Avatar 1: Schattental
Hmm¸ ein neuer Band zu den vergessenen Reichen¸ was wird uns dieser wohl bringen? Nach der Lektüre war mir klar: nicht viel Neues.
Bis auf gelegentliche Lichtblicke ist dieses Buch nichts besonderes - was nicht heißen soll¸ daß es schlecht wäre. Es hat nur schwer zu kämpfen bei der Masse von guten bis sehr guten Fantasytiteln¸ die in letzter Zeit auf den Markt kamen.
Die Handlung dreht sich um die aus ihrem Pantheon vertriebenen Götter¸ die nun in Menschengestalt und ihrer Kräfte beraubt¸ durch die Vergessenen Reiche wandeln und danach trachten ihren ehemaligen Status wiederzuerlangen. Da kommt es aber auch gleich zum ersten Problem¸ wie sich die ganzen Götter und zugehörigen menschlichen Körper (Avatare) merken? Zudem verhindert die Menge an Akteuren es¸ dass die einzelnen Charaktere entsprechend dem Potential¸ welches fraglos in Ihnen schlummert gewürdigt werden.
Manchmal hat es den Anschein¸ als ob die Charaktere und ihre Handlungen¸ Probleme und ihr Wesen aus einem Baukasten zusammengestückelt wurden und nicht mit der Zeit gewachsen sind. Es blitzt zwar hin und wieder eine gute Idee durch den Stoff der Erzählung¸ dieser wird jedoch fast sofort wieder verwässert¸ da das Kapitel zu Ende ist und erst 30 Seiten weiter wieder aufgegriffen wird.
Wirklich bedauerlich¸ denn wie schon erwähnt Potential steckt genug in dem Stoff. Aber es hätte wohl 100-200 Seiten mehr bedarft um aus diesem Buch einen Reißer zu machen.
Schade für den Leser¸ hier hätte mehr draus gemacht werden können. Geschichte und Charaktere hätten es besser verdient.
Für Spieler von Baldur Gate könnte die Lektüre jedoch recht interessant sein¸ da die Handlung zeitlich vor denen von BG spielt und einiges erhellen kann.
Fazit:
Alles in allem bleibt Schattental ein durchschnittlicher Fantasyroman und wir können nur hoffen¸ dass die nächsten beiden Teile der Avatar-Trilogie besser werden.
Eine Rezension von: Lothar