Artefakt (10)
Mannomann... dieses Cover ist echt ein Fall für die Zensur - zumindest für eine Zensur des Guten Geschmacks. Was einem auf der #10 entgegenlacht (?) ist ein blutender und ziemlich angeritzter Zombie-Oberkörper - und definitiv ein Hohn auf die ganzen Diskussionen rund um Erfurt... Naja¸ zumindest ist das Bild qualitativ hochwertig... doch ich MUSS es nicht unbedingt offen rum- liegen haben¸ um dann für entgültig meschugge gehalten zu werden. Na¸ vielleicht kommt unser Hobby damit ja doch mal wieder in die Schlagzeilen *seufz*. Einmal quer durchgeblättert... oh¸ was ist denn das? Das Artefakt hat beim Layout ja *deutlich* zugelegt. Kompliment¸ macht insgesamt einen sehr guten Eindruck. Da fließen plötzlich Texte um Grafiken¸ die sich sehen lassen können. Auch der Schriftsatz hat deutlich an Lesbarkeit zugenommen¸ d.h. Dreispaltensatz in vernünftiger Schriftgröße. Ein Dank an alle Layoutprogramme dieser Welt...
Der Inhalt paßt zum Cover¸ nein nicht geschmacklos¸ sondern entsprechend düster. Das beginnt mit dem zweiteiligen "Kulmbach bei Nacht" (5 S.)¸ einem Vampire:DA-Hintergrund der in #11 fortgesetzt wird. Cthulhu-Fans werden sich über das ansehnlich gelayoutete Gaslight-Abenteuer "Der Sandmann" (17 S.) freuen. Und es bleibt düster: "Schneegestöber" ist ein Abenteuer für Werewolf: Die Apokalypse (14 S.). "...Weird Franken..." ist ein Tequila(!)-Deadlands Szenario - definitiv nichts für trockene Alkoholiker :-) (9 S.). Die "Dork Side" liefert Neulich-Sprüche. "Falsche Freunde¸ falsche Feinde" ist ein Szenario (10 S.) für Legends of the five Rings. Einen Ausblick auf die Windgeflüster 48. Rezensionen (8 1/2 Seiten).
Wer sich an meinen heftigen Verriß der #8 in Trommel 73 zurück erinnert¸ darf mir glauben¸ daß ich selten so froh war¸ das meine Kritik manchmal wirklich ankommt. Zwei Ausgaben später ist die Artefakt ein Magazin¸ das den Vergleich mit anderen Magazinen nicht mehr scheuen muß. Der Preis von 4.10 Euro ist zwar immer noch recht hoch angesiedelt¸ aber dafür bekommt man auch 76 gut gefüllte und ordentlich gebundene A4-Seiten mit vier Szenarien...
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de