IRM - Idependent Roleplaying (6)
Das englische Fanzine IRM brachte Ende des Jahres eine Ausgabe heraus¸ die sich schwerpunktmäßig mit Horror beschäftigte. Neben einigen Szenarien für AD&D order All Flesh Mut Be Eaten finden sich auch systemunabhängige Artikel. So dreht sich beim Text von Jenny Fletcher alles um die richtige Darstellung des bösen Endgegners¸ vor allem auf seine Motivation und Beweggründe wird viel Wert gelegt. Die wenigsten bösen Widersacher sind einfach böse¸ sondern werden durch ihr Streben nach Macht oder Rücksichtslosigkeit als böse angesehen.
Um die essentielle Frage¸ welche Waffen besser gegen Zombies hilft¸ der Baseballschläger oder die Kettensäge¸ geht es in einem anderen Artikel. Da er von Engländern geschrieben wurde¸ ist der Baseballschläger natürlich unpassend und wurde durch den Kricketschläger ersetzt. Der amüsant geschriebene Text kommt zu einem überraschenden Ergebnis und ist für manchen Lacher gut.
Neben diesen und weiteren Artikeln gibt es auch einige Abenteuer für verschiedene System. Ein kurzes findet man für All Flesh Must Be Eaten¸ aber bei dem System ist ja eh viel vom Meister abhängig. Die Grundidee des präsentierten Szenarios ist nicht sonderlich originell¸ aber bietet für einen hemmungsloses Zombie-Schlachten genug Stoff - und was will man mehr?
AD&D wird mit zwei Abenteuern bedacht¸ von denen mir das zweite¸ "The Tombs Of The Elven Lords" nicht sonderlich gefallen hat¸ da es sehr klischeehaftes Dungeon-Crawling ist und wenig Substanz hat. "A Midsummers Dream Nightmare" war da schon mehr mein Fall. Nachdem eine Hexe von einer Gruppe Priester als Ketzerin bezichtigt und umgebracht wurde¸ wird ihr Heimatdorf jede Nacht von Untoten angegriffen und die verzweifelte Bevölkerung nach und nach dezimiert. Natürlich ist es an den PCs zu helfen¸ aber sie werden einige Überraschungen erlbene. Auch wenn das Szenario für AD&D geschrieben ist¸ lässt es sich leicht auf die aktuellen Regeln konvertieren.
Das Szenario für Paranoia ist sogar noch kürzer als das für AFMBE¸ aber immer noch lang genug für einen unterhaltsamen Abend im All. Denn Paranoia geht neue Weg. Troubleshooter meets Aliens¸ mehr sei nicht verraten.
Für Complete Mafia und Vampire finden sich ebenfalls Szenarien¸ die ich aber mangels Systemkenntnis nicht bewerten kann¸ das Mafia-Szenario dürfte sich aber schnell für SR konvertieren lassen.
Insgesamt hat mir die #6 des IRM gut gefallen: die Texte sind stimmig und gerade in den Artikeln blitzt der typisch englische Humor der Autoren ein um's andere Mal auf. Das Heft ist auf einem stabilen Papier gedruckt und recht sauber layoutet¸ auch wenn es eine ziemliche Textwüste ist. Aber das ist nur ein kleines Manko¸ das den guten Eindruck nicht schmälert. Hier zählt halt nur der Inhalt¸ und der kann überzeugen. Für 3¸80€ macht man nix falsch.
Eine Rezension von: Lars Heitmann