Renraku Arkologie: Shutdown dt.
Die Welt von Shadowrun ist schon faszinierend. Nach dem Motto 'Nichts ist unmöglich' setzt der Megakonzern Renraku nach jahrelanger Baukunst eine Arkologie in die Stadt Seattle¸ die über 90.000 Metamenschen Raum zum Leben¸ Arbeiten und verbringen ihrer Freizeit bietet.
Bewohner und Besucher gleichermaßen beschreiben ihre ersten Eindrücke mit ungläubigem Staunen. Das gigantische Projekt imponiert dem Ankömmling natürlich erst einmal durch seine Bauform. Die Renraku-Arkologie erinnert von Außen an eine Pyramide mit abgeflachter Spitze¸ deren 340 Etagen eine Gesamthöhe von etwa 1km haben.
Hat man die Arkologie erst einmal zu Fuß durch einen der Haupteingänge¸ den hauseigenen Monorail- oder Busbahnhof betreten¸ erreicht man bequem den öffentlichen Bereich der Arkologie - den luxuriösen (wenn auch überteuerten) Einkaufsbereich und einen atemberaubenden Vergnügungspark¸ in dem modernste Vergnügungstechniken zum Einsatz kommen. Natürlich wird alles von einem aufwendigen Service- und Sicherheitsnetz - quasi unsichtbar - aus dem Hintergrund unterstützt.
Auch das 'normale' Leben innerhalb der Arkologie hat ganz neue Qualitäten erreicht. Luxuriöse ruhige Apartments mit allem Schnickschnack und alles was man braucht¸ gleich um die Ecke - oder ein paar Aufzugminuten entfernt. Auch die Arbeit am Computer¸ bzw. in der Matrix des hauseigenen Netzes ist eine wahre Freunde¸ denn auch hier wurde nicht an geradezu verschwenderischer Rechenleistung und semiintelligenten Hilfsprogrammen gespart.
Ich kann nur hoffen¸ daß Du Deinen letzten Besuch in der Arkologie in guter Erinnerung behältst¸ denn inzwischen ist es für einen offiziellen Besuch zu spät. Jemand oder Etwas hat die ganze Arkologie unter seine Kontrolle gebracht. Aus den ehemals hilfreichen Serviceroboter-Konstrukten wurden unberechenbare Killermaschinen. Ehemalige Bewohner scheinen wie unter einem Bann¸ bzw. Hypnose zu stehen. Alle Ein- und Ausgänge zur Arkologie (auch die interne Matrix) wurden abgeschottet - und vor den Toren passen hochgerüstete Truppen der UCAS Army auf¸ daß nichts Bösartiges aus der Arkologie entkommt.
Keine weiß so recht¸ wer für den Wandel verantwortlich ist. Ist es ein Experiment von Renraku ? Wohl kaum. Eine feindliche Übernahme von Fuchi ? Ein Computer-Virus der die Systeme vergiftet hat ?
Vielleicht ist der ein oder andere Chummer ja so wahnsinnig das er da rein möchte¸ wo jedermann nur raus will. Aber vielleicht gibt es Gründe ? Eingeschlossene Verwandte¸ verlassene Forschungsprojekte¸ reine Neugier¸ - oder das gute alte Geld¸ können für den nötigen Anreiz sorgen sich mit dem noch unbekannten Feind einzulassen.
Der Band liefert - eindrucksvoll gelayoutet und illustriert - die Geheimnisse hinter den Kulissen in Form viele Shadowland-Protokolle und -Chatmitschnitte ans Licht. Es werden Werte und Beschreibungen der neuen Arkologie-Bewohner und -Techniken aufgeführt. Stellenweise erreicht der Band Romanqualität. In der ersten Hälfte wird zudem eine sehr schöne Spannungskurve aufgebaut. Die sich aber leider aufgrund der Detailinformationen natürlich wieder verlieren¸ weil der Spielleiter natürlich über die wahren Hintergründe in Kenntnis gesetzt wird.
Fazit:
Der Band ist technisch einwandfrei¸ allerdings ist er für den Spielleiter quasi nur ein Wink mit dem Zaunpfahl und keine ausgearbeitete Kampagne - da ist noch einiges an Eigenarbeit fällig. Gute Ideen werden allerdings genug geliefert¸ die nicht alle direkt etwas mit der Arkologie zu tun haben müssen. Die Schwierigkeit läßt sich beliebig anpassen.
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de