The Final Revelation
DANCE IN THE BLOOD, the
GRUNDSOLIDE / ***
AUTOR
Graham Walmsley
VERÖFFENTLICHUNG
THE FINAL REVELATION Pelgrane Press, Trail of Cthulhu, 2013
LÄNGE
25 Seiten
SETTING
KLASSISCH 1930er - ein Dorf in Nordengland - 1935
PLOT EINSTIEG
Die Chars treffen zufällig zusammen.
UNERKLÄRLICHES
Der eigene Identität.
ANPASSBARKEIT
Unnötig
ATMOSPHÄRE
Die Stimmung ist ruhig, trostlos und düster. Vieles erscheint fremd und bizarr. Der Plot atmet eine melancholische Mischung aus Tristesse, Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit.
AUSRICHTUNG
ERMITTLUNG Detektivische Arbeit ganz ohne den Staub von Büchern und Akten. Das Ganze hat viel von einer Real-Life-Doku - einer Suche nach Familienzusammenführung, nur ohne Herzschmerz. Je mehr die Chars nachforschen, desto abschreckender wird das, was aufgedeckt wird.
KREATUREN
Keine
ORIGINALITÄT
Einzigartig Mit starken Anklängen an Lovecraft's SCHATTEN ÜBER INNSMOUTH und an das Szenario DER SÄNGER VON DHOL. Free-Form Szenario Absolut puristisch Die Spieler agieren / reagieren und ihre Handlungen haben Auswirkungen auf das Geschehen.
PLOT ENTWICKLUNG
Das Szenario ist durchweg ruhig, aber immer spannend.
SPIELER EINFLUSS
Einerseits eignet sich das Szenario hervorragend für Einsteiger, weil es den Schrecken der Werke Lovecrafts perfekt transportiert, andererseits können sich Einsteiger, aufgrund der Möglichkeiten des Free-Form Szenarios, schnell überfordert fühlen. Bei erfahrenen Spielern kann es hingegen dazu kommen, dass sie den Twist zu schnell durchschauen könnten. In jedem Fall ergeben sich für die Spieler viele Möglichkeiten, ihre Chars flexibel auszuspielen. Ab einem gewissen Zeitpunkt brauchen die Chars nicht länger zu forschen, sie müssen dann nur noch Entscheidungen treffen. Den Chars wird Zeit gegeben, sich an ihre Familienverhältnisse zu gewöhnen und sich damit zu beschäftigen, wer sie sind. Wenn die Chars mehr über sich erfahren haben, haben sie Zeit, den Ort zu erkunden. Bemerkenswert ist, dass der Plot zum Ende hin glasklar wird und kaum Raum für Spekulationen offen lässt, da ihnen vor Augen geführt wird, was passiert ist und vor allem, was SIE noch tun werden. Die Furcht kommt hier nicht von Aussen, sondern von Innen. Die Chars wissen schliesslich, was sie in Wirklichkeit sind und dass ein Monster zu sein, nichts erstrebenswertes ist. Ihnen bleibt aber die freie Entscheidung, wie sie damit umgehen wollen, wodurch Gruppen interne Konflikte vorprogrammiert sind. Wahnsinnig zu werden, liegt somit in der Erkenntnis und nicht Bewältigung der eigenen Existenz.
SPIELLEITER SKILL
Das Szenario ist sehr gut strukturiert, mit wenig Fliesstext - typisch für Trail of Cthulhu -, einem Foto und einigen Handouts (eine Landkarte fehlt). Dem SL wird eine chronologische Auflistung der Ereignisse an die Hand gegeben. Das Ganze wird in Szenen unterteilt, was sehr anwenderfreundlich ist, zumal in den Szenen deren Ausrichtung und Funktion vorausgeschickt werden. Die Darstellung der seltsamen NSCs und der bizarren Vorkommnisse ist fordernd. Das geforderte Ritual stellt hohe Anforderungen an den SL, da die Chars nicht wissen, was von ihnen erwartet wird. Wie vollzieht sich das Ritual? Müssen Menschenopfer dargebracht werden? Können die Chars die Zerstörung des Dorfes verhindern?
STIMMIGKEIT
Der Plot ist stimmig, gut ausgearbeitet und zieht die Spieler in die Geschichte hinein.
NSCs
Die NSCs sind eher platt und nichts sagend.
KAMPAGNEN TAUGLICHKEIT
One Shot - mit NO WIN Situation - und starken, lovecraftesken Momenten.
PREGENS
5 gut ausgearbeitete Pregens (3 m / 2 w) mit Tiefe und einigen Möglichkeiten, diese mit Leben zu füllen. Das alte Familien Foto zeigt die Eltern mit 5 Jungs (darunter einen NSC Bruder) und einem Mädchen - FEHLER, es sollten 2 Mädchen sein.
STERBLICHKEITSRATE
Gering (möglicherweise aber auch TPK)
FILME ZUM THEMA
- Das Dorf der Verdammten von 1960 & 1995 und die Körperfresser Filme (Die Dämonischen von 1956, Die Körperfresser kommen von 1978, Body Snatchers - Angriff der Körperfresser von 1993 und Invasion von 2007)
ACHTUNG SPOILER
Die Chars treffen in einem Hotel aufeinander. Noch sind sie einander fremd, machen sich aber langsam bekannt. Mit der Zeit stellen sie fest, dass sie miteinander verwandt sind - alle wurden adoptiert. Und ihre leiblichen Eltern sollen in einem Dorf in der Nähe wohnen. Von einem unwiderstehlichen Drang getrieben, folgen sie ihrem Erbe zu ihrer Geburtsstätte, welche viele Schrecken und Geheimnisse birgt. Während die Chars neugierig in ihrer Vergangenheit forschen, entdecken sie seltsame, beunruhigende und bestürzende Fakten über sich. Im alten Haus der Eltern lebt die neue Frau ihres Vaters mit ihren zwei Töchtern. Ihre Mutter ist tot und ihr Vater ist spurlos verschwunden. Je mehr die Chars nachforschen, um so seltsamer wird das was sie herausfinden. Das Dorf ihrer Eltern wurde in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder zerstört. Viele Menschen kamen dabei grausam zu Tode. Und alle 119 Jahre tritt dieses Ereignis auf. 1697... 1816... Nun ist das Jahr 1935. Die Chars sind wohl aufgrund eines inneren Dranges an den Ort ihrer Geburt zurückgekehrt. Sie stochern in der Vergangenheit ihrer Familie und versuchen die Wahrheit über ihre Herkunft zu ergründen, doch die Dinge entwickeln sich immer mysteriöser. Ihre Mutter gab die Kinder zur Adoption frei, als sie die Wahrheit herausgefunden hatte und brachte sich dann um - doch es gibt noch einen weiteren Bruder und es gilt ein Ritual zu vollführen. Auch hören die Chars seltsame Geräusche aus den Radios und sie haben seltsame Träume. Sie erkennen, dass sie nicht der menschlichen Art angehören, sondern wurmartige Kreaturen sind, die unterhalb des Dorfes in der Erde schwimmen, um alle 119 Jahre das Dorf zu zerstören und seine Bewohner abzuschlachten. Nachdem ihre eigene Identität zu Staub zerfallen ist, bleibt den Char die Wahl, entweder gegen diesen Drang anzukämpfen oder ihn willkommen zu heissen.
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Eine Rezension von: Der Läuterer https://www.tanelorn.net/index.php/topic,99353.0.html