebenden¸ die dort einen Verzweiflungskampf gegen die grausamen Dämonen des Chaos führten¸ sondern Felix und Gotrek brachten auch die Schätze und einen äußerst heiligen Hammer mit. Von verschiedenen Heldentaten abgfesehen¸ war allein der Flug mit dem Luftschiff über die Chaoswüste schon beachtenswert genug. Die Rückkehr aus der Chaos-Wüste fällt nicht leicht. An Bord des Luftschiffes befindet sich ein Spion ihres alten Feindes¸ dem Grauen Propheten der Skaven. Der Rattenmagier plant seit langem die Rache an den beiden Helden¸ die ihm bereits in den ersten Romanen in die Quere kamen. Der graue Prophet Thanquol will sich auch das Luftschiff aneignen. Wie nicht anders zu erwarten fällt auch dieser Plan wieder ins Wasser.
Eine neue Gefahr bedroht das Luftschiff. Ein alter Drache wurde geweckt und überfällt das Luftschiff. Durch ein Opfer Vareks¸ eines ihrer Begleiter entkommen sie und gelangen zur Slayerfeste der Zwerge. Das Herz der Zwerge schreit nach Rache und ein Drache scheint den Slayern ein gutes Verhängnis darzustellen.
Felix Jaeger ist in Ulrika verliebt und hoffte mit ihr länger zusammensein zu können. Sein Herz sehnt sich nach der jungen Kisleviterin. Ulrika erwiedert seine Liebe. Zwischen Eid und Liebe hin- und hergerissen wankt Felix einem neuen tödlichen Schicksal entgegen. Auch Ulrika muss sich einer Aufgabe stellen. Sie will nach Praag¸ um der Landesherrin bericht zu erstatten¸ weil sich aus der Chaoswüste grosse¸ grausame Heere nähern und gegen die Länder der Menschen vorrücken. Beide haben unterschiedliche Meinuingen die fast zur Entzweiung der beiden führt. Hinzu kommt dass der Magier Max Schreiber ein wenig Eifersüchtig auf Felix Jaeger ist.
Der Roman führt weiter in einen Kampf mit Orks¸ dem Drachen¸ Räuberbanden und anderem mehr. Auch die Geschichte um den grauen Propheten und seine finsteren Pläne wird weitergeführt¸ so dass wir ständig zwei Handlungsebenen haben. Das heroische Abenteuer um Felix und Gotrek gewinnt immer mehr an Gesicht. Die Handlung wird nicht nur Qualitativ besser¸ sie wird auch etwas menschlicher¸ denn Felix darf jetzt endlich einmal ganz offen seine Gefühle zeigen. Diese ergehen sich zwar in langen Selbstgesprächen¸ werden jedoch nicht zu übermächtig. Das Buch und die Bände vorher verkörpern eindrucksvoll den Hack&Slay der finsteren Art von Fantasy. William King nimmt seine Figuren und sich selbst nicht allzu ernst. Gerade seine feine Ironie zwischen den Gemetzelszenen macht die Erzählung lesenswerter .
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355