Bund der Harfner
Eine konspirative Gruppe der Vergessenen Reiche ist der Bund der Harfner. Ihr Ziel ist es ein friedliches Zusammenleben aller guten Völker zu erreichen¸ um die Geschichte¸ das Handwerk und das Wissen vor Ausbeutung und Vergessen zu bewahren. Zu machtgierige Könige gehören ebenso zu den erklärten Gegnern¸ wie alle bösen Rassen¸ bzw. Anhänger dunkler Gottheiten und rücksichtslose Einzelgänger¸ die für den eigenen Erfolg über Leichen gehen.
Die meisten Mitglieder des Bundes sind Barden oder Waldläufer¸ aber auch Kämpfer¸ Magier und Priester gehören dazu. In ihren Mitteln und Ansichten erinnern die Harfner mich etwas an Paladine. Zum Ehrenkodex gehören: Beschützer der Hilfesuchenden¸ Erhalter und Verbreiter der Wahrheit¸ Bewahrer des Gleichgewichts.
Ich vermute damit dürfte klar sein¸ welche Aufgabe die Harfner sich aufbürden: sie sind die Troubleshooter der Vergessenen Reiche¸ ein Sammelgefäß für ehrenhafte Abenteurer¸ denen Gold allein kein guter Grund für gute Taten ist. Menschen¸ Elfen¸ Halblinge¸ usw. denen der Frieden zwischen den Völkern wichtig ist und die gut geplante Eingriffe¸ einem ausgewachsenen Feldzug bevorzugen tragen das Harfen-Symbol.
Das erleichtert das Vorgehen gegen die erklärten Feinde der Harfner¸ z.B. der Drachenkult¸ die Zentarim¸ die Roten Zauberer und andere Gruppen¸ die immerfort ihre finsteren Machenschaften im Geheimen vorantreiben.
Es gibt zwischen den Harfnern nur einen losen Verbund und keine festen Ränge. Respekt erreichen die Mitglieder durch gute Taten im Sinne der Harfner. Die Kommunikation zwischen den Harfnern erfolgt über geheime Postkästen oder eine eigene Runenschrift - die Mächtigsten (z.B. der allwissende Magier Elminister aus dem Schattental) benutzen sogar Magie.
Die hohen Herolde sind eine weitere Untergruppe der Harfner¸ die die unbestechliche Vergabe und Gestaltung der Wappen von Adligen und Königen übernehmen¸ um Verwechselungen und Streitigkeiten zu vermeiden. Zwar entsprangen die Herolde den Reichen der Harfner und arbeiten auch heute noch ab und zu mit ihnen zusammen¸ nahmen aber allgemein eine eher neutrale Position als Schiedsrichter oder Gerichtsbarkeit bei Konflikten zwischen Adeligen ein.
Das Quellenbuch erzählt die Geschichte des Harfner-Bundes¸ berichtet von einigen Harfnern - den Ältesten¸ den Helden und den Meisterharfnern (der kleinere Kreis der 'wahren' Harfner¸ die auch von den befürwortenden Göttern begünstigt werden). Aber auch ein paar etwas weniger abgehobene Beispielcharaktere werden vorgestellt¸ mit denen sich neue Charaktere leichter vergleichen lassen. Natürlich wird auch etwas zu den merkwürdigen Unterkünften gesagt¸ wie z.B. die Harfnerhalle in der zauberhaften Stadt Silbrigmond.
Der Name des Bundes¸ wie auch der hohe Anteil an Barden hat Spuren hinterlassen¸ so daß die Harfner mittlerweile über eigene Zauber (Lied der Wandlung) und magische Gegenstände (u.a. natürlich eine Vielzahl an magischen Harfen) verfügen.
Technisches
Ein ordentlich aufgemachtes Quellenbuch¸ wechselnd zwei- und dreispaltig. Für Überschriften wurde als dritte Farbe Blau verwendet¸ die aber ansonsten keinen Zweck erfüllt. Viele ordentliche Illustrationen (SW-Line-Art)¸ aber auch einige monochrome Gemälde.
Fazit:
Das Quellenbuch lohnt sich für Spielleiter¸ die eine sehr epische Charaktergruppe leiten wollen¸ bei der eine oder mehrere der Spielerfiguren den Anforderungen der Harfner gerecht werden. Als Spielleiter hat man dann eine gute Möglichkeit¸ neue Abenteuer einzuleiten und mächtige Feinde aber auch mächtige Freunde der Jung-Harfner ins Spiel zu bringen. Wenn mal ein weniger ehrenhafter Mitläufer dabei ist¸ wird sich kein Harfner mit gezogenem Schwert auf ihn stürzen - Harfner sind nicht die VR-Polizei¸ sondern eher ein Geheimdienst für die größeren Probleme.
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de