Encyclopædia Vampirica
Von der Aufmachung her ist es vergleichbar mit der limitierten Auflage des Regelwerks¸ schwarzer Einband mit silbernem Ankh.
Geschrieben wurde das ganze von fünf mächtigen Kainskindern unserer zeit: Bindusara vom Clan Ventrue¸ Lucita vom Clan Lasombra¸ Albertus Magnus vom Clan Brujah¸ Aisling Sturbridge vom Clan Tremere und Aristotele de Laurent von den Mnemosynen. Für die Zeichnungen ist Iontius vom Clan Toreador verantwortlich.
Einem Grossteil des Buches besteht aus einem Lexicon¸ wie es die Welt der Kainskinder zuvor nie gesehen hat und es ist ein Wunder wenn die Autoren nach der Veröffentlichung noch leben¸ immerhin ist das Ganze doch ein gewagter Bruch der Maskerade.
Neben dem Lexicon erfährt man auch ein bisschen über die Geschichte des Buches und deren Autoren.
Das Lexicon ist gut gelungen¸ der Einsteiger erfährt viel über die Welt in die er hineingerissen wurde¸ und Liebhaber der deutschen Veröffentlichungen und nicht sehr bewandert in den Kenntnissen der Englischen Sprache erfahren was im Rest der Welt vorsich geht.
Besonders gelungen sind auch die Randbemerkungen der Autoren¸ die sich teilweise wiedersprechen.
Allerdings gibt es auch einige Dinge die mich stören. Zum einen die Erwähnung des Roten Todes (aus der Trilogie: Die Maskerade des Roten Todes) und einem Grossteil der dort auftauchenden Charaktere. Eigentlich war ich der Meinung¸ dass ganze wäre jenseits des Kanon und teilweise leugnen die Autoren auch die Existenz beispielsweise von Lameths Elexier. Oft aber wird alles nur als gegeben hingenommen.
Man erfährt zudem viel über die deutsche Städte¸ vor allem Aachen und Frankfurt¸ die Geschichte anderer Städte dagegen ist mehr als dürftig (die Geschichte Jerusalems ist sehr nichtssagend). Es ist durchaus lobenswert dass die deutsche Geschichte fortgeführt wird¸ aber bei anderen Städten hätte man es doch auch wagen können¸ eine Frage bei WhiteWolf hätte da nicht geschadet.
Ansonsten vermisse ich einige wichtige Charaktere (auf einige der unwichtigeren Charaktere welche beschrieben wurden kann man getrost verzichten. Zudem habe ich das Gefühl dass alle älteren deutschen Charaktere vertreten sind¸ aber einige wichtige Charaktere¸ beispielsweise aus Children of the Night fehlen.
Das Lexicon erhebt allerdings auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit¸ was vermutlich auch gar nicht möglich ist¸ doch in einigen Dingen wäre weniger mehr gewesen.
Und die Geschichte der Kainskinder ist zum Grossteil tatsächlich uninteressant¸ wen interessiert schon wann wer gezeugt wurde¸ zumal nicht einmal die Clans dabeistehen (meistens fehlen sie zumindest). Das kann man bei den einzelnen Charakteren nachlesen.
Aber genug des Gemotzes. Mag das Lexicon auch einige Fehler haben¸ so ist es durchaus für jeden Spieler sehr nützlich (besonders gefallen mir persönlich die Einträge über diverse Stämme der Garou¸ da strotzt es nur von Unwissenheit) und ich würde es jedem ans Herz legen.
Eine Rezension von: Martin