Clansroman 08: Assamiten
"Die Nacht der Assassinin - Seit fast einem Jahrtausend beschleicht und tötet Fatima al-Faqadi andere Kreaturen der Nacht. Kaum jemand ist ihr ebenbürtig. Ihr Dasein ist Dienst. Alles zum Ruhme Haqims¸ des vorsintflutlichen Gründers des Clans der Assamiten.
Aber jetzt sind die letzten Nächte nahe herbeigekommen¸ und ein Herold hat sich erhoben¸ die Kinder Haqims zu richten. Um sich als würdig zu erweisen¸ muß Fatima nicht nur den Sabbatkardinal Monçada meucheln¸ sondern auch sein Kind¸ Lucita¸ die einzige Kreatur¸ die in all den Jahrhunderten Leidenschaft in Fatimas kaltem Herzen wecken konnte.
Die Anforderungen von Glaube¸ Loyalität und Liebe scheinen sich gegenseitig auszuschließen ‐ und Fatima sitzt zwischen allen Stühlen. "
Auch in Alamut¸ dem Hauptsitz der berüchtigten Kinder Haqims¸ ist nichts mehr¸ wie es war. Der demütigende Fluch der Tremere ist zwar gebrochen¸ doch auch für die gnadenlosen Jäger der anderen Blutsverwandten scheint die letzte Zeit angebrochen¸ und ein jeder muß bangen¸ vor dem Angesicht von Haqims "Herold" zu bestehen...
Dazu gehört auch Fatima¸ die seinerzeit als erstes weibliches Mitglied aufgenommen wurde¸ die nun einen Spagat zwischen ihrem ruhmreichen Dienst für ihren Clan auf dem Weg des Blutes und ihrem tiefen Glauben an Allah versucht - und der hierbei deutlich die Grenzen vor Augen geführt werden.
Im Grunde kann man sagen¸ daß in diesem Romanteil vor allem die Geschichte aus LASOMBRA weitergeführt wird: Fatima wird entgegen dem ehemaligen Kodex der Assamiten befohlen¸ die Lasombra Lucita und ihren Erzeuger Kardinal Moncada zu eliminieren¸ der sein Kind für die Gestaltung seines eigenen Großreiches sogar gegen den Sabbat einsetzte. Das größte Problem ist neben ihrem schwierigen Spagat ihr Gefühl zu Lucita¸ mit der sie über die Jahrhunderte in einer Art respektvoller (Haß-)Liebe verbunden ist.
Sehr schön sind vor allem die meditativen Kapitel¸ die sich Fatimas Gedanken über Dienst und Glauben und ihren Selbstbestrafungen bei Verfehl- ungen widmen; aber auch die sich abwechselnden blutigen Selbstkasteiungen¸ Wutausbrüche und größenwahnsinnigen Träume des Kardinals gehören mit Sicherheit zu den Sternstunden der gesamten Romanserie!
Schade ist¸ daß aufgrund der Konstellation nicht alle Hauptakteure weiter existieren können... Zumindest ein dunkler Stern verblaßt für immer. Stilvoll¸ aber jammerschade.
Eine Rezension von: Ulf Straßburger http://www.caedwyn.de