Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im Mittelpunkt der Erzählung steht Julia¸ sechzehn. Julia möchte ihr altes Leben am Liebsten vergessen¸ denn nach dem Tod ihres Vaters¸ ist für Julia nichts mehr¸ wie es einst war. Verblieb doch da manch unrühmliche und unangenehme Zeit und ebensolche Begebenheiten und einige ihrer Familiengeheimnisse würde sie gern vergessen. Julia zieht gemeinsam mit ihrer Mutter in eine andere Stadt. An der neuen Schule trifft sie auf neue Mitschüler¸ die sie nicht kennen und deshalb kann sie hier die wohlhabende¸ unbeschwerte in den Tag hineinlebende Schülerin spielen. Dabei sucht sie an der Schule nach neuen Freunden¸ die am Besten keine Fragen über ihre Herkunft stellen. Und wenn man eine gewisse Stellung einnimmt¸ egal ob legal oder erschwindelt¸ lässt der Erfolg nicht auf sich warten. Denn schon steht der gutaussehende¸ beliebte Felix bereit¸ dessen Freundin sie bereitwillig wird. Natürlich gehört sie damit zur angesagten Clique und steht¸ wie beabsichtigt¸ im Mittelpunkt. Alles könnte so schön sein¸ wenn … Genau wenn¸ da nicht Nikolaos wäre¸ den sie am ersten Schultag kennenlernte und der einen gewissen Eindruck bei ihr hinterliess. Nikolaos¸ der Sohn eines Bestattungsunternehmers¸ strahlt etwas Dunkles und Geheimnisvolles aus¸ was sie sich nicht erklären kann. Es ist so¸ als ob er etwas verbirgt. Und dieses Geheimnis würde sie gern erfahren. Aber ihre freundinnen sind nicht bereit¸ übern den Aussenseiter zu reden. Das Geheimnis eröffnet sich ihr erst¸ als eines Tages Julia von Niki angesprochen wird. Er überbringt ihr eine Nachricht von ihrem Grossvater. Julia ist von diesem Witz nicht sehr angetan¸ denn ihr Grossvater ist bereits tot. Das Geheimnis von Niki ist genauso einfach wie ungewöhnlich. Er spricht mit den Toten und hat eine überaus dringende Nachricht für sie.Wie der Klappentext vermuten lässt¸ beinhaltet die Geschichte um Julia eine Dreiecksgeschichte. Denn neben Felix gibt es noch Niki¸ die unterschiedlicher nicht sein können. Der Eine ist der angesagte Mittelpunkt¸ der Andere der Aussenseiter und dazwischen Julia. Julia ist unentschlossen¸ für wen sie sich entscheiden soll¸ dem Leser ist der Ausgang jedoch recht schnell klar. Der Schreibstil ist einfach und direkt¸ die Autorin kommt rasch zur Sache. Die Geschichte ist mehrfach gegliedert¸ wobei es die Situationen sind¸ in denen sie Nikolaos und Felix trifft¸ sowie die Nachricht ihres Grossvaters. Danach dreht sich die Geschichte um das Liebesleben von Julia oder sollte man es lieber das Gefühlschaos nennen. Schlussendlich geht es erst recht spät um das Problem. Die übernatürliche Sache mit dem Totensprecher hätte man komplett weglassen können¸ ohne dass es in der Geschichte aufgefallen wäre.
Zwischen Ewig und Jetzt ist ein Buch¸ geeignet schnell für zwischendurch zum Lesen. Im Gegensatz zur Spannung¸ kommen Julias Gefühle nicht zu kurz. Eigentlich ist es eine Liebesgeschichte¸ eine Geschichte ums erwachsen werden und um Mädchenprobleme. Insgesamt gesehen ist Zwischen Ewig und Jetzt ein hübsches Jungmädchenbuch.