Artefakt (16)
Die Macher des Artefakt bleiben der optisch düsteren Linie des Magazins treu. Nicht nur das Titelbild zeugt vom düsteren Ambiente¸ auch die Inhalte sprechen oft eher die düstere Seite des Rollenspiels an.
Wer sich dem einleitenden Artikel über Horrorviecher widmet¸ fühlt sich vielleicht an die Artefaktausgabe mit dem schrecklichen Zombie-Titelbild erinnert¸ denn hier werden eben diese untoten Vertreter des Horrorgenre in all ihren Szenetypischen Ausprägungen vorgestellt (z.B. Romane¸ Filme¸ Spiele¸ ...).
Wer Mumien bevorzugt¸ findet wohl an dem Abenteuer Hinter dem Wüstenschleier für World of Darkness: Mummy mehr gefallen (14 Seiten).
Cthuloider wird es mit dem schön illustrierten Schauplatz-Artikel Totentanz - Coburg für Cthulhu Now (15 Seiten).
Ab in die Zukunft geht es mit dem vielleicht nicht ganz so bierernst gemeinten Shadowrun-Hintergrundartikel "NSCS Teil 1: Cops"¸ mit dem sich aber sicherlich ein wenig mehr Flair in das Runner-Alltagsleben bringen läßt¸ oder wer wollte nicht schon immer mal dem hoffnungslos vercyberten "Rambo Cop" oder dem magiebegabten "Funky Cop" begegnen?
Noch mal ein wenig cthuloid wird es mit dem Tagebuch des Kevin Kerbel¸ das man als Abschrift in vielen Universitäten vorfinden kann¸ zum Beispiel der Miskatonic University und Anhaltspunkte über Sedefka Semulacrum¸ einen Skinless One¸ liefert (7 Seiten).
Dazu kommen noch ein paar nette Kolumnen und reichlich Rezensionen (auch wieder verstärkt über Produkte der dunkleren Schattierung).
Technisches
Das Artefakt hat in Sachen Illustrationen enorm aufgeholt und läßt sich mittlerweile als guter Durchschnitt empfehlen. Nur noch beim oft etwas überladen wirkenden Layout müsste man Abstriche machen - aber hier stehen Design¸ Inhalte (Menge) und Lesbarkeit der Schrift in Konkurrenz... und wer eher an Inhalten als an Design interessiert ist¸ wird mit dem Artefakt gut bedient.
Fazit:
Ich würde das Artefakt nicht unbedingt als "Bestes Magazin am Platz" bezeichnen¸ aber angesichts der Publikationsfrequenz von Mephisto und CW hat es für Spieler¸ die sich zum düsteren Genre hingezogen fühlen¸ durchaus seine Berechtigung. Gerade auch die Mischung der Artikel (und Systeme) sowie der vielerorts durchschimmernde Mangel an Ernsthaftigkeit¸ sind eine angenehme Auflockerung
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de