Abenteuer von Gotrek und Felix 1: Schicksalsgefährten
Schicksalsgefährten ist eine Sammlung von Kurzgeschichten um den Zwergenkrieger Gotrek und den Schreiber Felix. Gotrek ist ein Angehöriger des Slayerkultes der Zwerge¸ einem Kult der sich dem Tod im Kampf verschrieben hat um sich von einer Schuld einzuwaschen. Da der Slayer einst dem Schreiber Felix Jaeger das Leben rette¸ schwor dieser ihm¸ nach einer harten Sauftour den Eid¸ ihn zu begleiten und seine Taten für die Nachwelt festzuhalten. Das der Slayer einen ehrenhaften Tod meist im Kampf gegen Mutanten¸ Kultisten und wahnsinnige Magier sucht wird es dem ungleichen Gespann nie langweilig.
Der Erste Band der Reihe um die beiden Feinde des Chaos ist eine Sammlung von Kurzgeschichten¸ die nur lose miteinander verknüpft sind.
Die erste Kurzgeschichte (Geheimnisnacht¸ 37 Seiten) war bereits im dritten Band der Reihe (Das Gelächter dunkler Götter¸ inzwischen leider vergriffen) enthalten. Hier treffen die beiden Helden auf einen Kultistenzirkel in den Wäldern¸ als sie nach einem verschwundenen Bauernjungen suchen.
Die zweite Geschichte¸ "Wolfsreiter"¸ umfasst 76 Seiten. Der Slayer und der Dichter verdingen sich hier als Söldner und begleiten den Treck eines verarmten Adligen und seines Gefolges in die wilden Grenzgrafschaften. Felix verliebt sich in die Helferin der mitreisenden Magierin und Gotrek erhält genügend Gelegenheiten zu kämpfen. Allerdings scheint jemand aus dem Treck die Reise zu sabotieren. So wurden an einem alten Hügelgrab die magischen Runen vernichten¸ welche die Untoten in ihren Gränern hielten. Nach dem kurzen Gemetzel zieht die erheblich reduzierte Gruppe weiter bis zu einer verlassenen Festung. Nachdem die ersten Verteidigungsmaßnahmen ergriffen wurden¸ wird die Gruppe von einer Armee von Orks und Goblins angegriffen. Während der Zwergenslayer fast alleine die Armee aufhält¸ stellt sich Felix dem Verräter¸ der seine Geliebte tötete.
Geschichte Nummer drei¸ "Das Dunkel unter der Welt" (73 Seiten) führt die Schicksalsgefährten in eine alte Zwergenmine. Auf ihrem Weg finden sie weitere Abenteurer¸ die sich ihnen anschließen. Einen Ordensritter¸ der in der Mine ein altes Magisches Schwert zu finden hofft¸ das einen Ordensbruder gehörte sowie ein Magier¸ der ihn begleitet. In der Mine angekommen finden sie die letzten Zwerge in einem verbissenen Überlebenskampf mit den Goblins und Monstern¸ die ihre Minen inzwischen belagern. Durch ihre Führung gelangen die Helden bis in eine Schatzkammer¸ in der sie neben einem Haufen Gold auch das magische Schwert finden. Natürlich ist dieser Schatz nicht unbewacht und so sterben der Ordensritter und der Magier rasch unter den Angriffen eines durch Chaosmagie veränderten Trolls. Die Schicksalsgefährten überleben¸ nehmen jedoch nur das magische Schwert des Ordensritters mit.
"Das Mal des Slaanesh" ist mit 90 Seiten eine der längsten Geschichten des Buches. Die Schicksalsgefährten gelangen in der Hauptstadt des Imperiums¸ nach Altdorf. Hier müssen sie feststellen das die Verlockungen des Chaos bereits die Adligen des Menschenreiches befallen hat. Erschwert wird ihr Kampf dadurch¸ das Gotrek durch einen Kopftreffer das Gedächtnis verloren hat und nicht mehr kämpfen kann. So muss der Dichter nicht nur alleine die zahlreichen Konflikte überstehen¸ sondern auch ein Heilmittel für seinen Gefährten finden.
"Blut und Finsternis" ist mit 106 Seiten die längste¸ aber auch beste Kurzgeschichte des Bandes. Die Schicksalsgefährten finden in einem von Tiermenschen zerstörtem Dorf ein kleines Mädchen¸ die einzige Überlebende. Scheinbar haben die Tiermenschen und ihre Anführerin¸ eine Auserwählte Menschenfrau¸ ein starkes Interesse an diesem Mädchen. So greifen immer wieder Gruppen aus der Armee des Kriegerin die Schicksalsgefährten an¸ bis sie sich in ein wehrhaftes Dorf flüchten können. Die Chaos-Anhänger belagern das Dorf mit einer großen Kanone und vernichten die Schutzwälle¸ so das die Tiermenschen durchbrechen können. Im dann entstehenden Gemetzel gelingt es den Dorfbewohnern und den Schicksalsgefährten zwar den Sieg davonzutragen¸ jedoch findet das junge Mädchen ihr Schicksal mit der Chaoskriegerin.
Die sechste Geschichte handelt vom "Mutantenmeister" und geht über nur 30 Seiten. Hier werden die beiden Helden von einem wahnsinnigen Magier gefangen genommen. Dieser Magier war einst ein Studienkollege von Felix¸ erlag aber dann den Verlockungen es Chaos und experimentiert nun mit der Essenz der Magie¸ dem Warpstein. Dieses magische Gestein führt zu Mutationen und macht seine "Opfer" wahnsinnig. Nach einem amüsanten Dialog zwischen Felix und seinem ehemaligen Kommilitonen gelingt es Gotrek sich zu befreien und das Gespräch zu "beenden".
Die letzte Geschichte¸ "Ulriks Kinder" hat nur 32 Seiten und handelt von Felix¸ der von Gotrek getrennt wird und auf eine adlige Jagdgruppe stößt. Da die Jäger Kultisten von Tzeench¸ einem der grausamen Chaosgötter¸ sind nehmen sie ihn gefangen und planen ihn zu opfern. Allerdings haben sie bereits eine andere Gefangene¸ die sich als Kind Ulrics¸ des Wolfgottes ausgibt. Da ihre "Freunde" sie zu befreien versuchen und der Magier des Kultes ein falsches Spiel treibt¸ sind schon bald wieder alle außer Felix und Gotrek¸ der sich am Ende durch alle Kontrahenten hackt¸ tot.
Was beim Lesen der Zusammenfassung wie eine Hack&Slay Orgie wirkt¸ ist in Wirklichkeit eine äußerst amüsante und unterhaltene Lektüre¸ die durchaus Tiefgang hat. William Kings Schreibstil ist flüssig und einfach¸ gleitet jedoch nicht in Trivialität ab. Zwar ist Kampf klar ein wichtiges Element des Buches¸ schließlich ist Gotrek ein Slayer¸ dennoch kommt die Beziehung zwischen dem Zwerg und seinem Eidgebundenen Freund Felix Jaeger sehr gut hervor. Die beiden Charaktere entwickeln sich weiter¸ und das nicht nur in ihren kämpferischen Fähigkeiten. Felix kommen oftmals Zweifel¸ ob er den Zwerg noch begleiten soll und Gotrek ist ebenfalls nicht nur die Kampfmaschine die scheinbar unendliche Mengen an Bier trinken kann. Für zart-besaitete ist dieser Roman nichts¸ den die Kämpfe werden relativ drastisch beschrieben. Gliedmassen¸ Köpfe und Eingeweide fliegen in Massen durch die Gegend und die beiden Helden verlieren "Literweise" Blut. Nicht unbedingt realistisch¸ jedoch sehr unterhaltsam und kurzweilig.
Eine Rezension von: Scorpio https://www.die-dorp.de/