Artefakt (12)
Vom Artefakt hab ich schon öfter was gehört¸ aber das Heft nie selbst in der Hand gehalten. Mit der #12 hat auch dieser Mangel ein Ende und ich kann mir das jüngste Erzeugnis vom Fis E.V. anschauen. Ganz in s/w gehalten¸ kommt das Heft im Fanzine-Outfit¸ was aber vollkommen genügt und von der Qualität her im oberen Bereich der Zines zu finden ist.
Inhaltlich gibt" Alles¸ was man von einem Rollenspielzine erwartet. Einige Rezensionen machen den Anfang¸ die sich gut lesen und fundiert sind. Dazu gibt es eine ausführliche Vorstellung von "Kinder des Lotos" für Vampire¸ die in Umfang und Tiefe über jede Rezension hinausgeht und dem Leser einen sehr guten Einblick in die fernöstlichen Vampire gibt - wer nach dem Lesen dieses Artikels keine Vorstellung vom Spielen eines asiatischen Vampirs hat¸ dem ist nicht mehr zu helfen! Passend zum Vampire-Thema findet sich im Heft noch der erste Teil von "Würzburg bei Nacht"¸ in welchem eben Würzburg anno 1197 vorgestellt wird. Stoff für V:DA.
Den Hauptteil und für mich persönlich interessantesten Teil bilden das CoC- und das Deadlands-Abenteuer. Beide sind sehr umfangreich und haben mir sehr gefallen. Während man im CoC-Abenteuer im Schottland der 20er Jahre unheimlichen Spuren an einem See nachgeht (Nessie lässt grüßen)¸ sind die Spieler bei Deadlands als Hilfe für eine Farmer/Rancher-Familie angeheuert¸ die sich von unheimlichen Gestalten und Vorkommnissen bedroht fühlt. Beide Abenteuer sind übersichtlich geschrieben und layoutet und können mit guten Handouts glänzen¸ während die Rechtschreibung und Zeichensetzung ein wenig zu wüschen übrig lässt. Da sind viele kleine Fehler¸ die man mit Hilfe der normalen Rechtschreibprüfung locker gefunden hätte.
Das ist aber der einzige Schönheitsfehler am Artefakt und schmälert den guten Eindruck nur ganz wenig. Inhaltlich gibt es an dem Heft nichts zu meckern¸ es ist sicherlich eines der besten Fanzines im Rollenspielsektor und für Fans mehr als nur einen kurzen Blick wert
Eine Rezension von: Lars Heitmann