Ashen Knight - The Bloody Order
Aber vielleicht der Reihe nach.
Vielleicht das Positivste am ganzen Buch ist das Fehlen einer Einleitungsgeschichte. So wird man zwar nicht in die Denkweise und Gefühlswelt der kainitischen Ritter eingeführt¸ andererseits besteht auch nicht die Möglichkeit schon im Vorfeld gelangweilt zu werden.
Es beginnt also sofort mit der Einleitung The Knights finest Hour. Dahinter versteckt sich¸ wie sollte es anders sein die übliche Einführung in die Thematik und das Buch. Natürlich gibt es auch massenhaft Vorschläge für Bücher und Filme¸ wobei man vielleicht auch Wert auf weniger bekannte Werke hätte legen können¸ denn wer hat noch nicht Der Tag des Falken oder Excalibur gesehen. (okay bei den Büchern trifft das nicht zu)
Kapitel eins The Chivalrous World führt in eben jene ein¸ die welt der Ritterlichkeit. Man erfährt genügend über die Geschichte (sprich Vermutungen über die Entstehung des ritterlichen Codex)und Verbreitung der Ritterlichkeit und erhält genügend Einblick in die Tugenden¸ so dass es kein Problem bereitet einen einigermassen realistischen Ritter darzustellen. Natürlich sehen Kainiten die Tugenden anders¸ aber auch darauf wird eingegangen¸ schliesslich ist das ein Buch für Vampire¸ es wird nicht vorgeschlagen sterbliche Ritter zu spielen. Einigermassen von Interesse sind weibliche Ritter¸ beziehungsweise Frauen¸ welche hinter den Rittern stehen.
An sich wäre das Kapitel durchaus von Nutzen und wichtigkeit¸ doch muss ich gestehen¸ dass der Schreibstil in meinen Augen sehr trocken ist udn ich mich vielleicht dadurch nicht so richtig für die Thematik erwärmen konnte. Nur die Sache mit den Frauen fand ich bemerkenswert¸ aber das ware es auch schon. Schade eigentlich¸ man hätte sicherlich mehr daraus machen können¸ dann hätte ich auch nicht so lange gebraucht bis ich das Buch fertig gelesen hätte.
Kapitel zwei Cainite Knights verspricht mehr als das erste Kapitel¸ erzählt es doch von den Schwierigkeiten die ein Vampirritter haben kann¸ vor allem wenn er immer noch vor gibt Mensch zu sein. Flüche udn dergleichen helfen durchaus den täglichen Schlaf zu erklären¸ aber der Nachteil hierbei ist wohl der: An Feldzügen ist man wohl eher weniger beteiligt.
Natürlich wird jeder einzelne Aspekt des Rittertums durchleuchtet und die Schwierigkeiten oder Vorteile für Kainiten dargelegt.
Natürlich hat auch jeder Clan seine eigenen Ansichten über Ritter¸ udn so ist es wohl eher nicht der Fall dass man auf einen Assmiten-Ritter trifft¸ während Brujah oder Ventrue durchaus eine Vielzahl an Rittern hervorbringen.
Abgeschlossen wird das Kapitel mit einem Abschnitt über Ghul-Ritter.
An sich ein brauchbares udn vielleicht sogar nötiges Kapitel¸ aber ich kann wirklich nicht behaupten dass sich der Schreibstil im Vergleich zum Vorherigen Kapitel geändert hat. Auch hier ist alles viel zu trocken¸ es fehlt das Leben welches in den meisten White Wolf-Büchern zu finden ist.
Kapitel drei Knightly Orders stellt die Ritterorden des Mittelalters vor¸ sowie den Einfluss den die Kainiten darauf ausüben. Allen voran wohl der wichtigste Orden¸ die Templer. Gefolgt von ihren ärgsten Konkurrenten den Johannitern.
Diese beiden Orden werden ausführlicher beschrieben¸ aber eine Vielzahl von kleineren Orden (manche sogar mit reiner Frauenbeteiligung) wird ebenfalls berücksichtigt. Ich kann nicht sagen dass die Templer und Johanniter besonders mitreissend beschrieben werden¸ die kleineren Orden sidn viel interessanter¸ was vielleicht auch daran lkiegt dass sie kürzere Beschreibungen erhalten haben¸ die nicht so langatmig sind. Und dennoch bieten sie zahlreiche Möglichkeiten und Ideen für Spieler und Erzähler.
Meiner Meinung ist dieses Kapitel wohl das Interessanteste am ganzen Buch.
Kapitel vier würde ich am liebsten vergessen¸ oder zumindest ignorieren. Es beschäftigt sich mit dem Orden der Bitteren Asche¸ welcher schon in der Gralstrilogie Erwähnung fand. Hier findet man eine andere Version des Ordens. die mit der Romanreihe nichts gemein hat. In einem kleinen Fesnter wird allerdings eingeräumt welche Version dr Erzähler benutzt. An sich unnötige Papierverschwendung¸ aber die Erfahrung zeigt immer wieder dass solche logischen Statements durchaus angebracht sind.
Was aber ist jetzt am Orden so schlimm. Ich kann noch verstehen dass sie Visionen eines sprechenden Kopfes befolgen und sich (vermutlich) im Besitz des Heiligen Grals befinden¸ aber die Vorzüge dieses Ordens und vor allem die Friedlichkeit im Vergleich zu anderen Kainiten tut in meinem Herzen weh. Das sieht mir zusehr nach Fantasy aus als dass ich es für die World of Darkness¸ und sei es selbst in der durchaus fantastischen Welt des MIttelalter¸ tolerieren kann. Aber vielleicht findet ein anderer Gefallen an diesen sehr bleichen¸ mehr als ritterlichen Gesellen.
Und da diesem rein vampirischen Orden¸ der Verbindungen zu den Templern hat¸ ein ganzes Kapitel gewidmet ist¸ erfährt man sehr viel über ihn¸ zuviel¸ und den Vorschlag ihn spielergerecht zu machen halte ich auch für weniger vernünftig. Als Gegenspieler auf die ein oder andere Weise ja¸ aber ansonsten. Gut¸ wer Kuschelvampire mag....¸ aber hier geht meiner Meinung nach eindeutig die dunkle Seite verloren. Ich kann und werde darauf verzichten.
Vielleicht das gelungenste Kapitel¸ neben Kapitel drei ist der Abschluss Knightly Things. Hier wird genauer auf die Charaktererschaffung der Ritter eingegangen und das geht über die gewöhnliche Charaktererschaffung¸ einschliesslich Merits und Flaws hinaus. Es werden Tips gegeben was ein Ritter unbedingt braucht um Ritter zu sein¸ und das verleiht der Charaktererschaffung eine Tiefe die bei der normalen Erschaffung gar nicht möglich ist¸ da es zuviele Konzepte gibt. Ein Ritter ist ziemlich festgefahren¸ da ist es möglich tiefer auf das einzugehen was ihn ausmacht. Das Kapitel enthält ausserdem eine überarbeitete Fassung der Roas of Chivalry (irgendwie werde ich das Gefühl nicht los dass White Wolf niemals mit den erste Versionen ihrer Pfade/Wege zufrieden sind. Immer wieder ändert sich etwas¸ aber es ist immer dem Spielleiter überlassen welche Versio er verwendet¸ wobei mir diese Fassung der Ritterlichkeit etwas besser gefällt als die aus dem Grundregelwerk. Der Weg eines wahren Ritters (wobei die Anmerkung erlaubt ist dass nicht jeder Ritter automatisch dem Weg der Ritterlichkeit folgen muss).
Abgeschlossen wird das Buch mit einem Appendix der vier Ritterarchetypen enthält und Kurzbeschreibungen berühmt/Berüchtigter Rittervampire (bei denen¸ anders als sonst teilweise sogar die Werte angegeben sind)
Ich denke der Leser wird sich inzwischen selbst ein Bild des Bandes machen können¸ zumindest wie ich es sehe¸ und ich werde mir diesmla den Luxus gönnen nicht noch einmal zu wiederholen was ich bereits in meinen einleitenden Worten gesagt habe.
Eine Rezension von: Martin