Tremere-Triologie 3: Spinnenmacht
Spinnenmacht bildet den Abschluss der Tremere-Clanstrilogie von Eric Griffin.
Die Tremere-Novizin Antigone Baines¸ gejagt von den Inquisitoren ihres Clans¸ weiß nun¸ wer für den Mordanschlag auf Prinz Calebros verantwortlich ist. Verzweifelt versuchen sie und die letzten verbliebenen Mitgliedern des Konventikels¸ sich zu retten. Doch dann erfährt Antigone von den Gräueltaten¸ die die Inquisitoren im Gildehaus anrichten¸ um ein "Exempel zu statuieren". Sie muss einen Weg finden¸ ihre Clansgeschwister zu retten - auch wenn es ihr eigenes Leben kosten sollte.
Zur gleichen Zeit befindet sich Regentin Sturbridge im Stammhaus in Wien und versucht vor ihrer Anhörung das Ruder noch zu ihren Gunsten herumzureißen. Sie und Lord Dorfman müssen herausfinden¸ welches Mitglied der Pyramide sich gegen sie verschworen und die Morde im New Yorker Gildenhaus veranlasst hat.
Bei den ersten beiden Teilen der Trilogie war ich mir noch unsicher¸ was ich von ihnen zu halten hatte. Obwohl sie mich wegen zu vieler Merkwürdigkeiten (was hat z.B. der Totengott Anubis mit all dem zu tun?) insgesamt nicht überzeugen konnten¸ weckten einige Handlungsfäden doch mein Interesse und meine Neugier auf die große Auflösung der Geschichte im dritten Teil. Nachdem ich nun alle Bände Teile gelesen habe¸ muss ich sagen¸ dass die Trilogie insgesamt eine große Enttäuschung ist. Nach dem noch recht gut lesbaren ersten Teil geht es stetig bergab. Den letzte Band sehe ich kaum noch als zusammenhängende Geschichte¸ sondern vielmehr als eine Ansammlung von teilweise völlig unmotiviert wirkenden und sehr schlecht bis gar nicht durchdachten Geschehnissen. Zwischendurch musste ich bei einigen Sätzen laut auflachen¸ so schlecht waren sie.
(Beispielsweise schreibt der Autor¸ dass Sturbridge den Novizen des 3. Zirkels die Existenz des 4. Zirkels so lange wie möglich verheimlicht¸ weil das nur zu Ärger führt. Wie bitte soll das funktionieren¸ wenn jedem Tremere schon von vornherein die Hierarchie der Pyramide - "die heilige 7" etc. eingebläut wird und die Novizen ihre Ränge zudem noch wie im Buch beschrieben durch bunte Bänder an ihren Roben kennzeichnen?...)
Die Dinge¸ die passieren¸ wirken größtenteils beliebig zusammengewürfelt - ein magisches Ritual hier¸ ein Angriff dort¸ mit so viel Verletzungen und Verstümmelungen der Hauptfiguren wie möglich - und haben kaum etwas mit der bis dato verfolgten Storyline zu tun. Zwar finden einige der Charaktere ein recht endgültiges Ende¸ doch keiner der halbwegs interessanten Handlungsfäden aus dem Clansroman Tremere und den ersten zwei Bänden der Trilogie wird vernünftig weitergeführt¸ geschweige denn aufgelöst¸ und über das Schicksal einiger wichtiger Charaktere erfährt man überhaupt nichts. Es ist nicht einmal so¸ dass das Buch ein offenes Ende hat - es hat überhaupt kein Ende. Nach der letzten Seite hängt man absolut unbefriedigt in der Luft und fragt sich¸ was der Autor einem mit diesem Buch eigentlich sagen wollte. Und das alles wird noch dazu in einem ermüdend wirren und unverständlichen Schreibstil präsentiert. Auf mich wirkt dieses Machwerk so¸ als sei dem Autor 48 Stunden vor dem Abgabetermin eingefallen¸ dass er noch ein Buch zu schreiben hat - ohne irgendeinen Plan¸ wie die Geschichte ausgehen soll.
Fazit:
Die Tremere-Trilogie ist so wenig empfehlenswert¸ dass ich selbst hartgesottenen Fans der WoD von einem Kauf abrate. Diejenigen¸ die die ersten Bände schon gelesen haben und sich nun vom dritten Teil die große Auflösung erhoffen¸ werden von diesem "Ende" definitiv enttäuscht sein. Alle anderen sollten lieber gleich die Finger von diesen Büchern lassen und ihr Geld in sinnvollere Dinge investieren.
Eine Rezension von: Maja