Alien vs. Predator 2: Alien vs Predator
Das ich ganz gerne mal 'ne Runde Half-Life zocke¸ könnte ja dem ein oder anderen aus entsprechenden Rezensionen bekannt sein. Zwar bin ich keiner von den Freaks¸ die tagtäglich online gegen andere spielen¸ aber im Einzelspieler- oder LAN-Modus macht das Game schon ordentlich Spaß.
Wem die Hatz durch das Forschungslabor der Black Mesa Corporation langsam keine Freude mehr bringt (?)¸ sollte sich mal den neuen Ego-Shooter von Sierra anschauen. Die deutsche Version ist ja schon seit einigen Wochen auf dem Markt. "Shooter" ist eigentlich diesmal gar nicht mehr so passend¸ da das Beißen und Zuschlagen bei diesem Spiel ein ganz wesentliches Element ist. Worum geht's? Die Filme "Aliens" und "Predator" werden die meisten Phantasy- Fans kennen. In beiden machen außerirdische Kreaturen den Menschen die Hölle heiß. Bei Aliens sind es düstere Insektenartige¸ die sich über Wirtskörpern (die Menschen) vermehren und auch bei ihrer Ernähung vor Menschenfleisch keinen Bogen machen.
Bei Predator handelt es sich dagegen um eine hoch entwickelte humanoide Alien-Rasse¸ die zum Spaß eine Jagd auf Menschen (oder Aliens) unternimmt - und quasi akribisch eine Strichliste führt. Als drittes Element gibt es noch die "Opfer"¸ äh... den Menschen-Soldaten¸ der sich - zumindest mit der richtigen Bewaffnung - auf ein längeres Überleben freuen kann.
So kann man bei AvP2 auf drei verschiedene Missionen losziehen - entweder als Soldat¸ als Alien oder als Predator. Was sich jetzt vielleicht wenig abwechslungsreich anhört¸ biete *enorme* Kontraste¸ denn die drei Spezies unterscheiden sich in der Art zu spielen unheimlich voneinander. Half-Life-Experten werden sich beim Soldaten direkt heimisch fühlen¸ quasi zum eingewöhnen - prickeln tun da die heftigen Gegenspieler.
Das Alien ist dagegen ein Quantensprung - man startet nämlich als kleines verletzliches Würmchen¸ das sich erst mal einen wehrlosen Wirt suchen muß um dann zu schlüpfen (Zwischenstufe) und durch viel Nahrung zu einem echten Alien heranzuwachsen. Alien-Fans kennen die Stationen aus den Filmen. Aliens können mit menschlicher Technik nichts anfangen - außer sie zu Zerstören oder zu Mißbrauchen (z.B. Luftschächte als Gänge). Besonders genial: Aliens können an den meisten Wänden oder der Decke entlanglaufen. Daraus ergeben sich ganz ungewohnte Blickwinkel :-) Aliens können ihre Gegner aus der Weite anspringen¸ mit ihren Beißen¸ Stechen oder mit den Krallen zerfetzen - und damit eigene Verletzungen heilen. Die Augen arbeiten normal ¸ als Nachtsicht oder im "Geruchsmodus"¸ wo nur lebende Opfer besonders gut zu sehen sind. Alles sehr scary...
Ein Predator ist quasi ein Mittelding - ein Alien-Soldat mit überragender Technik¸ die ihm vor allem mit einer Tarnvorrichtung und verschiedenen technischen Sichtmodi unterstützt. Die Waffen muten dagegen eher antik an - Hand-Stacheln¸ ein Speer¸ Speergewehr oder Diskus. Das liegt an der Jagd- Mentalität des Predators - wo bliebe sonst der Spaß? Wenn ernst wird¸ stehen aber auch Plasmawerfer und anderes heftiges Gerät zur Auswahl - überraschen lassen. Predatoren können sich dank ihrer Technik jederzeit selbst heilen (kostet Energie) und Energie aus der Umgebung sammeln (kostet Zeit). Hat man also Zeit¸ kann man sich überall stets wieder heilen.
Sound und Grafik sind gruselig-genial. Technisch auf Half Life-Level¸ d.h. je besser der Computer¸ desto besser der Eindruck. Manche Szenen sind so gemein¸ daß man sich richtig erschreckt. Fans der Kinofilme¸ aber auch einfach Freunde von SciFi-Ego-Shootern¸ werden ihre wahre Freude haben.
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de