Clanbuch: Giovanni (V99)
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Das universelle Rollenspiel-Fanzine Greifenklaue wurde bereits 1997 von Mitgliedern der Pfadfindergruppe Mantikore als gedrucktes A4-Heft ins Leben gerufen und eroberte ab 2005 auch das Internet. Neben dem gedruckten Fanzine betrieb Ingo aka "Greifenklaue" vor allem einen Blog, einen Podcast und ein eigenes Forum. Zur großen Bestürzung der Rollenspiel-Szene verstarb Ingo Schulze am Freitag den 26.11.2021. |
Das Clanbuch...
Ein krasses Gegenstück im schriftstilistischen Sinne zum Clanbuch Tremere stellt das Clanbuch Giovanni dar. Autor Justin Achilli ist es wirklich fabelhaft gelungen, den Umgang mit dem Tod, den die Giovanni pflegen, auf eine ganz bestimmte Art und Weise zu beschreiben: Rabenschwarz. Das beginnt schon mit dem ersten Kapitel "Familiengeschichten", in dem ein kleiner perverser Regisseur von Snuff-Filmen die Giovanni um Geld für weitere "Projekte" bittet. Genauso morbide, aber dennoch ungemein unterhaltsam wird auch alles weitere erzählt: Die Geschichte des Clans und seine Entstehung aus den Kappadozianern, die Geschäfte mit den Sterblichen, die Anhängerfamilien hinter den Giovanni, und zu guter Letzt: Die unheimliche Clansdisziplin "Nekromantie" und den daraus resultierenden Umgang mit dem Tod selbst. Hier erfährt der geneigte Leser die ganze Wahrheit über den Clan, der den Tod so augenscheinlich anbetet und herbeisehnt - aber das sieht ganz anders aus, als es alle vermuten...
Das Fazit:
Justin Achilli hat eine ungemein coole Art, an sein Werk zu fesseln. Sein ironischer und rabenschwarzer, manchmal auch etwas arg morbider Stil paßt aber haargenau zu den äußerst unangenehmen, blutsaugenden Zeitgenossen. Wer das Clanbuch liest, wird danach mit einem Lächeln das Cover schließen, leise "cool" sagen und den Clan des Todes in sein Herz geschlossen haben.
[Christoph Memmert]
Eine Rezension von: Christoph 'Christophorus' Memmert https://greifenklaue.wordpress.com/