Menhir (12)
Mit etwas Verspätung ist nun der neue Menhir erschienen¸ diesmal betitelt als 'Grenzzeitmagazin für Phantasten'. Ein weiter Begriff¸ unter dem sich tatsächlich ein buntes Allerlei findet. Von durchaus gewohnt guter Qualität¸ und durch seine Nicht-Spezifität ist der Menhir universell verwendbar; alle Freunde des Phantastischen¸ seien Rollenspieler¸ Fantasyleser oder Geschichtenerzähler¸ all jenen wird der Menhir zu kurzweiligen Stunden verhelfen.
Das Farbtitelbild ist diesmal recht stimmig anzusehen. Im Heft selbst ist das Layout recht einfach gehalten¸ die Illustrationen sind allesamt aus der Feder von Fandomlern¸ aber durchaus nicht schlecht¸ die ganze Aufmachung gibt dem Menhir eben seine typische Fanzine-Note.
Wie erwähnt sind die Artikel diesmal recht breit gestreut. Gleich zu Beginn nach den obligatorischen Leserbriefen findet sich ein recht interessanter Artikel: 'Zauberflöten und magische Harfen'. Hier werden magische Musikinstrumente betrachtet und mit einer Menge Quellenangaben versehen¸ von den Trompeten von Jericho bis zu Bemmans 'Stein und Flöte' reicht die Palette.
An Erzählungen kann der 'Menhir 12' diesmal mit 'Der Ruf'¸ 'Ausgesperrt!'¸ 'Brutus'¸ 'Eine Welt voller Wunder'¸ 'Ruhe'¸ 'Der Sender' und 'Wächter der Dämmerpfade' aufwarten; die mehreren sind relativ kurz¸ aber unterhaltsam¸ wenn auch nicht weiter erwähnenswert kurzweilige Unterhaltung eben. Da gefällt der Bericht über eine Kandidation in der Quizsendung 'Risiko' schon mehr¸ weil er recht gut die Abläufe in den Endemol-Studios schildert. Auch der Artikel 'Speis und Trank in alter Zeit' weiß zu gefallen¸ führt uns hier Christel Scheja doch kurz durch die Gebräuche der Nahrungszubereitung des frühen Altertums.
Recht gut gefallen hat dem Rezensenten auch das Abenteuer 'Entführt!'. Hier werden die X-Akten in die Fantasywelten projiziert¸ geht es doch um rätselhafte Entführungsfälle¸ bei denen die Opfer von seltsamen Lichtern¸ Wundmalen am Körper und von Weltverschwörungen zu berichten wissen. Für ein kleines Intermezzo in der Kampagne gerade richtig und gut gemacht.
Den Rest des Menhirs füllen 'Kneipengespräche' (Wirtshaus-Hintergrundgespräche)¸ Bücherrezi¸ 'Dumme Sprüche aus Rollenspielrunden' und 'Musiktipps'. Also ein breites Angebot¸ das dem Fantasy-Interessierten durchaus empfohlen werden kann.
Eine Rezension von: Halle der Helden http://www.halle-der-helden.at