Zweite Heimat
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im Bereich der Science-Fiction Madeleine Puljic durch ihre Beteiligung für die Serie Perry Rhodan NEO bekannt geworden. Mit ihrem Roman Zweite Heimat – Die Reise der Celeste erscheint ein neuer Roman aus dem Bereich der SF¸ allerdings ohne Perry Rhodan.
Die Erde ist von der Menschheit zugrunde gerichtet. Betrachtet man die Nachtseite der Erde vom Weltall aus¸ erkennt man Lichterhäufungen und bahnen¸ die an Pilzgeflechte erinnern. Man sieht¸ der Mensch ist die Bedrohung des Planeten. Wenn man das bedenkt ist der Mensch dabei einen planetaren Suizid zu begehen und es wird sehr schnell deutlich¸ dass ein Neubeginn auf einem anderen Planeten unausweichlich wird. Der Merkur bietet zwar Eiswasser an schattigen Kraterrändern¸ aber die Temperaturunterschiede zwischen der Tag- und Nachseite sind zu stark¸ als dass man dort leben könnte. Die Venus fällt ganz aus¸ bleibt der ach so beliebte rote Planet.
Kommandant Alvar Lajunen mit Frau Hanna und seiner Mannschaft fliegt die erste Marsbesiedlungsmission. Damit sollte ein Traum in Erfüllung gehen¸ der sich bald zu einem Alptraum entwickeln sollte. Auf dem vierten Planeten des Sonnensystems soll die Menschheit Fuss fassen. Die Schwierigkeiten beginnen auf dem Mars nicht etwa mit den Menschen untereinander. Es sind bereits Raumfahrer angekommen. Sie gehören zum Volk der E’Kturi. Diese wollen herauszufinden¸ ob die Menschen eine Gefahr für die Galaxis darstellen. Die neuen Marsbewohner sind plötzlich nicht nur Pioniere in einer fremden Welt¸ sondern gleichzeitig Versuchstiere. Ein völlig fremdes Volk beobachtet und begutachtet die Menschen um deren Moralvorstellungen zu prüfen. Doch das dürfte schwer fallen¸ denn die Ausserirdischen haben eine ganz andere Lebensweise und damit fremdartige Moralvorstellungen.
Was also muss Alvar Lajunen unternehmen um die kleine Marskolonie und letztlich damit auch die Menschheit vor den Fremden zu schützen?
Der Mars ist ein beliebter Planet wenn es um erdnahe Science Fiction geht. Madeleine Puljic entführt den Leser dorthin. Mir stellt sich die erste Frage: Warum muss die Menschheit schon wieder geprüft werden? Dieser folgt die zweite Frage: Woher wissen die E’Kturi von den Menschen¸ die es gerade schaffen einen zweiten Planeten zu besiedeln? Und die Dritte Frage: Wie soll die Menschheit eine Gefahr darstellen¸ die abseits in einem Sternenarm lebt und die interstellare Raumfahrt nicht beherrscht?
Zweite Heimat – Die Reise der Celeste lässt es an technischen Details fehlen. Zudem politische¸ sozial-gesellschaftliche und aktuelle Themen angerissen. So stellen sich mir schon wieder Fragen. Ist das eine sozialkritischer Roman¸ ein wissenschaftlich-abenteuerlicher Roman oder nur Unterhaltung. Wenn letzteres¸ ist es gelungenn¸ nur von den ersten beiden zuviel überflüssiges dabei. Wenn erstes oder zweites Thema¸ dann sind jeweils von beiden zu wenig enthalten.
Bleiben wir bei einfacher Unterhaltung¸ dann passt es¸ wenn die Charaktere oberflächlich bleiben¸ manch ein Dreh der Handlung etwas zufällig wirkt aber deshalb liess sich das Buch schnell und flüssig lesen. So gesehen ist das Buch eine nette Unterhaltung¸ man könnte fast Perry Rhodan erkennen wie er auf dem Mars (achja¸ es war der Mond auf die Crest und die Ausserirdischen trifft. Stelle ich die obigen Fragen und will antworten¸ dann¸ naja nette Unterhaltung. Nichts tiefgreifendes. Sie schuf Ausserirdische die für Überraschungen gut waren. Ihre Andersartigkeit ist aber auch hier eher oberflächlich. Ich weiss¸ es fällt schwer¸ Fremdwesen zu erschaffen¸ wenn man im hier und jetzt lebt und nichts anderes kennt.
Aber was uns Madeleine Puljic wirklich erzählen wollte¸ weiss ich nicht.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355