Dieser neue Band¸ der eine Fortsetzung der Abenteuer von Doktor Aphra erzählt¸ behält die gleiche Qualität im Geschichtenerzählen wie frühere Berichte. Für jemanden der die vorherigen Bände nicht kennt¸ wird es trotz Vorwort etwas schwierig der Erzählung zu folgen.

Es gibt mehrere Eigenschaften¸ die den Comic Doctor Aphra gut machen. Die Geschichte ist einzigartig¸ da die Hauptfigur eine sehr fragwürdige Natur und eine unterschiedliche Persönlichkeit hat¸ die den Leser im Unklaren lässt. Offensichtlich konzentriert sich das Thema der Geschichten darauf¸ dass Menschen nicht einfach nur gut und schlecht sind¸ noch wechseln sie mit wenig Mühe auf eine gute und schlechte Seite¸ der Charakter Doktor Aphra schwankt ständig zwischen heldenhaftem Auftreten und Fehlverhalten. Ein solches Thema ist seit der Rückkehr des Jedi-Films und der Star Wars-Filme I-III vorhanden¸ aber im Gegensatz zu den Charakteren in diesen Filmen¸ die eine gute und eine schlechte Seite der Menschheit zeigten¸ verwischen Doktor Aphra und ihre Landsleute gute und schlechte Seiten in einem einzigen Spektrum menschlichen Verhaltens. Eine Linie zwischen diesen Seiten zu verdecken¸ bringt Frische in die Geschichten von Star Wars¸ aber einen fragwürdigen Charakter ständig zu sehen¸ ist nicht immer charmant.

Das Tempo des Bandes ist nach wie vor so schnell wie in den vergangenen Ausgaben der Reihe. Das ist ein Pluspunkt¸ da es die Leser in die Abenteuer der Charaktere eintauchen lässt und sie sich schnell fragen¸ wie ein Geschichtenbogen enden wird und ob Doktor Aphra sich verbessern wird. Es gibt Humor¸ der hilft¸ den Lesern Freude zu bereiten; sie werden nicht mit einfach fragwürdigen Charakteren zurückgelassen¸ die Chaos anrichten. Dann ist das Artwork ziemlich gelungen und farbenfroh. Die gezeichneten Linien haben Symmetrie und Kühnheit¸ die Einstellungen¸ Orte¸ Gesichtsausdrücke¸ Charaktere und Emotionen deutlich darstellen. Die Farbtöne sind klar und erzeugen ein Gefühl von dreidimensionalen Charakteren und einem naturgetreuen Universum.

Es gibt einiges an Dummheit und ununterbrochener Aktion¸ die sich nicht tief in die Problematik des Fehlverhaltens gegenüber der Menschheit¸ der Rasse¸ dem Geschlecht¸ den Fraktionen oder den Militanten vertieft. Dieser oberflächliche Ton ist typiisch für die gesamte Star Wars-Franchise¸ die die Filme beinhaltet¸ der ursprüngliche Star Wars-Film lässt einen nicht lange über den menschlichen Zustand und die Wege zu einer besseren Gesellschaft oder der Welt nachdenken¸ da der Originalfilm einfach eine Fantasy-Geschichte über einen armen Jungen ist¸ der zu einem Krieger wird¸ der eine Prinzessin rettet und böse Kräfte bekämpft. Doktor Aphra bleibt diesem Genre treu¸ es ist eine typische Fantasie¸ die davon erzählt¸ das Gute und das Schlechte in sich selbst zu bekämpfen und die Quests zu verfolgen¸ die dazu führen können¸ dass man besser oder korrupt wird¸ ohne sich auf die Unterdrückung von Frauen zu konzentrieren.

Vorteile:

Exzellentes Schreiben¸ sowohl in Bezug auf die Handlung als auch vor allem auf den Dialog.

Bindet weiterhin Star Wars Kanon aus verschiedenen Quellen und Epochen ein: Old Republic¸ Original-Trilogie¸ Star Wars Rebels¸ der Vader-Comic¸ etc. (wenn auch nicht so viel Clone Wars.

Taucht weiter in die Geschichte der Machthaber in der Galaxie ein¸ mit Schwerpunkt auf der sehr¸ sehr fernen Vergangenheit.

Das Ende! Ich kann es absolut nicht erwarten zu sehen¸ wie sich das entwickelt!

Nachteile:

Der Kunststil unterscheidet sich etwas vom letzten Eintrag; etwas kantiger. Es macht mir im Allgemeinen nichts aus¸ aber es war ein wenig ruckartig¸ als einige der zurückkehrenden Charaktere wieder auftauchten. Ich bevorzuge den älteren Stil¸ aber sobald ich nicht mehr erkannt habe¸ dass es eine Veränderung gegeben hat¸ war es keine grosse Sache.

Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355