Clanbuch: Kapadozianer
Es ist in gewohnter Qualität aufgemacht¸ das Layout profihaft (kaum Tippfehler diesmal)¸ die Zeichnungen gut (obwohl der von mir nicht sehr verehrte John Cobb einen recht großen Anteil hat). Was beim Lesen auffällt¸ sind die manchmal sehr konstruierten Sätze¸ die im Versuch entstanden sind¸ die stimmungsvollen englischen Beschreibungen möglichst sinngemäß zu übersetzen. Aber alles in allem liest sich das Clanbuch sehr gut.
Zum Inhaltlichen: Es werden die von anderen Clanbüchern bekannten Punkte abgearbeitet¸ als da wären: Die Vergangenheit des Clans¸ gemischt mit einigen interessanten Sagen und Geschichten; mehr über die Struktur des Clans¸ seine Gruppierungen¸ seine Stellung zu den anderen Clans und die Zombu¸ belebte Tote¸ die den Kappadozianern dienen. Thanatilogie¸ die Lehre vom Tod¸ wird als eigenständige Fertigkeit eingeführt¸ der Weg der Knochen beschrieben¸ einige Schwächen und Vorteile präsentiert und die Disziplin der Nekromantie für Giovanni-Kappadozianer eingeführt.
Zu guter Letzt die üblichen seitenschindenden Charakterkonzepte (die in diesem Fall keineswegs so originell sind¸ wie man es uns glauben machen will) und die in nicht weniger großzügigem Layout gesetzten beachtenswerten Suchenden aus dem Clan. Zum Abschluß findet sich der obligatorische Charakterbogen.
Zusammenfassend ist zu sagen¸ daß sich das Werk gewohnt gut in die WoD einfügt und man nach dem Lesen durchaus Lust hat¸ mal einen Kappadozianer zu spielen. Wäre das Heft halb so teuer¸ könnte ich es uneingeschränkt empfehlen¸ aber bei einem so maßlos überzogenen Preis muß ich sagen: Lohnt sich nur für Spieler¸ die schon sicher sind¸ daß sie einen Kappadozianer spielen wollen oder für Spielleiter¸ die alle Clanbücher im Schrank haben wollen. Es ist sicherlich eine nette Ergänzung¸ aber keineswegs unverzichtbar.
Eine Rezension von: André Wiesler