Tote Sonnen 2: Der Tempel der Zwölf
Der Tempel der Zwölf (Tote Sonnen 2)
Erschienen: 2017 Umfang: Mittel (ca. 10-15 Stunden Spielzeit)
Warum habe ich das AB gelesen?
Es handelt sich um den zweiten Teil des "Tote Sonnen"-Abenteuerpfads (s.o.)
Plot
Die SC müssen in der geschützten Zone des einstigen Elfenreichs auf der Dschungelwelt Castrovel sammeln, und dabei sind ihnen die Agenten des Bösen bereits zwei Schritte voraus.
Eindruck
Fangen wir mal mit dem Gemäkel an: Die Anbindung des Abenteuers an den Abenteuerpfad ist äußerst fadenscheinig, und der Raumschiffkampf am Anfang ist einfach nur drin, damit es eben einen Raumschiffkampf gibt. Das war's aber auch schon.
Ansonsten aber ist das Abenteuer so überzeugend, wie ich es eigentlich eher von Traveller kenne. Zwar ist es relativ linear, aber ich glaube nicht, dass das hier weiter stört. Vor allem aber ist es in sich logisch, lässt längere Recherche- und Sozialteile ohne Geballer zu und beschränkt die Kämpfe auf das, was wirklich sinnvoll ist. Dafür sind die dann (zumindest aus der Perspektive eines Starfinder-Regelnoobs) potentiell echt gefährlich - fast immer haben die Gegner taktische Vorteile, die zumindest bei anderen Regelwerken zu so bösen Verlusten führen könnte, dass ich ernsthaft überlegen würde, ein paar Redshirts mitzuschicken. So bekommt es die Gruppe mit einem Sniper zu tun, der sich im Dschungel in überlegener Position verschanzt hat, mit einem Pflanzenwesen, dessen Ziel darin besteht, Ableger in lebender Beute zu platzieren, oder mit einem Endboss, der den Kampfplatz vermint hat. Das klingt für mich nicht nach klassischen "Angriffswurf - Schadenswurf"-Kämpfen, sondern nach etwas, wo man sich echt die Fingernägel runterkauen kann, wenn die Gegner intelligent gespielt werden.
Auch schön finde ich, dass der zweite Teil des Abenteuerpfads das Ziel fortsetzt, die Paktwelten vorzustellen. Diesmal erleben die SC die Dschungelwelt Castrovel, und sie fühlt sich tatsächlich nicht nur nach Generic Jungle Planet #157 an, sondern bekommt einen eigenen Charakter. Das hat mir gefallen, ich bin gespannt, wie sie das in den nächsten Teilen der Reihe fortsetzen.
Alles in allem bin ich jedenfalls angenehm überrascht und werde mir den Autor John Compton für die Zukunft merken.
Eine Rezension von: Weltengeist https://www.tanelorn.net/index.php/topic,116559.0.html