SR 070: Im Fadenkreuz
Als der Rabenschamane Spider etwas gelangweilt durch Berlins Seitenstrassen streift¸ treibt ihn die Neugierde dazu¸ den vermeintlichen Überfall zweier Ganger auf einen kleinen Laden zu beobachten. Gerade als die beiden ihr Programm durchziehen wollen¸ kommt es im Laden zu einer Explosion und Schiesserei¸ in deren Verlauf ein Verletzter mit einem Koffer aus dem verrauchten Laden stolpert.
Ohne lange zu überlegen greift sich Spider den Koffer und ahnt nicht¸ welchen Spießrutenlauf er damit auslösen wird...
Erste Anlaufstelle für das Knacken des Koffers ist sein Rigger-Kumpel und Mechaniker Ali. Doch bevor der den Koffer öffnen kann¸ tauchen ungebetene Gäste auf und zwingen Spider und Ali mit Waffengewalt zur Flucht - fortan geht es mit einem Mini-Uboot quer durch die feuchte und critterverseuchte Unterwelt von Berlin.
Der Inhalt des Koffers entpuppt sich als zwei Gehäuse mit diversen Anschlüssen¸ die extrem nach kostspieliger High Tech stinken...
Parallel dazu werden Jade und sein Team von einer unbekannten Partei angeheuert¸ um entwendete Prototypen zurückzuholen.
Ein ungleicher Wettlauf zwischen den beiden Teams beginnt¸ der auf Jades Seite zusätzlich dadurch behindert wird¸ dass in seinem Team seit einem geplatzen Run extreme Spannungen zwischen den Teammitgliedern herrscht. Als es zum Showdown zwischen den beiden Teams kommt¸ wird ihnen klar¸ daß es offensichtlich noch eine dritte Partei gibt die sie im Fadenkreuz hat.
Petra Prinz hat einen interessanten Roman geschrieben¸ der vor allem von der Beschreibung der Berliner Kanalisation¸ der anarchischen Zone und den völlig unnormalen Alltagsproblemen eines Shadowrunner-Teams lebt.
Es ist weniger die etwas zu vorhersehbare Geschichte¸ die mir besonders gut gefallen hat¸ als die Ausarbeitung der einzelnen Charaktere und die vielen Details über Berlin und die Hauptfiguren dieses Romans.
Fazit:
Als Fan der Shadowrun-Romane macht man mit dem Kauf von Im Fadenkreuz sicherlich keinen Fehler. Im Vergleich zu so manchem amerikanischen Roman schneidet er ebenbürtig bis überlegen ab. Allerdings ist man hierzulande mittlerweile von Autoren wie Lara Möller und Andre Wiesler verwöhnt - und im direkten Vergleich dazu kann Im Fadenkreuz leider nicht ganz mithalten
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de