Zwergenfluch
Unter dem Schattengebirge leben in Elan-Dhor die Zwerge. Sie haben die Minen ausgebeutet und graben immer tiefer¸ denn von den alten Zeiten¸ in denen der Handel blühte¸ ist kaum noch etwas übrig geblieben. Die Zwerge besitzen kaum noch Dinge¸ mit denen sie Handel treiben könnten¸ und so sehen sie in der Information über eine Goldader tief in einem unerforschten Höhlensystem eine Chance¸ ihren Reichtum wieder etwas zu mehren.
Ein Spähtrupp wird entsendet¸ um den Wahrheitsgehalt der Information zunächst zu überprüfen. Angeführt von dem kampferprob-ten Zwerg Barlok macht sich der Trupp auf den Weg ins Unbekannte und bringt den Stein ins Rollen. Denn während ihrer Mission befreien sie dunkle Wesen¸ die nur auf Rache und Tod aus sind.
Die erste Mission scheitert und als König Burian seine Zweifel aufgrund des Goldes tief im Berg hinwegfegt und einen zweiten Kampftrupp ‐ angeführt von seinem missratenen Sohn ‐ entsendet¸ holen die Zwerge sich die Bedrohung durch die dunklen Wesen direkt nach Elan-Dhor.
Doch die Zwerge können den Dunklen Wesen nichts entgegensetzen¸ bis sie erfahren¸ dass es sich um Elben handelt¸ die einst von ihrem eigenen Volk verbannt wurden. Den Zwergen bleibt nichts anderes übrig¸ als die Elben¸ die sich unterdessen in unbekanntes Gebiet zurückgezogen haben¸ um Hilfe zu bitten. Warlon¸ ein Überlebender des ersten Suchtrupps bricht in Begleitung einiger Gefährten auf¸ um die Elben zu finden und sie um Hilfe zu bitten.
Währenddessen greifen die dunklen Wesen¸ die nun von den Zwergen Dunkelelben genannt werden¸ die Zwerge an. Beide Völker bekämpfen sich auf Leben und Tod.
Frank Rehfeld präsentiert uns mit dem Auftaktroman zu seiner Zwergensaga eine Aneinanderreihung von Elementen aus verschiedenen Fantasy-Reihen. Er verknüpft beispielsweise Ideen aus dem »Herrn der Ringe« mit der »Saga vom Dunkelelf«. Allein der Besuch von Warlons Gruppe in Gormtal erinnert doch sehr an Frodos Aufenthalt in Bree. Oder die Zugehörigkeit der Zwerge zu Häusern¸ dies kannte ich schon aus Drizzt Do Urdens Menzoberranzan. Nach der Lektüre stellte sich mir doch die Frage¸ ob nun wohl alle Ideen in der Fantasy aufgebraucht seien.
Von der Idee des Zwergenfluchs konnte mich der Autor nicht überzeugen. Was ihm dafür gelungen ist¸ ist die Art und Weise¸ wie er es versteht¸ die »alten Ideen« neu zu schreiben. Frank Rehfeld hält sich wenig mit langen Erklärungen auf¸ er detailliert seine Protagonisten und Schauplätze anschaulich¸ ohne überflüssige Fakten. Jedenfalls weitgehend. Manchmal führt er neue Charaktere ein¸ beschreibt deren bisheriges Leben und lässt sie auf der nächsten Seite sterben. Das Warum dieses Umstands hat sich mir nicht erschlossen. In diesen Momenten war es dann aber gut¸ dass sich der Autor bei all seinen Beschreibungen relativ kurz fasste.
Und eben sein Schreibstil war es dann¸ der zu überzeugen wusste. Die Handlung ist aufgrund des Tempos sehr spannend¸ die Charaktere hatten alle Fehler und Zweifel¸ die sie glaubwürdig erscheinen ließen und die man im Lauf der Handlung lieben oder hassen lernte.
Fazit:
Alles in allem ist »Zwergenfluch« ein netter¸ durchschnittlicher Fantasyroman für zwischendurch¸ der gut zu lesen ist¸ aber leider mit keinerlei Überraschungen aufwarten kann.
Eine Rezension von: Anke Brandt http://www.geisterspiegel.de